Der hochverschuldete FC Eintracht Bamberg 2010 benötigt möglichst schnell 80 000 Euro, damit das Insolvenzverfahren eröffnet werden kann.
Im Kampf ums wirtschaftlich und damit auch sportliche Überleben sieht der mit 440 000 Euro verschuldete FC Eintracht Bamberg 2010 einen Silberstreif am Horizont. Nach Angaben des Interimsvorsitzenden Jörg Schmalfuß benötigt der Fußball-Bayernligist, der am 29. März einen Insolvenzantrag gestellt hat, 80 000 Euro, um einerseits den Spielbetrieb bis Saisonende zu sichern und andererseits die Voraussetzungen zu schaffen, damit ein Insolvenzverfahren eröffnet werden kann. "Es gibt eine Chance, den Klub zu retten. Aber alles steht und fällt mit dem Zusammenbringen der rund 80 000 Euro", sagt Schmalfuß.
Der 30-jährige Sportökonom sieht gute Chancen, diese Summe, mit der auch die Kosten des Insolvenzverfahrens gedeckt wären, aufzubringen. Allerdings müssten sich Sponsoren bereit erklären, den Überlebenskampf des Vereins finanziell zu unterstützen.
"Positive Signale haben wir bereits erhalten. Und wir haben bereits Geld bekommen. Allerdings ist auch klar, dass noch weitere Gelder fließen müssen", so Schmalfuß.
"Alternativlos"
Der Interimsvorsitzende will mit aller Macht um den Fortbestand des Vereins kämpfen. "Das ist für mich alternativlos", meint Schmalfuß und legt damit Gedankenspiele, bei der Ablehnung des Insolvenzantrags mangels Masse einen Nachfolgeverein zu gründen, vorerst auf Eis. Da dieses Szenario erst vor sechs Jahren nach der ersten Pleite des Fusionsvereins schon einmal vollzogen wurde, wäre eine Neugründung mit einem "weiteren Imageverlust verbunden. Das können wir uns im Grunde gar nicht mehr leisten, wenn wir glaubwürdig bleiben wollen." Weitere Risiken einer Neugründung seien die Auflagen bei Übertragen von Spielrechten sowie ein drohender Mitgliederverlust.
Zu guter Letzt würde sich auch die Namensfindung des neuen Vereins schwierig gestalten.
Bis Mitte Mai hoffen die FCEler alle Voraussetzungen geschaffen zu haben, dass der vom Insolvenzgericht eingesetzte Gutachter die Eröffnung des Insolvenzverfahrens einleiten kann. Denn Ziel des FCE 2010 ist es nach wie vor, in der neuen Saison mit der ersten Herrenmannschaft in der Landesliga an den Start zu gehen. Dafür stellte der Klub auch intern erste Weichen. "Es wurden Kompetenzteams gegründet, um die Aufgaben Jugendarbeit, Seniorenbereich, Kommunikation und Sponsorensuche sowie Etatplanung für die kommende Saison auf mehrere Schultern zu verteilen", erklärt Schmalfuß.