Ein umkämpftes Derby in Wachenroth

2 Min
SV Wachenroth - SpVgg Mühlhausen. Der Mühlhausener Torjäger Sebastian Schleicher (weißes Trikot) war bei Jan Schmidt gut aufgehoben und kam nicht zum Zug. Foto: Picturedreams
SV Wachenroth - SpVgg Mühlhausen. Der Mühlhausener Torjäger Sebastian Schleicher (weißes Trikot) war bei Jan Schmidt gut aufgehoben und kam nicht zum Zug. Foto: Picturedreams
Schiedsrichter Roland Denzler (Stappenbach) bekam beim Nachbarderby in Wachenroth gute Kritiken. Foto: Hendrik Kowalsky/anpfiff.info
Schiedsrichter Roland Denzler (Stappenbach) bekam beim Nachbarderby in Wachenroth gute Kritiken. Foto: Hendrik Kowalsky/anpfiff.info
 

Der SV Wachenroth hat mit dem 2:0-Sieg über die SpVgg Mühlhausen die Tabellenführung in der A-Klasse 1 übernommen.

Der SV Wachenroth und die SpVgg Mühlhausen agierten in der ersten Viertelstunde des Nachbarduells der Fußball-A-Klasse Bamberg 1 recht verhalten und wollten zunächst ein vorzeitiges Gegentor verhindern. In der 20. Min. besorgte Andre Dotterweich die 1:0-Führung für den SV Wachenroth. Die Gäste zeigten sich vom Rückstand nicht beeindruckt und erspielten sich einige günstige Einschussmöglichkeiten. Die einheimische Abwehr und der herausragende 21-jährige Torsteher Michael Heckel hatten Schwerstarbeit zu verrichten. Ein von Jonas Breun elf Minuten vor dem Schlusspfiff verwandelter Handelfmeter ergab den 2:0-Endstand für den neuen Spitzenreiter.
Zwölf Punkte fehlten dem SV Wachenroth in der Vorserie zum Erreichen des Aufstiegsrelegationsplatzes. Wie Fußball-Abteilungsleiter Gerhard Girlich vor der Begegnung gegenüber unserer Zeitung zu verstehen gab, möchte der Vorjahresfünfte "bis zum Saisonende in der Spitzengruppe der A-Klasse 1 dabei sein". Als neuer Trainer wurde der gebürtige Erlanger Alfred Bauer unter Vertrag genommen. Der 53-Jährige trainierte vorher zwei Jahre lang den mittelfränkischen Kreisklassisten TSV Vestenbergsgreuth.
Der neue Coach bezeichnete die mannschaftliche Geschlossenheit und die überragende Kameradschaft als die Stärken der Wachenrother Truppe. Bauer erwartet unter den Teams des momentanen Führungsquintetts einen ähnlich umkämpften Aufstiegskampf zur Kreisklasse wie im Vorjahr. Am elften Spieltag musste der SV Wachenroth, der in zwei Jahren sein 70. Jubiläum feiert, beim neuen Ersten FC Frimmersdorf mit 0:1 die zweite Saisonniederlage hinnehmen und die Tabellenführung abgeben.


Breun treffsicher

Gegenüber 2015/16 hat sich der Kader des SVW nur unwesentlich geändert. Erfolgreichster Torschütze ist das 22-jährige Eigengewächs Jonas Breun. Verlass ist auf die Defensive der "Rot-Schwarzen". Erst sieben Gegentore in elf Partien sind ein deutlicher Beweis hierfür.
Der ehemalige Kreisklassist SpVgg Mühlhausen und der SV Frankonia Schönbrunn waren am Ende der letzten Saison in der A-Klasse 1 punktgleich auf dem Aufstiegsrelegationsplatz angesiedelt. Das Entscheidungsspiel um die Vizemeisterschaft hat Mühlhausen mit 1:2 verloren. "Wir möchten heuer wieder eine gute Truppe auf die Beine stellen und vorne mitspielen", so die Aussage von Spielleiter Sven Pechthold. Die "Mühlhäuser" verpflichteten nach der überraschenden Trennung von Trainer Siegfried Warschak den vorher beim SV Wachenroth drei Jahre lang tätigen Coach Matthias Rückel. Zuvor ist der 36-Jährige für den ASV Herrnsdorf-Schlüsselau und den SC Reichmannsdorf aufgelaufen.
Mit Sebastian Schleicher (24) kam zugleich ein echtes Stürmertalent zu seinem ehemaligen Verein SpVgg Mühlhausen zurück. Der beidfüßige "Basti" erzielte in zehn Partien 22 der bisherigen 47 Tore der SpVgg. Er ging vorher bei der SpVgg Stegaurach und beim FC Strullendorf in der Bezirks- und Landesliga auf Torjagd. Ansonsten hat sich im breiten Mannschaftskader des seit Jahren stark offensiv ausgerichteten Klubs nur ganz wenig geändert. Vor dem Derby gegen den SV Wachenroth hatte die SpVgg Mühlhausen bei nur einem Punkt aus zwei Spielen einen leichten Hänger.
Von Beginn an entwickelte sich eine ausgeglichene Partie. Der Wachenrother Kapitän Dominik Malina kurbelte immer wieder die Offensivattacken seiner Mannschaft an. Nach einem Freistoß donnerte Andreas Dotterweich in der 18. Min. das Leder aus zwölf Metern zum 1:0 ins linke Eck. Die SpVgg Mühlhausen wurde trotz des Rückstands immer stärker und gestaltete das Derby optisch klar überlegen. Der sonst so treffsichere Angriff der Gäste ließ aber die besten Chancen aus oder scheiterte ein ums andere Mal am Abwehrverbund der Hausherren.
Als Jonas Breun in der 78. Min. einen Handelfmeter zum zweiten Wachenrother Treffer ins linke obere Eck knallte, war das Spiel praktisch entschieden. SR Roland Denzler zeigte eine gute Leistung und hatte mit der fairen Partie keine Probleme. "Die SpVgg Mühlhausen hat nach dem Rückstand viel Druck gemacht und ihre Offensivqualitäten gezeigt, doch wir haben uns mit viel Einsatz immer wieder dazwischengeworfen", kommentierte der Wachenrother Trainer Alfred Bauer. "Der SV Wachenroth hat seine wenigen Möglichkeiten eiskalt genutzt, wir unsere Vielzahl leider nicht", zeigte sich der Coach der SpVgg Mühlhausen, Matthias Rückel, etwas enttäuscht.

SV Wachenroth Heckel - Schmidt, J. Meschede, M. Breun, Malina, P. Hofmann, Faber, J. Breun, Jan. Mechede, A. Dotterweich, J. Hofmann
SpVgg Mühlhausen Hartrumpf - Huthansl, S. Krug, Schierer, H. Krug (85. Kühnau), Hagensick, Dürst, Rückel, Kotterer, Raber (58. Walde), Schleicher
SR Roland Denzler (DJK Stappenbach)
Zuschauer 150
Tore 1:0 A. Dotterweich (18.), 2:0 J. Breun (Handelfmeter, 79.)