Heuer fällt Heiligabend auf einen Donnerstag. Das heißt, dass die Supermarkttüren eine halbe Woche zu bleiben. Wie bereitet man sich im Handel auf den zu erwartenden Ansturm vor? Wir haben nachgefragt.
14 Uhr. Danach geht höchstens an der Tankstelle noch was. Die Supermärkte schließen Donnerstagmittag und machen vor Montagmorgen nicht wieder auf.
2015 ist so ein Jahr, in dem die Bevorratung mit Lebensmitteln für die Weihnachtsfeiertage und den darauf folgenden Sonntag hamsterkaufähnliche Formen annehmen wird. Oft landet eher zu viel als zu wenig in den Einkaufskörben. Die Händler freut's. Sie sind vorbereitet.
Nicht zum ersten Mal sieht sich Anne Rudel dem zu erwartenden Ansturm gegenüber. In ihrem Rewe-Markt in der Würzburger Straße in Bamberg ist schon Ende der vergangenen Woche die heiße Phase angelaufen. Die großen Warenbestellungen sind längst erledigt.
Ab dem heutigen Montag wird im Markt mit dreifacher Besetzung gearbeitet. Anne Rudel weiß, was ihre Kunden wann brauchen. Denn sie fragt sie - immer wieder.
An Heiligabend sind das hauptsächlich Frischprodukte. "Da sollte keine Hektik mehr sein. Man kauft fürs Fest dann meistens das, was man knackig braucht, beispielsweise Salat. Grobgemüse wie Kartoffeln oder Wirsing werden in den Tagen vorher schon besorgt. Viele Kunden holen am 23. Dezember das ab, was sie bestellt haben: Geflügel oder Fisch."
Im Markt Zusammengestelltes und Verpacktes ist, als Geschenk "auf den letzten Drücker", sehr gefragt. "Das machen wir freilich noch", nickt Anne Rudel. "Da haben wir auch mehr Leute im Einsatz."
Mehr als sonst verlagert sich an den Tagen vor Weihnachten für die Mitarbeiter Arbeitszeit in die späten Abendstunden. Alles, was schon eingeräumt werden kann, soll früh bereitstehen.
"Wenn die ersten Kunden kommen, sollen sie nicht um Paletten herumlaufen müssen", sagt die Marktleiterin. Ihr Team ist gerüstet, dennoch: "Irgendwas ist jedes Mal ein bisschen anders." Außer der Parkplatznot.
"Da ist 50 Prozent mehr los"
Auch Arno Döring und seine beiden Mannschaften in den Edeka-Märkten in Walsdorf und Bamberg sind gut vorbereitet. "Das Kaufvolumen verdoppelt sich. Was sonst in sechs Tagen besorgt wird, dafür sind diesmal nur dreieinhalb Zeit", sagt der Marktleiter. "Entsprechend angepasst haben wir den Dienstplan. Wie überall ist der 23. Dezember der Haupteinkaufstag vor dem Fest.
Dann ist etwa 50 Prozent mehr los als sonst." Sorgen, dass ob der vermehrten Nachfrage die Lieferanten in Schwierigkeiten geraten könnten, hat Arno Döring nicht. "Das meiste beziehen wir von der Edeka und den Rest von sogenannten Streckenlieferanten. Die sind alle darauf eingestellt."
Andere Kunden in Bamberg
"Vieles kann man sehr gut planen, dennoch gibt es Problemwarengruppen, wo sich der Bedarf schwerer einschätzen lässt. Die Frischwaren zum Beispiel. In Walsdorf wissen wir, wie's läuft, in der Pödeldorfer Straße in Bamberg, wo wir erst seit zwei Jahren sind, sammeln wir noch Erfahrungen."
Ist das Kaufverhalten in Stadt und Land unterschiedlich? "In Walsdorf kommen mehr Leute, die den Einkaufswagen voll machen. In Bamberg haben wir andere Kunden. Manche holen sich bloß was für die Mittagspause. Oder gehen nach Feierabend nur mit dem Henkelkorb durch den Markt, kommen dafür aber öfter."
Für das Weihnachtsgeschäft setzen auch die Döring-Märkte auf Vorbestellungen. "Wir haben Flyer drucken lassen - und das Angebot wird gut angenommen. Es macht den Bedienvorgang an der Fleischtheke eben wesentlich schneller, wenn man nur ins Kühlhaus gehen muss und dem Kunden sein Päckchen aushändigt."
Überhaupt freuen sich in diesen Tagen im Handel alle über Käufer, die vorbereitet sind. Arno Döring: "Die sind entspannter - und umso entspannter können wir sein. Denn stressig werden sie, diese Tage."
Zum Thema gibt es auch einen
Kommentar.
Nachbarschaftshilfe: Abgeben macht Freu(n)de
Bei der alten Frau in der Wohnung nebenan steht Weihnachten garantiert kein Gänsebraten auf dem Tisch. Die sechsköpfige Familie zwei Häuser weiter kann sich auch zum Fest nur Nudeln mit Soße leisten. Und man selbst weiß nicht, wohin mit dem zu viel Gekochten?
Es ist manchmal schwierig für die, denen geholfen werden könnte, Hilfe auch anzunehmen. Wer aber die richtigen Worte findet, kann eine Menge erreichen - und Nachbarn, bei denen es an so manchem fehlt, das Gefühl geben, dass man sie nicht nur bedenkt, weil "das Essen eben weg muss".
Wer kennt "Foodsharing Bamberg"?
"Es sind von der Weihnachtsfeier noch Lebkuchen und Spekulatius übrig. Mag die jemand haben?" Dazu ist ein Foto vom Gebäck gestellt. Auch andere Lebensmittel werden in der Facebook-Gruppe "Foodsharing Bamberg" angeboten. Kostenlos und ohne Gegenleistung.
Der Grundgedanke ist, dass für das, was der eine nicht brauchen kann, ein anderer bestimmt noch Verwendung hat. Man kann dem Anbietenden auf der Facebookseite Interesse signalisieren. Niemand muss befürchten, dass alle anderen mitbekommen, bei welcher Adresse etwas abzuholen ist. Die Absprachen laufen - für die anderen nicht sichtbar - über sogenannte "Private Nachrichten" in dem sozialen Netzwerk.
Das gleiche Prinzip liegt "Share & Care Bamberg" und ähnlichen Gruppen zugrunde. Hier geht es aber nicht nur um Essbares. Dennoch wird es auch dort gelegentlich angeboten.
der letzte Bohrturm versenkt,
)) (Weissagung aus der Ölindustrie)
der letzte Driller entlassen,
die letzte Tankstelle geschlossen ist,
werdet Ihr merken, daß man
nachts bei Geenpeace kein Bier kaufen kann !
Leute, kauft ein, es macht nie wieder mehr ein Gechäft auf !