Prominente Referenten kommen zur 25. Bamberger Hegelwoche

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Der ehemalige SPD-Politiker Franz Müntefering wird am Mittwoch im Bamberger Hegelsaal zu sehen und zu hören sein. Foto: dpa
Der ehemalige SPD-Politiker Franz Müntefering wird am Mittwoch im Bamberger Hegelsaal zu sehen und zu hören sein. Foto: dpa
Theresia Enzensberger
Theresia Enzensberger
 

Zum 25. Mal findet in der kommenden Woche eine Reihe von Vorträgen und Diskussionen statt, die Philosophie in die Öffentlichkeit bringen will. In diesem Jahr steht die Hegelwoche unter dem Motto "Theater-Wirklichkeiten. Wie sich die Welt inszeniert".

"Das Leben ein Traum", eine Tragikomödie Calderóns, ist auch in Bamberg schon inszeniert worden. Das Leben ein Drama, die Welt eine Bühne, die Menschen Schauspieler im Welttheater? Dieser Gedanke ist nicht allzu originell und häufig geäußert worden. Neu ist hingegen die philosophische Durchdringung der Idee.

Was die drei Veranstaltungen der 25. Bamberger Hegelwoche vom 3. bis 5. Juni leisten wollen. Begründet 1990 von Walter Ch. Zimmerli, hat sich die mit Unterstützung von Fränkischer Tag, später Mediengruppe Oberfranken durchgeführte Reihe als tragende Säule im Bamberger Kulturleben etabliert. Zimmerli, später Roland Simon-Schaefer, ab 2009 Christian Illies prägten als philosophische Kuratoren die Hegelwoche und setzten individuelle Akzente.

Erklärtes Ziel der jeweils drei Vorträge mit anschließender Diskussion ist, eine Brücke vom universitären Elfenbeinturm in
die Öffentlichkeit zu schlagen. Mit dem Thema der diesjährigen Woche "Theater-Wirklichkeiten - Wie sich die Welt inszeniert" und prominenten Gästen ist die Wirkungs-Chance besonders hoch. John von Düffel (47) ist ausgewiesener Theaterfachmann und hat auch als Prosaautor viel beachtete Werke verfasst. Polit-Profi Franz Müntefering (74), jahrzehntelang u. a. als Minister und SPD-Vorsitzender im Betrieb, kann gewiss viel zur Selbstinszenierung von Politikern sagen. Theresia Enzensberger (27) will den Journalismus mit ihrem "Block-Magazin" erneuern. Außerdem sind Nils Minkmar, Feuilletonchef der FAZ, und Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen zu Gast, um über das Welttheater und den Menschen als Schauspieler zu debattieren und zu spekulieren. Eine besondere Rolle werden naturgemäß soziale Medien wie Facebook und Twitter spielen.

Eröffnungstheater Dienstag, 3. Juni, E.T.A.-Hoffmann-Theater; Begrüßung und Prolog von Christian Illies und Friedhelm Marx, dann "Allerweltstheater - wie unsere Gegenwart auf die Bühne kommt" mit John von Düffel, Schriftsteller und Dramaturg

Staatstheater Mittwoch, 4. Juni, 19.15 Uhr, Hegelsaal, "Wie Politiker sich inszenieren" mit Franz Müntefering, Bundesminister a. D., und Nils Minkmar, Feuilletonchef der FAZ

Medientheater Donnerstag, 5. Juni, 19.15 Uhr, Hegelsaal, "Wie wir uns in den Social Media zur Schau stellen" mit Theresia Enzensberger, Journalistin, Bernhard Pörksen, Medienwissenschaftler, Friedhelm Marx und Christian Illies