Die Baunacher erwarten als Aufsteiger in der Liga ProA den Bundesliga-Absteiger aus Vechta.
Zu einem auf den ersten Blick ungleichen Duell in Sachen Basketball kommt es am Samstag (19.30 Uhr) in der Graf-Stauffenberg-Halle, wenn der Absteiger aus der Bundesliga, Rasta Vechta, beim Aufsteiger aus der ProB, Bike-Cafe Messingschlager Baunach, zu Gast ist. Lagen letzte Saison noch zwei Ligen zwischen beiden Teams, so ist es nun nur ein Sieg, den die Gäste vor den Baunachern liegen.
Dies ist umso erstaunlicher, da die beiden Clubs finanziell Welten trennen. Mit einem Budget, das sicherlich fast viermal so groß ist wie das der "Grün-Weißen", haben die Verantwortlichen aus Vechta alles versucht, um so schnell wie möglich wieder in die 1. Liga zurückzukehren. Nach der erst vor einer Woche getätigten Verpflichtung von Aufstiegsheld Richard Williams stehen mittlerweile sieben US-Profis im Team der Gäste.
Zu dieser bestens besetzten Mannschaft gehört auch Blanchard Obiango, der in der Saison 2009/10 für Baunach spielte und mit seinen 12,8 Punkten in 22 Spielen und seiner spektakulären Spielweise zum Publikumsliebling avancierte, während Max Weber, der ebenfalls schon für Baunach aktiv war, wahrscheinlich verletzt ausfällt.
Trainer Pat Elzie hat erst vor einer Woche den glücklosen Vorgänger Stephen Arigbabu abgelöst. Ein schneller Erfolg hat sich aber durch den Trainerwechsel nicht eingestellt bei den Nordlichtern. Im Gegenteil, die peinliche 64:76-Niederlage gegen das Tabellenschlusslicht Ehingen war nach den Eindrücken der Fans der absolute Tiefpunkt der bisherigen Saison, obwohl die Halle in Vechta zum 47. Mal in Folge mit 3140 frenetisch anfeuernden Zuschauern ausverkauft war. Diese Situation macht das Heimspiel für die jungen Wilden aus Baunach sicher nicht einfacher.
Die Jungs von Trainer Ivan Pavic dürfen sich bestimmt auf einen Gegner einstellen, der alles versuchen wird, die Punkte aus Bamberg zu entführen. Coach Elzie hatte nun eine Woche mehr Zeit, den Spielern seine Philosophie von Basketball beizubringen. Ein Gemenge, das, gepaart mit einem qualitativ sehr hochwertigen Kader, sehr gefährlich ist.
Schließlich lief es auch im Baunacher Lager nicht rund am letzten Wochenende. Das Trainergespann Pavic und Thomas Lorber wird aber die Probleme sicherlich gezielt angesprochen haben, und die Jungs um Routinier Steffen Hamann und den seit Wochen in Topform spielenden Johannes Thiemann werden ihre Lehren aus der unnötigen Niederlage in Chemnitz gezogen haben. "Wir haben uns in Chemnitz durch die Intensität der Gastgeber in der Anfangsphase den Schneid abkaufen lassen und damit auch unseren Rhythmus im Angriff verloren, sodass wir keine guten Würfe herausarbeiten konnten.
Das darf uns gegen die Vechtaer, die sicherlich brennen werden, nicht noch mal passieren. Wir haben etwas gutzumachen", fordert der Baunacher Coach von seinem Team.
Auch Neuzugang Sam Muldrow sollte bis zum Spiel noch besser integriert sein, sodass sich die Baunacher Fans auf den sympathischen US-Amerikaner freuen dürfen. Pavic: "Sam gibt uns mit seiner Präsenz unter dem Korb hinter Johannes Thiemann und Leon Kratzer die notwendige Stabilität und hilft damit dem jungen Team vor allem in der Verteidigung." Es ist ein Kampf auf Biegen und Brechen zu erwarten, denn nur der Sieger darf sich vorerst noch eine kleine Chance auf das Erreichen der Play-offs ausrechnen. Daher hofft das junge Team wieder auf eine volle Halle, denn in den Phasen, wo es einmal nicht so rund läuft, brauchen die Youngster die Unterstützung ihrer Fans, zumal die Gäste wohl viele Anhänger mitbringen. Die Zuschauer werden gebeten, wieder den großen Pausenhof der Wirtschaftsschule zu nutzen (Zufahrt von der Starkenfeldstraße aus Richtung Bahnhof).