Es war keine böse Absicht, sondern dem Zufall geschuldet, dass das Bamberger Tierheim bei der Aufnahme der bei Werneck beschlagnahmten Hunde nicht berücksichtigt wurde.
Die Kooperation zwischen den Tierheimen in Bamberg und Schwebheim sei ausgesprochen gut. Darauf legt der Vorsitzende des Tierschutzvereines Schweinfurt Stadt und Land, Johannes Saal großen Wert. Er reagierte damit auf unseren Bericht, wonach der Bamberger Verein die Nachbarn bei der Unterbringung von 78 am Samstag auf der A70 beschlagnahmten Welpen gerne unterstützt hätte, aber nicht um Hilfe gebeten worden war. Diese Tatsache sei allein dem Faktor Zeit geschuldet, erklärt Saal nun "alles musste schnell gehen".
Wie berichtet, stieß die Polizei bei einer Kontrolle auf der A70 bei Werneck auf einen illegalen Tiertransport: In einem Skoda Oktavia wurden 78 Welpen von Tschechien Richtung Belgien transportiert. Sie wurden beschlagnahmt und der Amtsveterinär ordnete deren Unterbrinung im nächstgelegenen Tierheim und damit Schwebheim an.
Dort war man mit solche einer Anzahl - wie wohl jedes andere Tierheim es auch gewesen wäre, überfordert. Vorsitzender Saal erfuhr Samstagmorgen von den Pflegern von dem Vorfall und es musste dann alles schnell gehen. Weil man selbst mit einem derartigen Fall noch nicht konfrontiert worden war, bat man den Dachverband, also den Deutschen Tierschutzverband um Hilfe.
Der reagierte auch prompt und so wurde schnell Kontakt zu Tierheimen in der Nähe aufgenommen. Die allesamt ihrerseits sofort zusagten. "Bamberg wäre auch auf meinner Liste gewesen", sagt Saal. Doch waren da die Welpen bereits verteilt. 29 konnten in Schwebheim bleiben. Der Vorsitzende hatte die eigenen Kapazitäten mit seinen Mitarbeitern ausgelotet und Puffer für weitere Fälle eingebaut. Innerhalb weniger Stunden waren die anderen Welpen bereits abgeholt. Sie kamen nach Kitzingen, Coburg, Lichtenfels und Feucht.
Einige werden wohl nicht durchkommen, mutmaßt Saal, schließlich sind sogar Tiere im Alter von noch unter vier Wochen dabei gewesen.
Mindestens ein Welpe hat die Strapazen nicht überlebt, berichtete Saal am Mittwoch.
Mit Aufnahme der Welpen waren die Mitarbeiter in erhöhtem Maß gefordert, mussten sie doch gezählt, gewogen, vermessen und medizinisch begutachtet werden. Etliche von ihnen haben Durchfall und Würmer, was behandelt werden muss.
Mit Bekanntwerden des Welpen-Falles in den Medien stand auch das Telefon in Schweinfurt nicht mehr still und das Email-Fach wurde richtiggehend bombardiert. Das Schwebheimer Tierheim-Team ist voll beschäftigt und kann darauf selbstverständlich nicht auch noch reagieren. Außerdem, so merkt der Vorsitzende weiter an, sind die Eigentumsverhältnisse noch nicht geklärt. "Der Tierschutzverein ist noch nicht Eigentümer.
Der Besitzer in Tschechien ist nach wie vor Eigentümer." Zudem weist er auf die Auflagen des Veterinärs hin, der eine lange Quarantänezeit vorgibt. Die Rede ist hier von etwa zehn Wochen. Vorher wird sich in Sachen Vermittlung also gar nichts tun. Und der Tierschutzverein wird auf seiner Homepage (tierheim-schwebheim.de) mitteilen, ab wann diese Welpen vermittelt werden.
Zurück zu Bamberg: Saal unterstreicht abschließend noch einmal das gute Verhältnis zu den Kollegen in Bamberg und speziell zu Vorsitzendem Liebhard Löffler. Man werde in Zukunft noch etliches gemeinsam anzugehen haben, wobei er ganz konkret das Thema Konversion anspricht. Hier hege man schon größte Befürchtungen, angesichts der allein im Bereich Schweinfurt 1000 registrierten Heimtiere der Amerikaner. Es wird jetzt schon davon ausgegangen, dass wohl eine Vielzahl nicht die Heimreise nach Amerika antreten wird...
Wie wärs mit einen Artikel über den schlechten Zustand der Bamberger Schulen.