Die Narren erinnerten bei ihrem Umzug daran, dass dieses Jahr mehrere Jubiläen anstehen. Weniger freudige Themen wurden humorvoll angepackt.
Mit einer Rekordbeteiligung von rund 30 Gruppen war es der bisher größte Faschingsumzug, der sich durch die Straßen schlängelte. Das honorierten die Zuschauer, die dicht gedrängt an den Straßen und vor allem am Marktplatz standen. Sie begrüßten mit sehr viel Begeisterung und einem kräftigem Helau die närrischen Akteure und freuten sich über die einfallsreichen Kostüme der "Itzgrunder Musikanten" und deren fetzige Musik.
Wie immer führte der gemeindliche Faschingswagen mit Pfarrer Reinhold Braun, Erstem und Zweitem Bürgermeister, Markgemeinderäten und den Verantwortlichen des Ortskulturrings den Faschingszug an. Wobei sich die Rattelsdorfer Zuschauer verwundert die Augen rieben, dass der Mittelpunkt der Gemeinde jetzt in Melz (Medlitz) liegt.
"Da dreht sogar der Langguths Günther am Rad", diese Glosse auf den dicht gedrängten Fahrplan im Mittelschulverbund "Oberes Maintal" fand volles Verständnis bei den Narren.
Hund im Kostüm Etwas ernster gemeint war der Hinweis auf das Dreifachjubiläum 2015 vor dem Hintergrund, dass sich die Bürger intensiv beteiligen sollen. Das 90. Jubiläum der Sportvereinigung wurde ebenfalls angekündigt. Die SpVgg war im Gaudiwurm mit drei Tanzsportgruppen, den jungen Basketballern und den kleinen Fußballern der E-Jugend mit einem kostümierten Hund sehr gut vertreten. Unter dem Beifall der Zuschauer brauten die Fußballer auf einem weiteren Wagen den Zaubertrank für den Erhalt der Bezirksklasse. Neben den jungen Basketballern und Fußballern übten bereits die Jüngsten aus der Kinderkrippe mit "Mäuseburg Helau" die Beteiligung am närrischen Treiben.
Fantasievoll kostümiert kam mit den Kindergartenkindern aus Rattelsdorf und Mürsbach weiterer Faschingsnachwuchs. Bei der großen Kinderzahl machten die Erzieherinnen die Security, während die "Itz Kids" die Mittagsbetreuung der Schule, für ihre sowieso schon große Gruppe weitere Kids aus der Itz angelten.
Stirbt die Feuerwehr aus? Es wurden aber auch junge Feuerwehrleute gesucht. Die Rattelsdorfer Feuerwehr befürchtet nämlich auszusterben. Dass dieses Problem nicht alle betrifft, zeigte die Feuerwehrjugend aus Zapfendorf mit ihrem Feuerdrachen. Besonders eindrucksvoll war der Märchenexpress aus Hohengüßbach. Hier folgten der Zugmaschine drei schön gestaltete Wagen.
Ansonsten wurde auf den Faschingswagen mit viel Spektakel Party gemacht. Dagegen glänzt in jedem Jahr der Pfeifenclub aus Ebing mit besonderem Einfallsreichtum und einem Thema.
Heuer hieß die Satire "Je suis Ossi", und Wladimir Putin saß hinten auf einer Rakete. "Die Krim hat er mit Gewalt genommen, die (ehemalige) DDR hätt' er umsonst bekommen", meinten die Ebinger.
Neben diesem besonderen Highlight aus Ebing fand die Rattelsdorfer Faschingsgaudi weitere Unterstützung aus den Gemeindeteilen und den Nachbargemeinden. Dabei war zum ersten Mal mit Selina I und Thomas I aus Reckendorf ein waschechtes Prinzenpaar im Umzug. Begleitet wurden sie von der Prinzengarde, dem Bürgermeister und von Hexen, um alle Narren auf die Reckendorfer Altweibermühle aufmerksam zu machen.
Für die Kinder war nach dem Faschingsumzug der Spaß noch nicht zu Ende. Sie konnten sich beim Kinderfasching im Sportheim weiter austoben.