Der FV Giech und der Nachbarrivale TSV Scheßlitz trennen sich in der Fußball-Kreisklasse 2 mit einem 1:1.
Leistungsgerecht 1:1 endete nach der 1:0-Pausenführung der favorisierten Gäste in der Bamberger Fußball-Kreisklasse 2 das Lokalderby zwischen dem FV Giech und dem TSV Scheßlitz.
Der FV Giech und der TSV Scheßlitz gehören im Fußball-Teilkreis Bamberg zu den am längsten in der Kreisklasse spielenden Vereinen. So kickten die Giecher in den vergangenen beiden Jahrzehnten 18 und die "Schääzer" 17 Jahre in dieser Liga. Beim FV Giech ist die Saison bisher nicht zufriedenstellend verlaufen. "Allen im Verein war bewusst, dass diese Spielzeit angesichts vieler Mannschaften, die zugelegt haben, schwer werden würde. Insofern kann die Zielvorgabe nur der Klassenerhalt sein", beleuchtet Trainer Markus Schütz die Situation.
Der FV Giech ist ein Klub, der gänzlich ohne Geld für seine Fußballer agiert. Das Team rekrutiert sich nahezu ausschließlich aus eigenen Leuten. In den letzten Wochen mussten hohe Ausfallzeiten infolge Verletzungen, Krankheiten und dienstlicher Unabkömmlichkeit verkraftet werden. Jetzt hat sich die Personalsituation etwas entspannt. Coach Schütz, seit 2009/10 im Amt, bedauert, "dass bislang viele Punkte leichtfertig vergeben wurden". Sorgen bereitet die mangelhafte Chancenverwertung. Nur 13 Tore schoss der FVG in 16 Begegnungen. Neben der sportlich prekären Tabellensituation hofft der im Jahre 1948 gegründete Verein, in der Woche nach dem Derby eine Baustelle schließen zu können. An diesem Donnerstag findet eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt. Der FV Giech ist optimistisch, dass im zweiten Anlauf eine vollständige Vorstandschaft gefunden wird.
Dass die Scheßlitzer derzeit nur den siebten Platz einnehmen, hat seinen Hauptgrund in der extremen Auswärtsschwäche. Von seinen 27 Punkten holte der TSV ganze fünf Zähler in der Fremde. Der Scheßlitzer Spielertrainer Reimund Helmreich, der zu Beginn der Saison 2014/15 zum Vorjahresfünften gekommen ist, nachdem er vorher über 14 Jahre beim Bezirksligisten SpVgg Ebing spielte, hat die Hoffnung, "dass seine Jungs den Aufstiegsrelegationsplatz erreichen können", noch nicht ganz aufgegeben. Mit dem Trainingsbesuch und dem Einsatz seiner durchwegs einheimischen Schützlinge ist der 48-Jährige voll zufrieden. Dies trifft auch auf die Torausbeute zu. Mit 49 Treffern war der TSV Scheßlitz vor dem Derby gegen den FV Giech das viertbeste Offensivteam. Die Toptorjäger sind Andreas Altenfeld mit elf und Wolfgang Hoh mit neun Treffern. Insgesamt verteilen sich die Tore auf nicht weniger als zwölf Schützen.
In der ersten Hälfte hatte der TSV Scheßlitz mehr Ballbesitz. Gefahr vor dem Tor entstand vor allem durch Standards, die, unterstützt durch den starken Wind, für brenzlige Situationen vor dem Giecher Kasten sorgten. So entstand auch die TSV-Führung. Nach einem unnötig produzierten Eckball brachte Markus Freitag in der 14. Min. das Leder nahezu unbedrängt über die Linie. Auf Giecher Seite gab es auch einige Möglichkeiten, aber die Genauigkeit und letzte Konsequenz in Richtung Gästetor fehlten. Nach dem Wechsel war der FV Giech die aktivere Mannschaft. Der unbedingte Wille der Hausherren, den Platz in diesem Derby nicht als Verlierer verlassen zu wollen, war erkennbar. Paul Götz setzte bei einem langen Ball in der 68. Min. nach, und Bastian Felber hatte keine Mühe, den Abpraller aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie zu drücken.
Nach dem Schlusspfiff des gewohnt souverän leitenden Unparteiischen Paul Dippold waren beide Teams mit dem Unentschieden nicht so recht zufrieden. Der Giecher Trainer Schütz bedauerte, dass seine Mannschaft durch einen vermeidbaren Fehler in Rückstand geraten ist. "Völlig verdient ist es uns gelungen, wenigstens ein Remis zu retten, wenngleich der Punkt in unserer Situation zu wenig ist", stellte Schütz etwas enttäuscht fest. "Ich bin der Meinung, das Unentschieden ist am Ende ein gerechtes Ergebnis", meinte der TSV-Coach Reimund Helmreich.
Die Statistik
FV Giech Stenglein - Fleischmann, D. Stretz, Roth, Felber, M. Stretz, M. Endres, B. Endres, Kolb, Vogt, Götz (46. Greif), (62. Schmittschmitt), (83. Batushaj)
TSV Scheßlitz Krämer - Lorber, Braun, Tinki, Helmreich, Gries, Altenfeld, Polke, Freitag, Hoh, Kriegisch (77. Lieb), (83. Herold), (87. Schwarzmann)
SR Dippold (FC Bischberg)
Zuschauer 105
Tore 0:1 Freitag (14.), 1:1 Felber (68.)