Weihnachtsmarkt des Don-Bosco-Jugendwerks zog Familien an

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Schauen, herumspazieren, etwas kaufen - und vielleicht einen Abstecher in Kapelle des Heimes machen, um einmal innezuhalten. Die Besucher konnten es sich aussuchen. Fotos: Barbara Herbst
Schauen, herumspazieren, etwas kaufen - und vielleicht einen Abstecher in Kapelle des Heimes machen, um einmal innezuhalten. Die Besucher konnten es sich aussuchen. Fotos: Barbara Herbst
Foto: Barbara Herbst
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Der Kunsthandwerkermarkt und das bunte Kulturprogramm im St. Josefsheim des Don Bosco-Jugendwerks am Jakobsplatz zogen vor allem Familien mit Kindern an.

Mit fröhlich blitzenden Augen hockt Pater Philipp Weißhaar am Eingangstor. Der 85-jährige Salesianer macht sich einen Spaß daraus, auf der Vogelpfeife ein Gezwitscher zu erzeugen, das die Besucher erst einmal stehen bleiben lässt. Am helllichten Sonntagmittag singt also die Nachtigall: Nichts ist unmöglich im St. Josefsheim des Don Bosco-Jugendwerkes, das für seinen traditionellen Weihnachtsmarkt seine Pforten geöffnet hat.



"Mir gefällt das Flair dieses Marktes, der ist nicht so kommerziell, und es sind so viele Kinder und Jugendliche da", freut sich Anita Groß an ihrem Marktstand über das junge Publikum. Die Herzogenauracherin bietet "Gutes aus Franken" an: selbstgemachte Fruchtaufstriche oder Bärlauch-Pestos, während ihr Ehemann Matthias unverdrossen Berge von Zimtwaffeln backt.
Der aromatische Duft dieses Gewürzes weht in den historischen Saal, durch den sich die Menschen schieben.

Faszination am Spinnrad
Mitten in dem Gedränge umgibt Bernhard Herschberger eine Aura der Ruhe: Der Weismainer sitzt am Spinnrad, lässt den Wollfaden durch die Finger gleiten: "Ich spinne vor mich hin, weil es Spaß macht!", sagt er und lacht. Selbst wenige Monate alte Winzlinge schauen fasziniert auf das sich drehende Rad. Die Größeren lassen sich von Herschberger etwas über Pommersche Rauhhaarschafe erzählen, die diese dunkelgraue Schur liefern. Derweil hilft Ehefrau Ulrike einigen Kindern, aus cremeweißer Wolle kleine Engel zu gestalten.

Überall in dem verwinkelten St. Josefsheim bieten etwa 50 Aussteller ihre kunsthandwerklichen Waren an: Handarbeiten aus Filz, Holzspielsachen, Filethäkeleien, Schmuck aus Glasschliffperlen oder Naturseife namens "Saftige Birne", "Reine Männersache" und "Ringelziege". Der Franzose und Wahl-Kulmbacher Benoit (21) stoppt am Tisch von Beate Dura-Kempf, die selbstgestrickte Pudelmützen mit Fellbommel anbietet. "Ich fahre viel mit dem Fahrrad, da brauche ich etwas Warmes für die Ohren", erklärt der junge Mann und stülpt sich ein Schwarz-weißes Exemplar auf seinen Lockenkopf.

Unter freiem Himmel stehen etliche herausgeputzte Holzbuden, in denen Mitarbeiter des Don Bosco-Jugendwerks Flammkuchen, Bratwürste, Kuchen und Getränke bereitgestellt haben. Wer sich gestärkt hat, zieht weiter zum Zirkuszelt, in dem sich die jüngsten Marktbesucher als Artisten erproben können. Andere lauschen der Märchenerzählerin Ingeborg Egner im Hort Boscolino, der Veeh-Harfen Gruppe "Saitenspiel" aus Bad Windsheim oder lassen sich von Kamel, Lamas, Esel, Pony, Schafen und Ziege aus einem Familienzirkus anlocken, der sein Winterquartier auf dem Gelände aufgeschlagen hat.

Und doch gibt es in all dem quirligen Treiben eine Oase der Stille, der vorweihnachtlichen Besinnung: Die Kapelle des Heimes lädt zum Eintreten ein. Zum Innehalten bei leiser Adventsmusik oder meditativen Impulsen von Salesianerpater Dieter Putzer. Er hat auch am Morgen darin den Gottesdienst zum dritten Advent gefeiert. "Diese spirituellen Angebote sind unser Alleinstellungsmerkmal bei allen Weihnachtsmärkten in Bamberg", sagt Emil Hartmann, Gesamtleiter des Don Bosco-Jugendwerks und konzeptioneller "Vater" dieses Marktes.

Schützlinge helfen mit
Auch die enge Einbeziehung von Familien sei etwas Besonderes, betont Hartmann, wie auch die Begebenheit, dass Schützlinge des Jugendwerks beim Auf- und Abbau der Markthütten sowie bei der Verköstigung der Besucher mithelfen.

Einzigartig sei auch, dass der Erlös dieses Weihnachtsmarktes einem guten Zweck zugeführt wird, und zwar "in Solidarität unter salesianischen Einrichtungen", so Hartmann. Heuer werde der Salesianer Don Boscos, Bruder Lothar Wagner, unterstützt, der sich in Sierra Leone unter extremen Bedingungen um Ebola-Erkrankte kümmert, vor allem um Kinder und Jugendliche, die ihre Eltern verloren haben.