Am 3. Hundebadetag in Bamberg kamen 800 Vierbeiner und 4000 Zweibeiner voll auf ihre Kosten. Fiffi, Bello und Artgenossen planschten, schwammen und apportierten unermüdlich.
Nach einigen Stunden des tierischen Vergnügens für 800 Hunde riecht es etwas streng: Nicht wegen unentsorgter Häufchen, sondern weil Fiffi, Bello & Co mit nassem Fell alles andere als Parfümduft verbreiten. Doch ihren Herrchen und Frauchen trübt das diesen 3. Hundebadetag am Samstag im Stadionbad natürlich nicht. Auch die vielen hundelosen Zuschauer haben eher ein Auge auf das quirlige Gewusel im und am Becken als eine Hand an der Nase.
"Es ist ein grandioser Abschluss der Badesaison", freut sich Jan Giersberg, Pressesprecher der Stadtwerke. Zumal "der liebe Gott mit uns ist bei diesem schönsten Wetter", und den "eisenbereiften Hundebesitzern auch der kleine Schauer nichts anhaben kann". Außerdem seien so viele Neugierige gekommen wie noch nie: Über 4000 verfolgten das Treiben, das aus ganz Nordbayern nach Bamberg gelockt hat.
Große und kleine Vierbeiner, wohlgenährte und rappeldürre, schüchterne und draufgängerische wedeln aufgeregt mit den Schwänzen. Beschnuppern sich gegenseitig, bellen freundlich ein Hallo, und ab geht's ins 19,5 Grad warme Nass.
Die Mutigen springen vom Beckenrand Die meisten nehmen für den Einstieg die Treppe, nur die Mutigsten springen vom Beckenrand: Bauchklatscher par excellence! Besonders gekonnt spreizt Flynn die Pfoten beim Sprung, taucht ab, kommt wieder hoch und paddelt zum rot-weißen Gummi-Leuchtturm, den Frauchen Manuela zum Apportieren ins Wasser geworfen hat. Der Border-Collie schnappt mit der Schnauze nach dem Spielzeug und bringt es an Land. Da capo! betteln Flynns braune Augen. Und noch einmal geht das Ganze von vorne los.
"Das ist ja einmalig, dass man mit Hund ins Schwimmbad darf. Und dann ist das Wasser ganz sauber", strahlt Manuela, die mit ihrem Liebling extra aus Nürnberg angereist ist.
Nun, Flynn würdigt Rocky keines Blickes, der nur verträumt ins Becken schaut und so gar keine Anstalten macht, hinein zu hüpfen. "Rocky ist eher wasserscheu", bedauert das Ehepaar Kager aus Lisberg, die sich aber mit ihrem fünfjährigen Rüden den Spaß nicht entgehen lassen. "Wir wollen uns das mal anschauen", meinen sie gelassen und genießen es, dass ihr "Bolonka Zwetna" trotz Abstinenz vom Wasser Aufmerksamkeit erregt. Rocky erinnert zunächst an einen Pudel. Doch die weißen Löckchen sind noch feiner, das Köpfchen ist etwas breiter: "Die Rasse stammt aus Russland", erzählen die Kagers und übersetzen schmunzelnd "Bolonka Zwetna": Buntes Schoßhündchen. Ja, diese Bezeichnung passt auf dieses zauberhafte Wesen.
Irritiert und dann entspannt Als Bademeister Helmut Zahnleiter die Wellenmaschine in Gang setzt, scheinen die Schwimmer zunächst irritiert zu sein. Sie bellen gegen die Wellen an. Paddeln hektisch. Oder suchen sicheren Boden unter den Pfoten. Und dann ganz entspannt "toter Mann", einfach nur treiben lassen. So schön kann ein Hundeleben sein! Zumal an allen anderen Tagen der Freibadbesuch ausschließlich den menschlichen Badegästen vorbehalten ist: "Aus hygienischen Gründen haben Hunde während der Badesaison hier nichts zu suchen", betont Bäderchef Uwe Weier.
Währenddessen suchen Zweibeiner den Informationsstand des Bamberger Tierschutzvereins auf, der das Tierheim "Berganza" betreibt. "Wir führen viele persönliche Tierschutzgespräche", erklärt Liebhard Löffler, Vorsitzender des Vereins, der sich mit Tierheimleiterin Elke Pohl "tierisch über diesen Tag freut". Schließlich kommt der Erlös dieses Hundebadetages weitgehend "Berganza" zugute: "Durch diese Aktion sind die täglichen Unkosten von 1000 bis 1500 Euro für einen Tag gedeckt", erklärt Löffler. Außerdem habe sich an dem Stand die eine oder andere Vermittlung von Katzen ergeben: Fast 90 warten im Tierheim auf ein neues Zuhause. Und etwa 25 Hunde.
Für den Hundebadetag wurde das Wasser im Hunde-Pool entchlort und die Liegewiese zur Hundespielwiese umfunktioniert. Und im Freibadkiosk gibt es nicht nur Leckereien für die Menschen, sondern auch für die hungrigen Schwimmer. Lediglich die Hunde zahlen Eintritt: den Kindertarif von 2,30 Euro.
Nun wird das Stadionbad winterfest gemacht und gründlich gereinigt. Vor dem Start in den kommenden Sommer werden die blitzblanken Becken mit neuem Wasser gefüllt: "Damit bestehen weder technische noch gesundheitliche Bedenken für die künftigen Badegäste", versichert Bäderchef Weier und verweist auf strenge Laboruntersuchungen, die die Stadtwerke Bamberg zur Sicherung der Wasserqualität in den Bädern durchführen.
hmmmm, also ich habe nichts gerochen. Und ich war 5 Stunden im Bad - bis zum Schluss aber nichts hat da streng gerochen. Selbst wenn noch 3000 Hunde an diesem Tag geschwommen wären - hätte auch der Schreiber keinen nichts gerochen. So ein Schmarrn. *kopfschüttel*