Der SC 08 Bamberg besiegt den TSV Staffelbach knapp mit 5:4.
Der SC 08 ist vor dem ASV 1910 Gaustadt und den "Zwölfern" der älteste selbstständig Fußballsport treibende Verein in der Domstadt. Aber noch etwas Einmaliges können die "Nullachter" vorweisen: In den letzten 30 Jahren gehörte der Traditionsklub sieben Spielklassen an und zwar von der Bayernliga bis zur A-Klasse. Die beiden Runden im bayerischen Oberhaus von 1991 bis 1993 sind den Fans noch in bester Erinnerung. Mitunter wurde den "Grün-Weißen" das baldige spielerische und finanzielle Ende vorhergesagt. Doch immer wieder schafften es einige Idealisten, den Verein am Leben zu erhalten.
In der Saison 2005/06 kickte der SC 08 letztmals in der Kreisliga. Im vergangenen Jahrzehnt waren die Männer vom einstigen Waldsportplatz im Volkspark eine Fahrstuhlmannschaft zwischen der A- und Kreisklasse. So ist der Klub nach der Saison 2014/15 mit einem Torverhältnis von 71:125 als Vorletzter aus der Kreisklasse 3 abgestiegen. Vor Rundenstart verpflichteten die "Nullachter" als neuen Coach Walter Löhr, der vorher seinen Heimatverein ASV Viktoria trainierte. Aus der Gereuth mitgekommen ist auch das Stürmertalent Patrick Ochs. Wie 08-Spielleiter Oliver Greim vor dem Spiel gegen Staffelbach verlauten ließ, "haben sich Trainer, Vereinsführung und die Mannschaft den Wiederaufstieg erneut zum Ziel gesetzt".
Nach zuletzt neun Jahren am Stück in der A-Klasse will der TSV Staffelbach nach Beendigung der laufenden Saison nun den Aufstieg in die Kreisklasse schaffen. Im Vorjahr wurde die Teilnahmeberechtigung an der Aufstiegsrelegationsrunde hinter dem FC Oberhaid II nur um einen Zähler verfehlt. Nach dem Abgang des Spielertrainers Uwe Ernst in Richtung FC Sand hat es an der Seitenlinie in Staffelbach einen Umbruch gegeben. Marco Wagner und Michael Halbgebauer trainieren als gleichgestelltes Duo die Jungs. "Wir wollen natürlich aufsteigen und den Leuten in Staffelbach guten Fußball zeigen", schildern beide Trainer im Gleichklang ihre Zielvorgaben. Die bisherigen Leistungen der Mannschaft seien zufriedenstellend gewesen, "allerdings hat das Team erheblich mehr Potenzial, das leider nicht immer abgerufen wurde. Der Grund hierfür ist, dass einige Leistungsträger manchmal zu selten beim Training erscheinen."
Die vereinsinterne Torjägerliste führt derzeit mit 16 Treffern in zehn Begegnungen der 22-jährige Maximilian Schug souverän an.
Beide Mannschaften starteten mit hohem Tempo und drückten heftig auf die Tube. In der 5. Min. gelang dem SC 08 der Führungstreffer. Nach einer Flanke von rechts durch Daniel Kübrich leitete Christian Mühlfriedel den Ball direkt weiter auf Patrick Ochs, der mit der Hacke traf. Schon 110 Sekunden später gelang Andreas Schuster der Ausgleich. Wenig später erzielte Daniel Hütter nach einem vorausgegangenen Eckstoß per Kopf das 2:1. Erneut war es Andreas Schuster, der seine Mannschaft mit dem 2:2 wieder ins Spiel zurückbrachte.
Nach schöner Vorarbeit von Daniel Zinnecker gelang Leon Porter die erneute Führung der Gastgeber. In einer verrückten ersten Halbzeit kam der TSV nach einem Abwehrschnitzer der Heimelf durch den immer stärker werdenden Maximilian Schug zum 3:3. In der 54. Min. markierte Schug die 4:3-Führung für die Gäste. Aufgeben kam für die Hausherren nicht in Frage. Sie rappelten sich auf und stemmten sich gegen die drohende Niederlage. Roland Tornau setzte sich in der 77. Min. auf der linken Seite durch, sein Abschluss kam vor die Füße von Daniel Hütter, der den Ball aus kurzer Distanz zum 4:4 über die Linie drückte. Sechs Minuten vor dem Schlusspfiff gelang Waldemar Wasinski nach Vorarbeit von Daniel Hütter in einem denkwürdigen Spiel der viel umjubelte 5:4-Siegtreffer für die Bamberger.
08-Trainer Walter Löhr bezeichnete den Sieg seiner Truppe "als etwas glücklich, aber nicht unverdient." Sein Kapitän Christian Mühlfriedel freute sich, "dass ein für den SC 08 schon fast verloren geglaubtes Spiel am Ende doch noch gewonnen wurde." Die Staffelbacher Trainer Marco Wagner und Michael Halbgebauer bezeichneten ihr Team besonders in Halbzeit 2 "als spielerisch besser" und trauerten den fahrlässig vergebenen Chancen nach. Trotz der Niederlage sei nach ihrer Aussage "für den TSV der Aufstieg in die Kreisklasse noch zu schaffen."