Wo Veganer in Bamberg etwas zu Essen bekommen

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Jasmin Brandl holt sich ein frisch zubereitetes Panini bei Stefan Vinzelberg im Snack & Veg Fotos: Barbara Herbst
Jasmin Brandl holt sich ein frisch zubereitetes Panini bei Stefan Vinzelberg im Snack & Veg Fotos: Barbara Herbst
 
 
 
 
 
 
 
Archivbild: Barbara Herbst
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Student Stefan Vinzelberg bereitet täglich vegane Sandwiches zu und verkauft sie. Das hätte sich vor fünf Jahren kaum rentiert, sagt er. Mittlerweile bietet er einen Mittags-Lieferservice für seine belegten Brote an. Wir stellen seine Geschäftsidee vor und liefern im Artikel eine Liste mit weiteren Bamberger Lokalitäten, in denen es veganes Essen gibt.

Grün. Dieser "Matchatee-Shake" ist so richtig grün - aber von wegen künstliche Farbzusätze. Alles natürlich. "Matcha ist ein hochwertiger Grüntee. Er ist koffeinhaltig und wirkt belebend", erklärt Stefan Vinzelberg (26) und hält ein Döschen mit fein gemahlenem Bio-Teepulver hin, das einem knallgrün entgegen leuchtet.

Den Shake gibt's für 3,50 Euro, wer ein eigenes Trinkgefäß mitbringt, zahlt glatte drei Euro - "um den ökologischen Gedanken zu fördern", sagt Vinzelberg, drückt auf den Knopf und lässt den Mixer los surren.

Grün ist hier nicht nur der Shake. Der ganze Laden, in dem Stefan Vinzelberg seine Verkaufstheke hat, ist Bio - das Pamina in der Bamberger Innenstadt. Hier verkauft Stefan Vinzelberg täglich selbst zubereitete "Panini": eine Art Sandwich, das kurz knusprig gebacken wird. "Pamina Snack & Veg" heißt der Imbiss im Laden. Dass die Panini hier bio sind - klar. Das Besondere ist: sie sind vegan, das heißt: völlig frei von tierischen Produkten. Kein Schinken, kein Käse, keine Butter.

Was ist denn das auf dem Baguette, das wie Mozzarella aussieht? "Veganer Mozzarella. Den gibt es zum Beispiel auf Reis- oder Sojabasis", erklärt Vinzelberg. Auf jeden Fall zerläuft der Käse auch schön, als der Student das Panini in den Toaster schiebt.

Heute hat der Kunde die Wahl zwischen drei Varianten: dem "Challenge-Panini" (Petersilienpesto, Ruccola, Karotte, Paprika, angebratener Räuchertofu und eine Prise Zimt); daneben liegen in der Verkaufstheke das "Winter-Panini" (Feldsalat-Bett, karamellisierte Sonnenblumenkerne, gewürzter Tofu, veganer Käse, Kurkuma und süße Paprika) und das "Classico-Panini" (frische Tomate, getrocknete Tomate in Öl eingelegt, Zucchini, veganer Käse und Kräuter der Provence).

Alles selbst zubereitet, alles selbst ausgedacht. Hin und wieder holt sich Stefan Vinzelberg Anregungen aus veganen Kochbüchern. Etwa vier Stunden pro Tag steht der Panini-Macher hinter seiner Theke im Bioladen. Erst belegen, dann verkaufen.

Vier Euro kostet so ein veganer Snack für die Mittagspause - und der geht weg. "Ich glaube nicht, dass so etwas vor fünf Jahren funktioniert hätte", sagt Vinzelberg. "Die Nachfrage nach veganen Produkten hat generell zugenommen. Auch hier im Laden hat sich die Produktpalette vervierfacht."

Wie kam er eigentlich auf die Idee, seine Snacks offiziell in einem Laden zu verkaufen? "Ich habe schon immer gerne gekocht, mag das Kreative, Handwerkliche dabei." Wenn er das tut, dann vegan. Mit 16 wurde er Vegetarier, hat also zunächst auf Fleisch verzichtet. Der Übergang zum Veganismus kam dann fließend.

"Da ich bereits einen Nebenjob im Pamina hatte, war es naheliegend, mit einem Imbiss für vegane Snacks auf den Markt zu gehen." Also hat er die Chefin gefragt und sie hat zugestimmt.

Das war vor gut einem Jahr. Welches Klientel kommt seitdem zu Stefan an die Snack-Theke? "In erster Linie Studenten. Wir liegen direkt gegenüber der Mensa und sind eine gute Alternative", erläutert er. Zwar könne man auch in der Uni-Mensa vegan essen. "Da muss man aber vorbestellen, und dazu bin ich zum Beispiel zu spontan."

Aber warum überhaupt vegan essen? "Ich verzichte aus ethischen Gründen auf tierische Produkte. Tiere sind leidensfähige Wesen, und zwar nicht nur, wenn sie geschlachtet, sondern auch gehalten werden." Der erste Schritt sei der zum Vegetarier. "Der nächste Schritt geht dann dahin, dass man auf Eier und Käse verzichtet." Es gebe auch Veganer, die eine Lebensweise völlig frei von tierischen Produkten pflegt, wie Vinzelberg erklärt. "Kein Pelz, kein Leder."

Ja, manchmal sei es schon schwierig, wenn man als Veganer zum Essen eingeladen werde. Aber viele würden dann interessiert nachfragen, was es mit dieser Lebensweise auf sich habe. Blöde Sprüche habe er sich deswegen noch nicht anhören müssen, so Vinzelberg. "Ich habe früher sogar gerne Fleisch und Käse gegessen. Aber dann kam das Nachdenken und ich habe versucht, ob es auch ohne geht. Es hat super geklappt und ging mir gut damit. Meine Gesundheit und der ökologische Aspekt haben mich in der Entscheidung bestätigt", sagt Vinzelberg.

Ist er einer, der seine Mitmenschen "missionieren" möchte? "Nur über den Genuss", sagt er und lächelt. Er spricht von frischem, selbst gemachtem Petersilienpesto oder veganer Käsecreme auf Nussbasis - für den würzigen Geschmack. Wen das interessiert, für den sind vielleicht vegane Kochgruppen etwas, wie die "Essen für alle" oder "Vokühila".

Insgesamt haben Veganer mittlerweile ganz gute Karten, wenn sie in Bamberg auf der Suche nach veganen Gerichten sind. Einige Beispiele finden Sie unten. Und auch Stefan Vinzelberg probiert wieder etwas Neues aus: "Pamina Snack & Veg" bietet mittlerweile eine Business-Lieferservice an. "Wir bringen von Montag bis Freitag, immer zwischen 12 und 14 Uhr Panini und Matchashakes ins Büro, die Werkstatt oder den Laden."

Hier gibt es - teilweise auf Nachfrage - vegane Gerichte in Bamberg (die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
Vegetaria, Reformhaus Quelle, Bamberger Wochenmarkt, Suppenplantage, Rixx, Faltboot, Vitamin X, Babas Imbiss, Marmaris, Crazy Diner, Eckert's, Swarg, Orlando, Pamina Snack & Veg, La Comida, Pelikan, Saengsuwan, Hofcafé, DaCaBo, Rathausschänke, Kornblume, Pizzini, Cafébar am Kranen, Stilbruch.