Die IHK thematisierte die Probleme des wachsenden Tourismus in Bamberg. Im Mittelpunkt der Gespräche standen einmal mehr die Flusskreuzfahrer.
Zahlenmäßig machen die Flusskreuzfahrtbesucher gerade einmal zwei Prozent aller Touristen aus, die jährlich zu Hundertausenden nach Bamberg strömen. Aber nicht zuletzt durch ihr geballtes Gruppenauftreten, durch die auffälligen Shuttlebusse und ihre Gästeführer, die meist mit Headsets und kleinen Schildchen unterwegs sind, werden sie enorm von den Bambergern wahrgenommen.
Nicht wenige empfinden sie als störende Erscheinung im Stadtbild. Andere Bürger hingegen fürchten, die Kreuzfahrttouristen könnten noch weiter zunehmen und noch stärker die Stadt erobern. "Sicherlich ist die Steigerung der Anzahl der Kreuzfahrtschiffe vom Jahr 2013 auf das Jahr 2014 mit einem Schlag größer angestiegen als in den acht Jahren zuvor.
Aber ich denke, dass wir mit aktuell um die 855 Personenschiffe den Zenit überschritten haben", berichtete Bambergs Tourismusdirektor Andreas Christel im Rahmen der IHK-Veranstaltung.
So sei es in diesem Jahr nach elf Jahren der steten Steigerung erstmals zu einem Rückgang gekommen. Es legten in diesem Jahr nicht nur 20 Schiffe weniger an, als noch im Vorjahr an, sondern auch deutlich weniger Passagiere, da die meisten der Schiffe nicht ausgebucht waren. "Auf der anderen Seite", schilderte Christel, "hat eine Untersuchung ergeben, dass die Kreuzfahrtbesucher pro Kopf 28 Euro in Bamberg ausgeben." Für Snacks wie Eis oder Bratwürste und Souvenirs. Sie würden aber auch Restaurants und Cafés besuchen.
Auch IHK-Präsident Heribert Trunk zeigte ein ambivalentes Bild. Auf der einen Seite die Ströme an Menschenmassen, die Bamberg durchstreiften.
Auf der anderen die Wirtschaft, die bis in den Landkreis hinein von den Touristen und dem Welterbe Bamberg profitieren würden.
25 Personen pro Stadtführung
"Wir nehmen aber auch unsere Bürger und deren Sorgen ernst und haben einige Verbesserungen ausgearbeitet", ergänzte der Bürgermeister Christian Lange (CSU). So werde es künftig drei Standorte für Kreuzfahrer-Busse geben.
Zum einen sollen die Busse von Montag bis Freitag weiterhin an der Mußstraße ihre Besucher ausladen. Am Wochenende hingegen werden die Busfahrer jedoch die südliche Promenade anfahren. Für alle, die nicht so gut zu Fuß unterwegs sind, gibt es eine Haltestelle am Schillerplatz. "Ich denke, damit erreichen wir schon mal eine erste Entzerrung und belasten einen Standort nicht über Gebühr", betonte Lange.
Zudem sei man mit den Reedereien und den Stadtwerken in intensiven Gesprächen, dass künftig ein Shuttleverkehr mittels der Stadtbusse vom Hafen zum ZOB eingerichtet werde. Darüber hinaus wolle man laut dem Zweiten Bürgermeister gezielt Ausflugsziele wie die Gärtnerstadt oder den Michaelsberg den Bamberg-Besuchern anbieten, um die Hauptachse zwischen dem Alten Rathaus und dem Domberg zu entlasten.
"Wir haben ferner ein Limit von 25 Personen für die Gruppenführungen festgelegt. Damit können die Gästeführer individueller handeln und auch mal eine andere Route einschlagen", unterstrich Lange. Große Hoffnungen setzt er auf das neue Welterbe-Besucherzentrum.
Mit dessen Fertigstellung könnten Führungen auch von dort starten und nicht mehr nur wie bisher vor der Tourismusinformation am Geyerswörthplatz beginnen.
Qualitätstourismus als Ziel
In der Diskussion wurden verschiedene Meinungen und Interessen vertreten. So gab beispielsweise ein Veranstaltungsteilnehmer zu bedenken, dass unter den Tagestouristen und den Flusskreuzfahrern auch viele Besucher seien, die Bamberg bei ihrem Kurzbesuch für derart attraktiv fanden, dass sie hinterher für einen längeren Zeitraum wiederkamen.
Und genau diesen Qualitätstourismus mit mehreren Übernachtungen strebe man ja an. Andere hingegen forderten mehr Rücksicht von den Touristen für die Bewohner der Stadt.
