Rückkehr aus dem Exil

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Mit dem Kreuz vorweg zogen die Gläubigen wieder in ihr saniertes Gotteshaus ein. Fotos: Marion Krüger-Hundrup
Mit dem Kreuz vorweg zogen die Gläubigen wieder in ihr saniertes Gotteshaus ein. Fotos: Marion Krüger-Hundrup
Die Gemeinde machte sich auf den Weg von der Heilig-Grab-Kirche nach St. Gangolf.
Die Gemeinde machte sich auf den Weg von der Heilig-Grab-Kirche nach St. Gangolf.
 

Am Sonntag konnte die Gemeinde wieder in die St.-Gangolf-Kirche einziehen, obwohl der dritte Bauabschnitt der Sanierung noch ansteht.

Der rote Bauhelm stach aus dem Arrangement von Brot, Wein, Evangeliar, Messgewand, Weihrauchfass so richtig hervor. Doch diese Kopfbedeckung lag nicht grundlos vor dem Altar der St.-Gangolf-Kirche: "Der Bauhelm ist ein Symbol dafür, dass die Renovierung noch nicht abgeschlossen ist, und dass unsere Gemeinde immer eine Baustelle ist!" erklärte Pfarrer Marcus Wolf. Die Gemeinde müsse immer Neues bauen, in Bewegung bleiben, damit sie lebendig bleibe.
Wie putzmunter die St. Gangolfer jetzt schon sind, stellten sie am gestrigen Sonntag augenfällig unter Beweis. Festgottesdienst war angesagt. Denn die Gemeinde konnte aus dem im Frühjahr 2017 bezogenen Exil Heilig-Grab-Kirche wieder in ihr ureigenes Gotteshaus zurückkehren. Die ersten beiden Bauabschnitte der Generalsanierung für 4,3 Millionen Euro sind abgeschlossen.

Jung und Alt, viele Kinder und eine große Ministrantenschar hatten sich mit Pfarrer Wolf und seinem Pastoralteam zunächst in der Klosterkirche eingefunden. Die Messe begann dort - und dann brachen alle auf, um nach St. Gangolf zu pilgern. Freundliche Polizisten sicherten den Prozessionsweg, den die Gläubigen betend und singend absolvierten. Buben und Mädchen trugen dabei die oben genannten Gegenstände aus den Beständen ihrer Pfarrkirche, die vor Monaten nach Heilig-Grab überführt worden waren.

Der eigens für den Anlass gebildete Projektchor unter der Leitung von Lothar Mayer begrüßte die schließlich Einziehenden mit einem jubelnden "Jauchzet dem Herrn alle Welt". Die Eucharistiefeier nahm ihren Verlauf mit gestalterischen Elementen, die für diesen neuen Aufbruch maßgeschneidert waren. "Es gilt immer, miteinander einzupacken, auszupacken, anzupacken!", griff Pfarrer Marcus Wolf im feierlichen Gottesdienst noch einmal das Bild von der ständigen Baustelle auf. Zumal am Altar ein leuchtend gelbes Schild prangte mit der Aufschrift "Vorsicht Baustelle. Gott sei Dank".
Im realen Sanierungsgeschehen steht noch der dritte Bauabschnitt an. Bis ins nächste Jahr hinein laufen die Arbeiten an den Kapellen Göttlich-Hilf und
Anna sowie an den Türmen und im Kreuzgang.

Marion Krüger-Hundrup