Die TSG 05 Bamberg gewinnt in der Fußball-A-Klasse 2 das Stadtderby beim FV 1912 klar mit 6:2.
Obwohl der FV 1912 im Bamberger Stadtderby der Fußball-A-Klasse 2 gegen die TSG 05 nach einer knappen Stunde noch mit 1:0 führte, behielten die Gäste am Ende mit 6:2 die Oberhand. Der Mann des Tages beim Sieger war der vierfache Torschütze Dominik Cronauer.
Der FV 1912 Bamberg zählt neben dem SC 08 Bamberg und dem ASV 1910 Gaustadt zu den drei "Methusalems" der selbstständig Fußball spielenden Klubs in der Domstadt und weist eine bewegte Historie vor. Die "Zebras" gehörten in der Nachkriegszeit drei Serien der Bezirksliga West an. Sie spielten insgesamt 17 Jahre im Bamberger Kreisoberhaus, der damaligen A-Klasse und späteren Kreisliga. Bis März 1985 war der Fußballplatz der "Zwölfer" im Volksparkstadion von einem Zementoval umgeben. Die älteren Radsportanhänger erinnern sich noch an die legendären Steherrennen mit jeweils mehreren tausend Zuschauern.
Ab der Runde 2005/06 bis heute war der FV 1912 ein Stammgast in der Kreis- und A-Klasse mit wechselndem Erfolg. Seit vielen Jahrzehnten betreiben die "Zwölfer" eine vorbildliche und intensive Jugendarbeit.
Der Kader der ersten Mannschaft wurde, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, jeweils aus vereinseigenen Akteuren geformt. "Fußball-Söldner" mit finanziellen Zuwendungen hat es in diesem gut geführten Verein niemals gegeben. Seine Mitglieder und Spieler halten wie eine funktionierende Großfamilie fest zusammen. Seit der Saison 2013/14 amtiert Ralph Zall (vorher SC Melkendorf) als Trainer. Nach dem enttäuschenden zehnten Platz im Vorjahr war eine Platzierung im vorderen Drittel die Zielvorgabe.
Trotz der jüngsten 4:7-Heimschlappe gegen den SV Wernsdorf hatten die "Schwarz-Weißen" nach Beendigung der Hinrunde nur zwei Punkte Rückstand auf Rang 2.
Breitensport steht im Vordergrund
Die dereinst selbstständigen Vereine VfLTB 1888 Jahn und TV 1860 Bamberg fusionierten im Jahr 2005 zur TSG 05 Bamberg. Sie waren von Haus aus zunächst Klubs mit großen und erfolgreichen Sektionen im Turnen und vielen anderen Unterabteilungen. Der Breitensport stand stets im Vordergrund. Die Fußballer des neuen Großvereins haben ihre sportliche Heimat auf der Platzanlage an der Galgenfuhr gefunden. Nach dem reibungslos vollzogenen Zusammenschluss spielten die Balltreter aus dem Süden Bambergs sieben Jahre in der Kreisklasse und vier in der A-Klasse. Die TSG 05 Bamberg, das jetzige "Gebilde" der früheren "Jahnler" und "Sechziger", belegte in der Vorsaison den dritten Tabellenrang.
Der Rückstand zum Aufstiegsrelegationsplatz betrug vier Punkte.
Nach Aussage ihres langjährigen Trainers Marco Schaller, ist die bisherige Saison "nicht wie gewünscht verlaufen". Vor dem Stadtderby bei den "Zwölfern" war die TSG 05 als Neunter im Niemannsland der "AK2" angesiedelt. "Wir sind in dieser Serie nicht so konstant und leisten uns zu viele unnötige Fehler, die zu Niederlagen führen. Ein weiteres großes Problem ist, dass die Mannschaft fast für jedes Spiel umgebaut werden muss, da ständig einige Leute fehlen", begründete der Coach das insgesamt enttäuschende Abschneiden. Als einziges Team der A-Klasse 2 kassierte die TSG 05 in der Hinrunde keine einzige Gelb-Rote und Rote Karte.
TSG 05 nimmt Revanche
Die Gäste revanchierten sich eindrucksvoll für die in der Hinrunde zu Hause erlittene 0:4-Schlappe.
Danach hat es allerdings zunächst nicht ausgesehen. Die Begegnung verlief im ersten Durchgang bei leichten optischen Feldvorteilen der Gäste ziemlich ausgeglichen. Acht Minuten vor dem Seitenwechsel geriet die TSG 05 in Rückstand. Michael Zall fackelte bei einer Unachtsamkeit der Gäste nicht lange und netzte zur Pausenführung ein. Nach einem Doppelschlag von Dominik Cronauer in der 59. und 62. Min. lag der Fusionsverein mit 2:1 in Front. Die Gastgeber, bei denen Sven Gatnar in der 54. Min. die Gelb-Rote Karte erhielt, kamen mit dem 2:2 von Moritz Friedrich in der 71. Min. nochmals zurück. Dann ging es Schlag auf Schlag: Innerhalb von acht Minuten "klingelte" es im Gehäuse der "Zwölfer" viermal. Nachwuchstalent Felix Steckelberg und Dominik Cronauer (je 2) waren erfolgreich. Damit führt Cronauer mit neun Treffern die Torschützenliste der Gäste vor Steckelberg, der es bislang auf acht Tore brachte, an.
Schiedsrichterin Anja Gebhard (TSV Hirschaid) bot eine überzeugende Leistung. Als Schießbude präsentierte sich die Abwehr des FV 1912. Sie kassierte in den letzten beiden Heimspielen 13 Gegentore. TSG-Coach Marco Schaller nach dem Spiel: "Wir sind sehr glücklich, dieses Derby für uns entschieden zu haben. Meine Mannschaft ging als verdienter Sieger vom Platz, weil sie in der zweiten Halbzeit die weitaus bessere Spielanlage hatte."
Die Statistik
FV 1912 Bamberg Staudigel - Walter (64. Hott), M. Zall (40. Zapf), Lohneis, Bengel, Fehn, Strobler, Kaim (61. Weiner), Frankenstein, S. Gatnar, Frie-drich
TSG 05 Bamberg Ph. Stößel - Weiß, Rosen, Nusch, Castrovinci Girillo, Lüdtke (87. Chr. Stößel), Holzner, Kappel (47. M. Burgis), Cronauer, S. Burgis (84.
Menke), Steckelberg
SR Anja Gebhard (TSV Hirschaid)
Zuschauer 65
Tore 1:0 M. Zall (37.), 1:1 Cronauer (59.), 1:2 Cronauer (62.), 2:2 Friedrich (71.), 2:3 Steckelberg (76.), 2:4 Cronauer (79.). 2:5 Cronauer (83.), 2:6 Steckelberg (84.)
Gelb-Rote Karte: S. Gatnar (54.) /-