Joachim Herrmann war zu Gast in Breitengüßbach. Im Mittelpunkt eines politischen Abends stand das Thema Sicherheit.
Sechs Wochen vor der Landtagswahl in Bayern trafen sich der bayerische Innenminister Joachim Herrmann und der CSU-Landtagskandidat, Holger Dremel, gleichzeitig Leiter der Ermittlungsgruppe der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt, zu einem politischen Abend in Breitengüßbach. Die Besucher erwarteten vor allem Antworten auf aktuelle Fragen, Stichwort: Chemnitz.
Rund 200 Gäste, darunter viele Gemeinde- und Stadträte der CSU aus den umliegenden Orten, CSU-Bürgermeister, Mitglieder aus Junger Union und Frauenunion und Politprominenz wie die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner waren nach Breitengüßbach in die Gemeindeturnhalle gekommen, um Holger Dremel kennenzulernen und Joachim Herrmanns Positionen zu Sicherheit, Flüchtlingen und dem aktuell allgegenwärtigen Thema Chemnitz abzufragen.
Dremel stellte sich zu Beginn persönlich vor und lobte allgemein die Sicherheit in Bayern, die einer guten Arbeit der Polizei genauso zu verdanken sei wie einer Bevölkerung, "die noch hinschaut". Als Beschreibung für seinen Politikstil wählte er das Motto "Ausgleich statt Konfrontation".
"Klare Kante" gefordert
Eingings wies Stefan Schor als Vorsitzender des CSU-Ortsverbands darauf hin, dass dieser habe schon Mitglieder verlor, weil die CSU oft keine "klare Kante" gezeigt habe. Dagegen lobte er das Engagement von Zeulner, die sich als Bundestagsabgeordnete etwa für den barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe im Rahmen der ICE-Baustelle eingesetzt hatte. Auch das Innenministerium habe hier zu einer positiven Entscheidungsfindung beigetragen.
Er verwies aber auch auf die steigende Anzahl krimineller Delikte in Bamberg - um zehn Prozent seien die Fälle im vergangenen Jahr gegenüber dem Jahr 2016 angestiegen. Hochgerechnet auf 100 000 Einwohner stehe Bamberg damit schlechter da als München oder Nürnberg.
Sicherheitsgarantie gibt es nicht
Nach einem Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde Breitengüßbach ging Innenminister Joachim Herrmann ans Mikrofon. Er zeigte seine Unterstützung für den Landtagskandidaten Holger Dremel - es sei gut, wenn mehr polizeiliche Fachkompetenz in den Landtag einziehe. "Bei anderen Fraktionen kann ich so etwas zurzeit nicht erkennen", so Herrmann.
Für die Bürger spiele das Thema Sicherheit momentan eine zentrale Rolle, auch wenn Bayern das sicherste Bundesland sei. Für viele sei entscheidend, Verbrechen einerseits so selten wie möglich stattfinden zu lassen, Verbrecher andererseits schnell dingfest zu machen und auch zu verurteilen. Dies müsste ein Staat garantieren können. Einem hundertprozentigen Sicherheitsversprechen erteilte Herrmann dagegen eine klare Absage, dies sei schlicht unmöglich und wäre unseriös.