Anfang November soll das neue Fleisch- und Wurstwaren-Geschäft "Fleischcut am Kreisla" eröffnen. Mit der Neueröffnung schwimmen die beiden jungen Betreiberinnen "gegen den Strom".
- Neuses: "Fleischcut am Kreisla" eröffnet - Traditions-Metzgerei musste Laden aufgeben
- "Nicht im Namen": Betreiberin erklärt - deshalb ist das "Fleischcut" keine klassische Metzgerei
- "Da hängt unser Herzblut dran": Besonderes Konzept soll bestimmte Bevölkerungsgruppen entlasten
In Neuses an der Regnitz soll Anfang November das "Fleischcut am Kreisla" eröffnen. Nachdem die Ladenfläche in den Weinhütten 5 nach der Schließung der Metzgerei Bauer zuletzt für mehrere Monate leer stand, sollen dort in Zukunft wieder Fleisch- und Wurstwaren verkauft werden. "Vor dem Hintergrund, dass momentan immer mehr Metzgereien schließen müssen, schwimmen wir mit der Neueröffnung natürlich gegen den Strom", erklärt Stefanie Wellhöffer, die den Laden zusammen mit ihrer Freundin Katrin Hahn betreibt, gegenüber inFranken.de. Zuletzt hatte auch die Traditions-Metzgerei Schatz in Ebermannstadt ihren Familienbetrieb nach 77 Jahren notgedrungen schließen müssen. Die beiden jungen Frauen sagen dem Metzgerei-Sterben den Kampf an und wollen der ehemaligen Traditions-Metzgerei mit einem besonderen Konzept wieder neues Leben einhauchen.
Neuses bekommt Ersatz für ehemalige Traditions-Metzgerei: "Fleischcut am Kreisla" eröffnet im November
Die beiden Betreiberinnen bringen bereits einiges an Erfahrung mit, wie Wellhöffer im Gespräch mit inFranken.de erklärt. Hahn sei demnach für knapp 10 Jahren bei REWE beschäftigt gewesen und habe die letzten vier Jahre sogar die Leitung des Marktes in Sassanfahrt innegehabt. Wellhöffer selbst sei gelernte Metzgereifachverkäuferin.
Ende August dieses Jahres sei den beiden schließlich die Idee gekommen, sich gemeinsam selbständig zu machen. "Wir haben viele Bekannte, die selber selbständig sind. Beim Eisessen ist uns dann irgendwann die Idee gekommen, dass wir das eigentlich auch machen müssten", berichtet Wellhöffer. Gesagt, getan. Dass die beiden zusammen eine Metzgerei eröffnen wollen, sei indes von vornherein klar gewesen. "Das ging dann alles ganz, ganz schnell", erklärt sie. "Wir wollten uns eigentlich erst mal nur umschauen, aber das hat sich dann einfach so ergeben", so Wellhöffer.
Dass momentan immer mehr Metzgereien schließen müssen, sei natürlich auch den beiden neuen Betreiberinnen des "Fleischcut am Kreisla" bekannt. Erst kürzlich musste die Metzgerei Hummel in Kronach nach 167 Jahren schließen. Abschrecken lassen sich die beiden davon jedoch nicht, zumal sie laut Wellhöffer bereits über das nötige Know-how verfügen. "Wir haben viele Fachleute im Bekanntenkreis und auch in unserem neuen Team sind zwei Leute, die seit vielen Jahren in Metzgereien tätig sind", erklärt Wellhöffer.
Betreiberin erklärt "Herzblut"-Konzept: "wechselnde Mittagstische", "Hausmannskost" und besonderes Angebot für Senioren
Wie Wellhöffer betont, sei das "Fleischcut am Kreisla" außerdem keine klassische Metzgerei. "Wir tragen 'Metzgerei' nicht im Namen, weil wir, um uns so nennen zu dürfen, einen gelernten Metzger bräuchten und das von uns niemand gelernt hat", erklärt sie. Zudem biete ihr neuer Laden sowieso nicht genügend Platz, um vor Ort selbst produzieren zu können. Trotzdem wollen sie in Zukunft versuchen, so viel wie möglich selber zu machen und planen eigene Spezialitäten wie Frischkäse, Salate, Sandwiches, Leberkäse und Obazda selbst herzustellen. Die angebotenen Fleisch- und Wurstwaren beziehen sie demnach von den Lieferanten Grillenberger in Stegaurach und Böhnlein in Bamberg.
Darüber hinaus wollen die beiden auch "täglich wechselnde Mittagstische" anbieten. Zu den täglich wechselnden Angeboten werde es aber auch fest im Wochenrhythmus verankerte Gerichte geben. Demnach soll es am Freitag immer Fisch und am Donnerstag immer Braten mit Klößen geben. "Im Allgemeinen wollen wir auf jeden Fall bei der Hausmannskost bleiben", so Wellhöffer.
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