Sie beleben eine 100-jährige Tradition

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Der Spaß kommt in den Gruppenstunden nicht zu kurz. Und auch der Zusammenhalt in der Gruppe wird stets gefördert.
Der Spaß kommt in den Gruppenstunden nicht zu kurz. Und auch der Zusammenhalt in der Gruppe wird stets gefördert.
In der Karmeljugend werden auch erste Projekte angegangen - wie hie reine Plakatwand zum Thema "Drogenmissbrauch".
In der Karmeljugend werden auch erste Projekte angegangen - wie hie reine Plakatwand zum Thema "Drogenmissbrauch".
 

Die Karmeljugend St. Theodor hat eine neue Offerte für Erst- bis Drittklässler. "Gemeinschaft erleben" ist das Stichwort, unter dem sich die Ministrantengruppe trifft.

Treffen, toben, austauschen: Schon vor Beginn der Gruppenstunde herrscht lebhaftes Treiben in den Räumen der Karmelitenjugend. Vier Mädels haben sich viel zu erzählen und wollen mit einem Spiel beginnen.

Neben diesem heiteren Zusammensein gibt es aber auch themenorientierte Gruppenstunden und größere Projekte. Das Highlight des Jahres stellt immer das große Zeltlager in den Sommerferien dar. "Alle Karmelgruppen sind dabei und organisieren die Woche selbst. Das beginnt mit der Suche nach einer geeigneten Wiese und dem selbstständigen Zeltaufbau über die Verpflegung und das gemeinsame Kochen bis zum eigentlichen Programm. Dabei planen die Älteren meist den Aufenthalt für die Jüngeren und sind auch Ansprechpartner, falls es doch mal Heimweh oder Ähnliches geben sollte," erzählt Julia Ullrich. Sie ist seit ihrem 13.
Lebensjahr in der Karmeljugend, die Gruppen für verschiedene Altersstufen anbietet, aktiv.

Das Zeltlager findet immer unter einem gewissen Thema statt. Beim einstigen "Farbenzeltlager" beispielsweise stand an jedem Tag eine bestimmte Farbe im Mittelpunkt, deren Spuren dann verfolgt wurden. "Blau" wurde beispielsweise mit Wasser oder Himmel assoziiert: Aktivitäten und Nachdenkliches wurden daraufhin entsprechend durchgeführt - erinnert sich Julia Ullrich.


Neue Gruppe wiederbelebt

"Wir müssen eine große Lücke schließen. Zur Zeit gibt es zwar viele Jugendliche und Erwachsene, die bei uns aktiv sind, aber jüngere Kinder fehlen uns. Deshalb haben wir nun die Gruppe für Kinder der ersten bis dritten Klasse wieder ins Leben gerufen", so Julia Ullrich, die zusammen mit Tanja Kraus und Michael Hoh deren Initiatoren bildet.

Sie erinnert sich beispielsweise an ein Projekt, welches die Themen "Alkohol" und "Drogenmissbrauch" in den Mittelpunkt rückte. Aufklärung, aber verstärkt auch eigene Recherchen und Erfahrungen der Jugendlichen spielten eine Rolle. "Das ging sehr in die Tiefe. Am Ende haben wir eine Collage gestaltet, die auch heute noch im Eingangsbereich der Gruppenräume hängt."

Die Karmeljugend will zudem besonders auch einen Ausgleich für die Kinder schaffen, die möglicherweise mit Schularbeiten und weiteren Hobbys, wie Sport oder Musik, schon sehr eingespannt sind. "Unsere Gruppen sind nicht leistungsorientiert. Sie sollen hier Gemeinschaft erleben, soziales Verhalten erlernen und Wege finden, sich in der Gruppe durchzusetzen. Das alles geschieht aber in einem offenen Rahmen mit Spiel und Spaß."


Ausgebildete Gruppenleiter

Die "Mädelsgruppen" haben ihre Tradition erst seit Anfang der 90iger Jahre. Seitdem gibt es auch bei ihnen eine Gruppenstunde, die einmal in der Woche für eineinhalb Stunden stattfindet und von zwei bis drei Gruppenleitern abgehalten wird. Das sind stets Jugendliche, die als Gruppenmitglied in der Karmeljugend groß geworden sind und nun eine Ausbildung der Katholischen Jungen Gemeinde absolviert haben: Sie erfuhren dort unter anderem rechtliche Vorschriften und erhielten Anregungen für Spiele und Gruppenleitung. Das ist wichtig, denn "die Karmeljugend ist für jeden offen und wir bringen viele verschiedene Themen zur Sprache. Auch, wenn jemand zum Beispiel Probleme im Elternhaus hat, ist immer jemand für ihn da. Unsere Gruppe ist gemeinschaftsfördernd und kann vieles auffangen."

Eine wichtige Aktivität stellt auch der Ministrantendienst für die Karmelitenkirche St. Theodor dar: Innerhalb der jeweiligen Gruppe wird man angelernt und das Wesen dessen besprochen, ehe es nach der Kommunion der Kinder einen offiziellen Einführungsgottesdienst für ihre neue Aufgabe gibt.


"Geben und Nehmen"

Alle Aktivitäten stehen so im Zeichen des "Gebens und Nehmens". Die Karmeljugend soll auch nicht völlig unverbindlich sein: Die Kinder sollen regelmäßig kommen, die Stunden sind vorbereitet und sollen eine Struktur haben. Das kann nur hilfreich sein - für die Gegenwart und die Zukunft.

So erinnert sich Julia Ullrich: "Es ist toll, wieviele Beziehungen hier entstehen. Viele gute Freunde, die ich heute habe, habe ich dort kennengelernt." von Corinna Tübel