Breitengüßbachs Gemeinderat machte sich die Entscheidung nicht leicht, aber es wird in Unteroberndorf eine Querungshilfe geben.
Ende Februar war die sanierungsbedürftige Ortsdurchfahrt Unteroberndorfs schon einmal Thema im Gemeinderat. Nun wurde der Entwurfsplan vorgestellt. Die zentrale Frage war dabei: Soll es kurz nach der Abzweigung Maintalstraße eine Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer geben? Ganz einig wurde sich das Gremium dabei nicht.
Laura Kraus von Kaiser & Juritza Landschaftsarchitekten war nun erneut im Gemeinderat und präsentierte die Entwurfsplanung. Im Vergleich zur Vorplanung hat sich wenig geändert. Die Fahrbahnbreite soll von 8,5 auf 6,5 Meter sinken, die schmalen Gehwege verbreitert und kleine Grünflächen geschaffen werden.
Die wichtigsten Ziele sind Verkehrsberuhigung und Neugestaltung von Randbereichen der bisher eher unattraktiven Ortsdurchfahrt. Die Baulast liegt beim Staatlichen Bauamt, da es sich um eine Staatsstraße handelt. Für die Gehwege ist die Gemeinde zuständig.
Für den Bereich kurz nach der Abzweigung Maintalstraße (von
Breitengüßbach kommend) stellte Kraus zwei Varianten vor. Beide beinhalteten dabei eine Verbreiterung des vorhandenen Rad- und Fußweges entlang der Straße von 1,8 auf 2,5 Meter. Nur in Variante 2 gab es eine Querungshilfe mitten in der Staatsstraße, so dass die von Zapfendorf kommenden Radfahrer wieder auf den Radweg, der dann auch über die Bahngleise führt, zurückgelotst werden können. Die Querungshilfe wäre Sache des Staatlichen Bauamts, für die Zuwegung die Gemeinde verantwortlich.
Der Sinn der Querungshilfe wurde dabei nicht von allen Gemeinderäten anerkannt. Alexander Porst (SPD) meinte, sie sei an der Realität vorbei gedacht und bringe kaum Nutzen. "Ich verstehe die Notwendigkeit einer Querungshilfe an dieser Stelle nicht, wir befinden uns noch innerorts. Zudem fahren die Radfahrer schon mehrere hundert Meter auf der Staatsstraße und können sich dann links zum Abbiegen in die Maintalstraße einordnen. Ich befürchte daher, dass die Querungshilfe gar nicht angenommen würde". Es sei jedem zuzumuten, ein paar Meter weiter auf der Straße zu fahren.
Andere Räte hingegen betonten den Sicherheitsaspekt, insbesondere für Rad fahrende Kinder. "Wir sollten daran denken, dass es irgendwann einen durchgängigen Radweg nach Zapfendorf geben wird. Dann wird sich der Radverkehr durch Unteroberndorf deutlich verstärken", meinte etwa Christine Brehm (Freie Wählergemeinschaft Unteroberndorf).
Beschlossen wurde nach einer längeren Diskussion die Variante mit Querungshilfe (Abstimmungsergebnis 8:4).
Da neben der Straße eine Stützmauer notwendig sein wird, macht das geschätzte Mehrkosten für die Gemeinde von etwa 100 000 Euro aus. Breitengüßbach hofft aber auf hohe Fördergelder. Insgesamt kostet die Sanierung der Ortsdurchfahrt rund 1,5 Millionen Euro. Rund die Hälfte wird das Staatliche Bauamt für den Straßenbau übernehmen.
Ganztagsschule wird teurer
In einem weiteren Tagesordnungspunkt beschloss der Gemeinderat, sich einer interkommunalen Zusammenarbeit zum Thema Datenschutz anzuschließen. Die Übertragung der Aufgaben des behördlichen Datenschutzbeauftragten auf den Landkreis Bamberg im Rahmen einer Zweckvereinbarung ist gerade Thema in vielen Gemeinde- und Stadträten.
Verlängert wurde der Kooperationsvertrag mit dem Verein iSo - Innovative Sozialarbeit für die Betreuung der offenen Ganztagsschule an der Grundschule. 96 Kinder sind für das kommende Schuljahr angemeldet. Durch eine neue Aufteilung der Gruppen (mehr Kurzzeit-, weniger Langzeitgruppen) steigen die Kosten für die Gemeinde, so dass iSo weniger staatliche Fördergelder erhält.
Somit kostet die offene Ganztagsschule in der Grundschule der Gemeinde zukünftig etwa 10 000 Euro pro Jahr mehr. Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder freute sich, dass das Ganztagsangebot gut angenommen werde..