Von Seiten der Tourismusinformation und der Stadt Bamberg, aber auch der IHK wolle man weiterhin zusammen mit den Bürgern kommunizieren und gemeinsam Lösungsvorschläge erarbeiten.
Daher wird es beispielsweise am Samstag, 12., und Sonntag, 13. November, einen Tag des offenen Kreuzfahrtschiffes im Bamberger Hafen geben, an dem die Bamberger unter anderem einen Blick hinter die Kulissen eines Kreuzfahrtschiffes werfen können.
Wir leben in einer der schönsten Städte dieses Erdballes, und es kommen viele, um diese schöne Stadt auch sehen zu können.
Regt euch net auf.
Seid stolz darauf. Tragt dies nach Außen.
Bamberg ist des Schönste was es gibt.
........... @ KlaRA : selten dummer Kommentar. Gerade der Tourismus ist für Bamberg wichtig, denn er fördert den Mittelstand. In Bamberg hängen über 4000 Jobs direkt oder indirekt (z.B. Wäschereien, Elektriker, Klimaanlagenmonteure usw.) am Tourismus. Die Touristen lassen Geld in der Stadt, viele Einzelhändler könnten ohne diese nicht mehr überleben. In anderen Städten herrscht Ladensterben in den Innenstädten, in Bamberg ist wenigstens noch einiges geboten.
@ Heinrich: Die Events (Jazzfestival, Bamberg zaubert usw) haben nichts mit den Touristen zu tun. Diese kommen bestimmt nicht wegen dieser Events.
Bamberg hat ein Luxusproblem - andere Städte wären froh, wenn Sie nur einen Bruchteil des Tourismus von Bamberg hätten. Die Bamberger sollten stolz und froh sein, dass so viele Menschen aus der ganzen Welt diese schöne, kleine fränkische Stadt besichtigen wollen !
@HotelBA
KlaRa ist ein echter Spaßvogel. Ist Ihnen nicht aufgefallen, dass er den Kommentar von ropp123 mit den selben Worten genau umgedreht hat?
Und Sie selbst scheinen ja auch ein Spaßvogel (aber ein unechter) zu sein. Glauben Sie im Ernst, dass zu "Bamberg zaubert" und dem Jazzfestival nur Bamberger und Einheimische kommen? Bei den Mengen befinden sich etliche Tagestouristen aus ganz Bayern und anderswo dabei, die nur wegen dieser "Events" nach Bamberg kommen. Lesen Sie mal nach Abschluss der Veranstaltungen die Kommentare der Organisatoren und Besucher im FT.
Tourismus ist unwichtig für Bamberg. Von mir aus gern noch weniger. Die Touristen lassen nicht viel Geld in der Stadt und blockieren die regionale Wirtschaft. Außerdem vermitteln sie das Bild einer überfüllten Stadt. Niemand möchte in einer überbelebten Stadt wohnen, wo man sich kaum noch bewegen kann...
In den Monaten Mai-September vermeide ich es seit einigen Jahren in die Innenstadt zu gehen, wenn es nicht gerade unumgänglich ist. Haben sich die Verantwortlichen der Stadt mal gefragt wie viele Menschen ebenso denken wie ich? Es ist mir einfach zu voll. Warum war beispielsweise die Sandkerwa so relativ schlecht besucht? Weil es in den Jahren vorher ganz einfach ein zu großes Gedränge gab. Das lag jetzt nicht unbedingt an der latenten Terroristengefahr! Jedes Jahr gab es neue Rekorde durch auswärtige Touristen.
Die Biertage, Bamberg zaubert, Weinfest im Geyerswörth, Canalissimo, alle diese "Events" werden langsam zu viel. Stehen Sie mal bei "Bamberg zaubert" bei den Künstlern in der 3. oder 4. Reihe. Da spielt die Musik auf gleicher Höhe (kein Podest/Bühne) und man sieht....nichts. Dazu kommen Jahr für Jahr neue Rekorde bei den Flusskreuzfahrten.
Ich nenne mal eine "wilde Zahl: vor 10 Jahren war's schöner. Da waren wir eigentlich jeden Samstag in der Stadt und haben Freunde getroffen. In der Fußgängerzone haben wir alle 25 Meter Hände geschüttelt und geratscht. Viele unserer Freunde denken ebenso.
Stimmt schon, Tourismus ist wichtig, aber die einheimische Bevölkerung sollte dabei nicht vergessen werden. Wir leben schließlich hier, zahlen Steuern und geben regelmäßig Geld aus, z.Zt. allerdings eher im Hafen als in der Stadt.