Er war Teil der Meistermannschaft von 2005: Jetzt kämpft der ehemalige Bamberger Basketballer Rick Stafford um das Leben seines leukämiekranken Sohnes Ricky. Die Brose Baskets wollen ihm nun helfen. Der 41-Jährige freut sich über die Unterstützung.
Rick Stafford hat große Siege mit den Bamberger Basketballern gefeiert. Er ist den Fans der Brose Baskets noch im Gedächtnis als Teil der legendären Mannschaft, die 2005 die deutsche Meisterschaft zum ersten Mal nach Bamberg holte. Rick Staffords größter Erfolg.
Der heute 41-Jährige galt in Sachen Einsatz und Kampf auf dem Feld als Vorbild und spielte sich so schnell in die Herzen der Bamberger Fans. Jetzt steht der ehemalige Basketballprofi vor der größten Herausforderung seines Lebens: Sein Sohn Ricky ist an Leukämie erkrankt. Seit dem 24. Februar weiß die Familie über die Krankheit des 15-Jährigen Bescheid.
Ricky will Basketballprofi werden Rick Stafford äußert sich entsprechend besorgt am Telefon. Rickys Zustand ändere sich wöchentlich, erzählt der 41-Jährige.
Die letzten Wochen habe der Sohn sich oft übergeben müssen wegen der Chemotherapie. An manchen Tagen gehe es ihm aber wieder besser. Rick Stafford, der große Kämpfer, ihm sei oft zum Weinen zumute, sagt er.
Inzwischen lebt Stafford mit seiner Frau Maren und den acht Kindern wieder in den USA. Sein ältester Sohn Ricky will Basketballprofi werden wie sein Vater. Und der lobt seinen Nachwuchs: "Er hat mehr physisches Talent als sein Vater und er kann besser werfen als sein Vater."
An Basketball ist aber momentan nicht zu denken. Die Behandlung nimmt die ganze Kraft von Ricky in Anspruch. Die Diagnose lautet akute lymphatische Leukämie. Im Zuge der Diagnose wurde auch eine Philadelphia-Chromosom-Mutation festgestellt. Eine zusätzliche Belastung, die laut Rick Stafford die Überlebenschance deutlich senkt.
Die Behandlung sei entsprechend aufwändig: "Wir wissen nicht, welche Kosten auf uns zukommen."
"Aktion Ricky" gestartet Als Chris Ensminger, ehemaliger Kapitän der Brose Baskets und Teamkollege von Rick Stafford, davon gehört hatte, kontaktierte er Brose-Baskets-Manager Wolfgang Heyder und schlug ihm vor, etwas für Stafford zu tun. Heyder meinte: "Was tust Du, wenn ein Familienmitglied Deine Hilfe braucht? Du hilfst." Rick Stafford gehöre zur Bamberger Basketball-Familie. Also haben die Brose Baskets die "Aktion Ricky" ins Leben gerufen. Am Sonntag beim Spitzenspiel gegen Bayern München werden die ersten Spenden für den krebskranken Jungen gesammelt. Danach soll es weitere Aktionen geben.
Familie ist glücklich über Hilfe Als Rick Stafford, der heute als stellvertretender Schulleiter in Utah arbeitet, davon hörte, nahm er das zunächst mit gemischten Gefühlen auf. Die Familie wollte eigentlich nicht in die Öffentlichkeit. "Im ersten Moment waren wir unsicher. Dann habe ich meiner Frau gesagt, wenn es unserem Sohn helfen kann, können wir nicht Nein sagen." Die Familie ist glücklich, dass die Hilfe angeboten wird. "Wir haben gemerkt, das stärkt einen, wenn man weiß, dass der Verein zu einem hält."
Vor allem, dass Unterstützung aus Bamberg kommt, freut ihn: "Ein Stück unserer Herzen ist auch in Bamberg", sagt Rick Stafford, der hier von 2002 bis 2008 als Spieler und im Trainerstab gewirkt hat. Drei seiner Kinder sind in der Domstadt geboren.
Stafford besitzt auch die deutsche Staatsbürgerschaft, da er eine deutsche Großmutter hat. Über zehn Jahre spielte Rick "The Quick" Stafford in Deutschland als Basketballprofi. Neben Bamberg war er für Langen, Hagen, Gießen und Ludwigsburg aktiv.
Das Aussehen seines Sohnes habe sich durch die Chemotherapie radikal geändert. Er sei durch Flüssigkeitseinlagerungen aufgedunsen, doch sei er anders als sein Vater, der oft traurig ist: "Der Junge kommt nach seiner Mutter, das Leben kann meine Frau nicht zurückhalten. Sie ist positiv gestimmt. Sie tanzt mit den Kindern in der Küche und Ricky macht mit", sagt Rick Stafford.
"Aktion Ricky" Initiative Die Brose Baskets rufen aktuell die Basketballfans in Bamberg und ganz Deutschland zu Geldspenden auf, um ihrer Legende Rick "The Quick" Stafford und seiner Familie zu helfen.
Mit der "Aktion Ricky" wollen die Brose Baskets finanzielle Hilfe für die in der Höhe derzeit nicht absehbaren Kosten der Behandlung des leukämiekranken Ricky Stafford leisten.
Auftakt Los geht es beim Heimspiel gegen den FC Bayern München am Sonntag, 13. April (17 Uhr). Dann werden die Brose Baskets in der Arena erstmals Spenden sammeln. Das Spiel ist der Auftakt zu einer Reihe weiterer Maßnahmen.
Mehr Aktionen Weitere Aktionen seitens der Brose Baskets Bamberg sind in konkreter Planung, heißt es in einer Pressemitteilung. Auf
www.brosebaskets.de/AktionRicky werde regelmäßig über den Fortgang der Aktion informiert. Private Initiativen sind laut Auskunft der Brose Baskets sehr willkommen.
Auch in den USA laufen bereits Unterstützungsaktionen, wo Rick Stafford mit seiner Familie inzwischen wieder lebt.
Konto Die Bamberg Basketball GmbH hat in Zusammenarbeit mit Basketball Aid e.V. ein Spendenkonto bei der Deutschen Bank Frankfurt eingerichtet. BLZ: 50070024 , Kontonummer: 737314505, Verwendungszweck: Aktion Ricky
Für Fragen zur steuerlichen Absetzbarkeit der Spenden steht laut Mitteilung Regina Schneider von den Brose Baskets unter 0951-915 19 18 zur Verfügung.