Region sahnt bei "Bier-Oscars" ab

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Oswald (li.) und Roland Kundmüller stoßen mit Beer Star und Rauchbier bei der Nacht der Sieger auf den Erfolg an. Foto: Nikolas Pelke
Oswald (li.) und Roland Kundmüller stoßen mit Beer Star und Rauchbier bei der Nacht der Sieger auf den Erfolg an. Foto: Nikolas Pelke
Brauerei-Eigentümer Dominik Eichhorn mit Braumeister Georg Merclein von der Schlossbrauerei Reckendorf
Brauerei-Eigentümer Dominik Eichhorn mit Braumeister Georg Merclein von der Schlossbrauerei Reckendorf
 
Stephan Michel mit seinem junghen Braumeister
Stephan Michel mit seinem junghen Braumeister
 
 

Ein Prosit auf die Gewinner: 13 Brauereien aus Franken haben bei der elften Preisverleihung der "European Beer Awards" heuer eine Medaille abgesahnt.

"Das ist schon der Wahnsinn, dass wir uns bei dieser großen Konkurrenz durchsetzen konnten", freuen sich Roland und Oswald Kundmüller von der gleichnamigen Brauerei in Weiher (Gemeinde Viereth-Trunstadt).
Die Kundmüllers konnten die 105-köpfige Fachjury mit ihrem Rauchbier überzeugen. "Wir freuen uns riesig über die Bronzemedaille.

Schließlich brauen wir im Gegensatz zur Konkurrenz ein helles Rauchbier mit einer ganz dezenten Rauchnote", sagt Braumeister Roland und gönnt sich zur Feier des Tages einen Schluck des ausgezeichneten Kundmüller-Rauchbiers auf der glamourösen "Nacht der Sieger", bei der sich nach der Preisverleihung im Nürnberger Messezentrum am Mittwochabend die Brauszene selbst gefeiert hat. "Die großen Brauereien überzeugen nur über den Preis, wir gewinnen mit Geschmack und Qualität", sind sich die Kundmüller-Brüder sicher.
"Die Trophäe bekommt bei uns einen Ehrenplatz direkt auf der Theke am Zapfhahn!", kündigen die Gewinner an.


"Mahrs aller Dinge"

Abgeräumt bei den "European Beer Awards" hat auch die Mahrs-Brauerei aus Bamberg. Gleich zwei Auszeichnungen konnte Geschäftsführer Stephan Michel in Empfang nehmen. "Wir holen zwei Mal Bronze nach Bamberg. Wir sind wirklich das Mahrs aller Dinge", freut sich Michel über die beiden Preise in Bronze für den hellen Bock und das helle Weißbier. Die Auszeichnung begreift Michel vor allen Dingen als Wertschätzung für die Arbeit seines jungen Teams um den erst 27-jährigen Braumeister Michael Löffler. "Wir wollen die Kunden davon überzeugen, sich beim Bier etwas zu gönnen und nicht nur auf den Preis zu achten", sagt Michel.

Gleich beim ersten Anlauf holte auch die Braumanufaktur Weyermann aus Bamberg einen "European Beer Star". Das ausgezeichnete Bier ist ein vollmundiges kastanienbraunes Roggenbier und heißt Bamberg Rogg't. Den Preise in Bronze bekam die Braumanufaktur aus der Domstadt in der Kategorie "Obergäriges Bier mit alternativen Getreidesorten".

Insgesamt sind 1613 Biere aus aller Welt heuer beim Wettbewerb "European Beer Star" angetreten. Die meisten Medaillen konnte 2014 erneut Deutschland abräumen. Zwar konnten die fränkischen Braumeister insgesamt stolze 13 Preise einheimsen. Allerdings holte nur das Fürstliche Brauhaus Ellingen eine Goldmedaille für Nordbayern (Kategorie: European Style Dunkel). Häufiger landeten Biere aus Oberbayern (4) und Niederbayern (3) ganz oben auf dem Siegertreppchen. Jedes Jahr liefert sich der Norden und der Süden des Freistaates bei den "Bier-Oscars" einen Kopf-an-Kopf-Rennen.


Mit Rauchbier punkten

Kein Grund zur Panik, findet auch der fränkische "Bierpapst" Markus Raupach: "Die fränkischen Brauereien sind in ihren Paradedisziplinen nach wie vor sehr stark. Die klassische, fränkische Kategorie ist das Rauchbier. Hier haben wir mit der Brauerei Rittmayer aus Hallern dorf sogar Silber und mit der Brauerei Kundmüller aus Weiher dazu noch Bronze geholt." Insgesamt habe sowohl Altbayern als auch Franken stark mit der internationalen Konkurrenz zu kämpfen gehabt. "Der Rest der Welt hat mittlerweile einfach auch gelernt hat, richtig gute Biere zu machen." In der Tat wächst die Bier-Konkurrenz beträchtlich. So konnte beim bayerischen Weißbier beispielsweise ausgerechnet eine Brauerei aus Mazedonien die Goldmedaille gewinnen.

Franken bleibt trotzdem das Bier-Paradies Nr. 1 in der Welt. Da ist sich Raupach sicher. "Wir können jeden Tag losfahren und uns innerhalb von einer Autostunde ein Bier aus mehr als 2500 verschiedenen Bieren aus Franken nach Hause holen, die unsere rund 300 Brauereien herstellen." Damit diese Biervielfalt auf Dauer erhalten bleibt, müssen die Verbraucher den Wert der fränkischen Bier noch besser schätzen lernen, findet Raupach.