Nicolo Melli: Ich werde ein guter Schüler sein

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Mit großem Einsatz attackiert der 2,05 m große Nicolo Melli gegen Island den gegnerischen Korb. In dieser Saison trägt der 24-jährige Italiener das Trikot der Brose Baskets Bamberg. Foto: Lukas Schulze/dpa
Mit großem Einsatz attackiert der 2,05 m große Nicolo Melli gegen Island den gegnerischen Korb. In dieser Saison trägt der 24-jährige Italiener das Trikot der Brose Baskets Bamberg.  Foto: Lukas Schulze/dpa

Nicolo Melli hat in der italienischen Nationalmannschaft einen schweren Stand. Auf seiner Position des Power Forward spielt in seinem Team mit Danilo Gallinari einer der NBA-Stars der EM. Vor dem Spiel gegen Deutschland am Mittwoch unterhielten wir uns mit dem lockeren und sympathischen 24-jährigen Mailänder und Neu-Bamberger.

Lediglich wenn der 2,08 m große Flügel der Denver Nuggets von Coach Simone Pianigiani eine Pause benötigt, darf der blonde Lockenkopf und Neuzugang beim deutschen Meister Brose Baskets Bamberg aufs Parkett. Das waren bei der bitteren 87:89-Auftaktniederlage gegen die Türkei 6:54 Minuten und beim 71:64-Arbeitssieg über Island immerhin 16:35 Min. Das dritte Spiel Italiens gegen Spanien am Dienstagabend war zu Redaktionsschluss noch nicht beendet.
Vor dem Spiel gegen Deutschland am heutigen Mittwoch unterhielten wir uns mit dem lockeren und sympathischen 24-jährigen Mailänder und Neu-Bamberger.

Die italienische Mannschaft hat mit Marco Belinelli, Danilo Gallinari und Luigi Datome drei langjährige NBA-Spieler im Team und etliche Euroleague-erfahrene Akteure. Wie schwierig ist es für Sie Spielanteile im Team zu bekommen?
Ich wusste, wie meine Rolle im Team ist, das war von vornherein klar.
Wo immer ich gebraucht werde, mache ich meinen Job. Wann immer ich aufs Feld komme, versuche ich, in diesen Minuten meine Chance zu nutzen.
Was erwarten Sie von der Begegnung gegen Deutschland? Für beide Teams steht viel auf dem Spiel.
Natürlich gehen wir bei jedem Spiel aufs Feld, um zu gewinnen und unser Bestes zu geben. Das ist ein entscheidendes Spiel, das wussten wir schon vor dem Turnier. Wir müssen allerdings auf Luigi Datome verzichten. Er hat sich gezerrt. Für ihn ist wahrscheinlich die Europameisterschaft schon beendet. Er ist einer unser wichtigsten Spieler, aber wir haben Erfahrung und genügend Jungs, die in die Bresche springen und ihn ersetzen können.

Sie treffen dann auf ihren neuen Teamkollegen aus Bamberg, Karsten Tadda. Hatten Sie im Teamhotel schon Kontakt mit ihm?
Ich habe ihn schon beim Vorbereitungsturnier in Trento in Italien getroffen. Er hat mich gleich freundlich begrüßt und mich in Bamberg willkommen geheißen. Aber es war nur ein kurzer Kontakt. Im Teamhotel hier in Berlin haben wir uns noch nicht gesehen.

Mit Andrea Trinchieri haben Sie in Bamberg einen Landsmann als Coach. Wie viel Einfluss hatte Ihr neuer Trainer auf Ihre Entscheidung, nach Bamberg zu wechseln?
Er hatte riesigen Einfluss auf meinen Wechsel. Wenn man eine solch große Veränderung in seinem Leben macht, muss man davon überzeugt sein, das Richtige zu tun und vor allem das Vertrauen vom Coach genießen.

Bamberg ist ihre erste Station als Spieler außerhalb Italiens
Ja, ich gehe von zu Hause weg. Das ist für mich noch etwas fremd, doch ich freue mich drauf. Jetzt konzentriere ich mich erst einmal auf die Europameisterschaft, doch dann will ich in Bamberg so bald wie möglich starten.

Welche Erwartungen haben Sie für die nächste Saison?
Bamberg ist in der vergangenen Saison Meister geworden und ich freue mich, in der Euroleague zu spielen. Der Verein hat einen großen Anspruch. Das Team ist bis auf Zisis und Idbihi recht jung, hat aber großes Potenzial. Ich weiß nicht, was genau erwartet wird, doch ich möchte dafür sorgen, dass es eine ähnlich großartige Saison wie im letzten Jahr wird. Gleich jetzt am 27. September spielen wir den Champions-Cup, ein großes Event zum Auftakt eines hoffentlich langen und schönen Jahres.

Und wie ist Ihr Deutsch?
Schrecklich.

Ich habe gehört, Sie sind interessiert daran, die Sprache zu lernen.
Natürlich, das will ich machen. Ich werde ein guter Schüler sein.

Das Gespräch führte
Udo Schilling