Eintracht Bamberg: Ex-Trainer Kurth ließ angeblich zu wenig trainieren

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Am Donnerstagabend leitete Hans-Jürgen Heidenreich auf dem Stadion-Vorplatz sein erstes Training als Coach des FC Eintracht. Foto: sportpress
Am Donnerstagabend leitete Hans-Jürgen Heidenreich auf dem Stadion-Vorplatz sein erstes Training als Coach des FC Eintracht. Foto: sportpress

Nach der Trennung von Trainer Dieter Kurth will der FC Eintracht wieder sportliche Schlagzeilen liefern. Der neue Coach gibt am Samstag in Augsburg seinen Einstand. Klubchef Zeck verteidigt den Trainerwechsel.

Nach dem Trubel um den Trainerwechsel will der FC Eintracht Bamberg 2010 in der Fußball-Regionalliga Bayern nun auch wieder sportlich für Schlagzeilen sorgen. Die Mannschaft von Neu-Coach Hans-Jürgen Heidenreich gastiert am Samstagnachmittag (13 Uhr) bei der U 23 des FC Augsburg.

Entschieden trat am Freitag der FCE-Vorsitzende Mathias Zeck bei der Heidenreich-Vorstellung in einem Besprechungsraum der Firma Farben Leicht dem Eindruck entgegen, die Trennung von Trainer Dieter Kurth sei eine überstürzte oder gar einsame Entscheidung von ihm gewesen: "Wir haben vier Wochen lang versucht, die Probleme zu lösen, in großer wie in kleiner Runde. Alle Gespräche haben keine Lösung gebracht." Die Probleme? Aus dem 22 Mann starken Regio nalligakader hätten "weit über" zehn Spieler kundgetan, "sie möchten insgesamt mehr, und mehr taktisch trainieren". Vier Stammspieler hätten geäußert, wenn das so weiter ginge, möchten sie im Winter wechseln.

"Keine einsame Entscheidung"

Zeck: "Es war keine einsame Entscheidung von mir, dass sich der Verein von Dieter Kurth trennt. Das haben die fünf Verantwortlichen einstimmig beschlossen." Ziel sei es gewesen, in der Hoffnung auf gute Eintrittserlöse im Pokal zu überwintern, stattdessen sei der FCE mit einer schwachen Mannschaft, in der zwei A-Jugendspieler ihre Premiere feierten, in Haibach ausgeschieden. Ziel sei es, in der Regionalliga unter die ersten Zehn zu kommen.

Der FCE-Chef gab zu bedenken, dass einige der Siege bisher auch mit viel Glück gelangen. Zeck rügte ferner das Zusammenspiel Kurths mit der zweiten Mannschaft. "Wir mussten diese Maßnahme ergreifen. Wir Verantwortlichen haben alle übereinstimmend gesagt, dass wir schützen müssen, was wir aufgebaut haben. Trotzdem gilt unser Dank Dieter Kurth, der uns den Klassenerhalt gesichert hat. Aber jetzt haben wir eine neue Saison."

Leicht: Wir mussten handeln

Auch Adi Leicht, der Sportliche Leiter des FCE, betonte, dass "die Entlassung eine gemeinsame Entscheidung war. Wir mussten handeln. Wir haben junge Leute mit Potenzial, wir möchten variable, moderne Systeme spielen. Das war zuletzt nicht möglich. Das war kein Training, das modernen Ansprüchen genügt."

FCE-Gönner Hans-Jörg Luther hatte die Außendarstellung des FCE ob der überraschenden Entwicklung im Auge: "Dieter Kurth hat ein gutes Standing in der Bevölkerung. Was wird sie sagen, wenn die nächsten Spiele erst einmal verloren werden?" Zeck: "Wir dürfen nicht auf die nächsten Ergebnisse schauen, sondern in die weitere Zukunft."

Heidenreich blickt nicht zurück

"Es geht jetzt nur ums Sportliche", sagt Heidenreich, "ich blicke nicht zurück, das ist nicht meine Sache." Der 46-jährige Ex-Profi aus Thüngfeld (55 Bundesligaspiele für den 1. FC Nürnberg, zuletzt A-Jugendtrainer des FSV Erlangen-Bruck) möchte "die Mannschaft spielerisch weiterentwickeln. Vor allem soll der Fußball Spaß machen. Ich fahre nicht griesgrämig zum Training und lasse Lauftraining machen."

Zeck zeigt sich hinsichtlich der Aufgabe in der Augsburger Rosenau optimistisch: "Gegen Augsburg können wir sicher was holen. Ich erwarte aber auch noch keine Wunderdinge von unserem neuen Trainer", nimmt er den Druck von Heidenreich. Beim FCE fehlen neben Langzeitausfall Victor Gradl auch Tobias Seifert und Kevin Kühnlein, der beim 2:2 am Dienstag seine fünfte gelbe Karte gesehen hat. Auch auf die Rückkehr von Mittelfeldspieler Florian Wenninger müssen die Bamberger noch warten. Er zog sich einen neuerlichen Muskelfaserriss zu.

Das Aufgebot

Aller, Scheufens - Altwasser, Bechmann, Kettler, Beetz, Kishimoto - Wieczorek, L. Görtler, Kaiser, Fischer, Schäffler - Deptalla, N. Görtler, Hurec