Tourismus im Landkreis boomt

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In der Region Bamberg fühlt man sich wohl: Wanderer in der Fränkischen Toskana bei Geisfeld. Foto: RiegerPress/CMS-Medien
In der Region Bamberg fühlt man sich wohl: Wanderer in der Fränkischen Toskana bei Geisfeld. Foto: RiegerPress/CMS-Medien

Nicht nur die Stadt Bamberg verbucht einen wachsenden Tourismusmarkt, auch der Landkreis zieht immer mehr Besucher an.

Nach sechs Jahren Tourismuskooperation des Landkreises mit der Stadt Bamberg ist mittlerweile auch der letzte Kritiker überzeugt: Die Zusammenarbeit trägt eindeutig Früchte. So konnten, wie auf der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses dargelegt wurde, letztes Jahr die Gästeankünfte im Landkreis um zwölf Prozent auf nunmehr knapp 200 000 gesteigert werden.

Da die Landkreisbesucher meist mehr als eine Nacht bleiben (im Schnitt 1,8 Tage), wuchs auch die Zahl der Übernachtungen um rund acht Prozent auf knapp 360 000 an. Mit diesen Zuwachsraten, so betonte Inge Werb, Fachbereichsleiterin Wirtschaftsförderung, stehe der Landkreis Bamberg im oberfränkischen Landkreisvergleich an erster Stelle.
Damit aber noch nicht genug: Denn bereits jetzt konnten im Zeitraum von Januar bis Mai die Vorjahreszahlen im Vergleich zu letztem Jahr bei den Ankünften weiter um 11,8 Prozent und bei den Übernachtungen um 12,2 Prozent getoppt werden.

Von den rund 200 000 Besuchern im letzten Jahr kamen um die 44 000 Menschen aus dem Ausland, was einem Plus von 32 Prozent im Vergleich zum Jahr 2014 entspricht. "Erfreulich auch die Entwicklung der Bettenkapazitäten in den 77 gewerblichen (hierzu zählen Betriebe mit mindestens zehn Betten) Betrieben - sie stieg um 4,5 Prozent auf nunmehr 3156 Betten", schilderte Werb.

Hinzu kommen die nicht in der offiziellen Statistik erfassten Übernachtungen in Privatquartieren mit weniger als zehn Betten. Aktuell sind mehr als 190 Anbieter von Ferienwohnungen und Privatzimmern im Landkreis registriert, die einen zunehmend größeren Anteil im Übernachtungssektor gerade für Familien sowie für Reisende mit mittlerem und niedrigeren Einkommen bilden.


Wichtiger Wirtschaftsfaktor

Damit ist der Tourismus für den Landkreis auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Laut einer Studie werden jährlich durch den Übernachtungstourismus und den vier Millionen Tagesreisen um die 130 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Am meisten davon profitieren mit 62 Millionen Euro das Gastgewerbe, der Einzelhandel mit 41,1 Millionen Euro sowie die Dienstleistungen mit 25,3 Millionen Euro. Das Steueraufkommen aus dem Tourismus für den Landkreis wird mit Mehrwertsteuer und Einkommenssteuer auf circa zwölf Millionen geschätzt. Nicht unerheblich zu den Erfolgen im Tourismus hat, so ist sich Landrat Johann Kalb (CSU) sicher, die Tourismuskooperation von Stadt und Landkreis beigetragen. "Wir stellen nämlich den Regionsgedanken in den Vordergrund und vermarkten Bamberg und sein Umland als Einheit", sagte der Landrat.


Gemeinsames Marketing

Die Zusammenarbeit passiert unter anderem in einem gemeinsamen Marketing. "Wir produzieren jährlich eine bunte Werbemittelpalette mit einer Gesamtauflage von rund 450 000 Exemplaren", berichtete Andreas Christel vom Tourismus & Kongress Service (TKS). In den einzelnen Broschüren fände der Landkreis auch seinen Platz. So werden beispielsweise im gemeinsamen Reisekatalog und Unterkunftsverzeichnis auch 30 Hotels, 13 Ferienwohnungen und zehn Campingplätze des Landkreises mit aufgeführt. Ferner finden sich im Erlebnisführer 58 Einträge von Partnern und Gemeinden in den Bereichen Kultur und Freizeit, Restaurants, Einkaufen und Natur.

Darüber hinaus ist der Landkreis touristisch auf der Webseite www.bamberg.info, die aktuell Zugriffszahlen in Höhe von über einer Million aufweist, mit vertreten. "Aber auch in der Touristikzentrale in Bamberg, die jährlich 250 000 Besucher aufweist, kommt man am Bamberger Land nicht mehr vorbei", betonte Christel. Hier seien zwei von insgesamt sechs Motiv-Schiebewänden mit Landkreismotiven bestückt. Zudem gäbe es dort eine eigene Prospektwand mit Landkreisangeboten.

Daher fiel auch die Kritik der Kreisausschussmitglieder sehr positiv über die Tourismuskooperation aus. "Es sind schon beeindruckende Zahlen. Dabei zeigt sich, dass die Zusammenarbeit mit Stadt und Land wertvolle Früchte trägt", sagte Kreisausschussmitglied Wolfgang Möhrlein (CSU).


Bewährte Kooperation

Und Bernd Fricke (Grünen) betonte, dass zwar noch das Aurachtal aus dem Dornröschenschlaf erweckt werden könnte, die Kooperation zwischen Stadt und Land in Sachen Tourismus hingegen habe sich bewährt.