Eine Lehrerin will bestimmte Kleidungsstücke aus dem Klassenzimmer verbannen. Ein Verbot ist jedoch schwierig. Denn die Persönlichkeitsrechte dürfen nicht verletzt werden.
Im Mai sorgte ein angebliches
Hotpants-Verbot an einem Würzburger Gymnasium für Aufsehen, jetzt soll der "Schlabber-Look" aus dem Klassenraum verbannt werden. Zumindest strebt dies eine Schulleiterin aus dem schwäbischen Schwieberdingen an. Kleidung habe auch etwas mit Haltung zu tun, begründet Sandra Vöhringer. Jogginghosen sollen verboten werden, und "auch die Kapuzen-Pullover kommen auf den Prüfstand".
Folgt jetzt auch eine Diskussion an den fränkischen Schulen? Möglicherweise. Ein Verbot bestimmter Kleidungsstücke ist per se jedoch nicht möglich. Zumindest sind im bayerischen Schulrecht keine Vorschriften verankert, was man anziehen sollte. Man setze bei der Kleidung auf den Dialog, informiert Sabine Herde, Pressesprecherin des Bayerischen Kultusministeriums. "Die Schulleitungen können mit Lehrern, Eltern und Schülern eine Entscheidung darüber treffen, welche Regelungen zur Kleiderwahl es geben kann, soweit die Persönlichkeitsrechte der Schüler nicht verletzt werden." Es läge ansonsten im pädagogischen Ermessen von Lehrkräften, ob sie in einem Kleidungsstück eine Störung des Schulbetriebs sehen "und daher zunächst den Dialog mit einem Schüler suchen".
Direkte Gespräch die beste Lösung
Das unterstreicht Simone Fleischmann, Präsidentin beim Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV). "Eine Schule sollte solche Fragen eigenverantwortlich im Dialog regeln. Wir sind gegen generelle Verordnungen." Als Rektorin habe sie selbst erlebt, dass das direkte Gespräch mit den Schülern immer noch die beste Lösung sei.
Über den richtigen Weg bei der Schul-Kleiderordnung wird auch auf der
Facebookseite von inFranken.de diskutiert. Während einige Nutzer Vöhringers Idee begrüßen, sind andere dagegen. So schreibt ein Nutzer: "Zu meiner Schulzeit gab es das gleiche Theater wegen Jeanshosen." Ein anderer Leser unterstützt den Vorstoß hingegen: "Anständige Kleidung anzuziehen, sollten Eltern ihren Kindern schon beibringen."
Lehrer anschauen in ihrem Schlabberlook. Die Akademiker unter ihnen führen die Liste der am schlampigsten angezogenen Akademiker aller Berufe an. Gleich und Gleich gesellt sich eben gern.
Die Schuluniform ist auch kein Allheilmittel wie der Blick in andere Länder zeigen könnte, wenn man denn interessiert genug wäre. Eine Gleichheit kann nur entstehen, wenn die Schuluniform generell kostenlos, einheitlich und in ausreichender Menge ausgegeben wird. Eine kostenpflichtige Bestellung würde nur wieder die einkommensschwächeren benachteiligen, da dort dann verstärkt auf gebrauchte Ware zurückgegriffen werden müsste, bzw. die Menge und Ausstattung eingeschränkt würde, um die Familienkasse nicht zu überlasten.
In vielen Ländern mit Kleidungsvorschriften ist dies der Fall. Die Folge sind dort zudem privat beschaffte, dem offiziellen Dresscode angelehnte "Uniformen", deren Verarbeitung und Design ebenfalls der Besserstellung die Tür offen lassen.
Die Rektorin wäre wohl insgesamt besser bedient, wenn sie sich mehr auf die Unterrichtsqualität besinnen würde, als ihrer medialen Geltungssucht durch die Aufstellung wirklichkeitsfremder und unsinniger Kleidungsvorschriften zu frönen.
...ist doch ein alter Hut. Schon vor 30 Jahren gab es die NIKE / CONVERSE - Träger (die Elitären), die ADDIDAS - "Allrounder" (die Gutbürgerlichen) und die LICO - LOOSER.
Heute, wo die Hartz IV-Hose auch ins Schymasium Einzug hält, braucht man dann plötzlich die HJ/FDJ - analoge Klassenneutrale Kleidung!?
Freut Euch ob der Solidarisierung des Intellekts mit dem Proletariat und seid sicher: Ihr werdet nicht erkannt!!!
k.T.
wäre m.E. immer noch besser wie die heutige,, Schlabberkleidung,,
Manche Zeitgenossen wirken schon richtig abstoßend. Aber das ist ja ,,Cool Alter,,
Sie merken es leider erst wenn sie einen Ausbildungsplatz (vergebens) suchen.