Altendorf nimmt die Bedarfsplanung für die Kinderbetreuung in den kommenden Jahren in die Hand.
Die Altendorfer Geschäftsleiterin Sabrina Hubert stellte im Gemeinderat die Planungsschritte vor, die zur Anerkennung des Bedarfs an Kitaplätzen durch den Gemeinderat führen. Altendorfs Bürgermeister Karl-Heinz Wagner (CSU) sprach in diesem Zusammenhang von einem "Stück weit Kaffeesatzleserei", unter anderem deswegen, weil sich die Ankündigung auf kostenfreie Kindertagesplätze für alle Kinder in Bayern auswirken werde und nicht kalkulierbar sei. Erstaunt zeigte sich der Gemeinderat über die Tatsache, dass schon mehrere Kinder für das Kindergartenjahr 2021/2022 angemeldet wurden, die noch gar nicht auf der Welt sind.
Die Altendorfer Kindertagesstätte "Kürbisland" hat eine Betriebsgenehmigung für 100 Regelplätze für Kinder von drei bis sechs Jahren, davon 25 Plätze für eine altersgeöffnete Gruppe ab 2,5 Jahren. Dazu kommen 26 Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren und 30 Plätze für die Schulkinderbetreuung. Zurzeit sind bis auf die Schulkinderbetreuung alle Plätze belegt, und es musste sogar eine Ausnahmegenehmigung für eine Überbelegung beantragt werden.
Acht Kinder aus dem Gemeindegebiet werden in anderen Kommunen betreut. Acht Kinder aus anderen Kommunen kommen aktuell in Altendorf in die Kindertagesstätte. Das wird zukünftig nicht mehr möglich sein. Eine über das Amtsblatt erfolgte Elternbefragung ergab nur einen geringen Rücklauf.
Altendorf verfügt konstant über eine durchschnittliche Geburtenzahl von 23,8 Kindern pro Jahr. Aufgrund dieser Zahlen, den bereits erfolgten Anmeldungen, den voraussichtlichen Einschulungsterminen und dem zukünftigen Baugebiet in Altendorf mit Baubeginn Anfang 2020 wurde eine Hochrechnung für die benötigten Plätze erstellt. Die derzeit genehmigten Regelplätze dürften knapp bis 2021 reichen.
Für das Kindergartenjahr 2021/2022 erkannte der Gemeinderat letztendlich den Bedarf für 64 Krippen- sowie für 72 Kindergartenplätze an. Für 2022/2023 sind es 65 Krippen- und 85 Kindergartenplätze. Die Schulkinderbetreuung bleibt bei 30 Plätzen.
Die Verwaltung wurde beauftragt, schnellstmöglich nach geeigneten Maßnahmen zu suchen, um dieser Situation gerecht zu werden. Erste Überlegungen und Möglichkeiten sollen bereits in der Februarsitzung vorgestellt werden.
Zweite Bürgermeisterin Barbara Zeh (UBB) beklagte, dass in Altendorf immer mehr Autos auf den Straßen abgestellt werden. Sie beantragte, die Stellplätze in der Gemeinde zu überprüfen und dabei auch zu klären, ob diese hergestellt und benutzbar sind. Für Bürgermeister Wagner ist das personell nicht zu leisten und er erinnerte dabei besonders an die "Altfälle" im Osten Altendorfs. Er sicherte aber zu, dass einzelne Straßenzüge sukzessive überprüft werden sollen.