Stadt und Landkreis Bamberg müssen ihren Eigenanteil am DGZ gegenüber der ersten vorläufigen Kostenschätzung um jeweils 600 000 Euro aufstocken.
Zwischen der Konzeptstudie mit vorläufiger Kostenschätzung und der Entwurfsplanung mit Kostenberechnung ist das künftige Digitale Gründerzentrum (DGZ) binnen eines Jahres um fast drei Millionen Euro teurer geworden. Der Eigenanteil des Landkreises Bamberg als Gesellschafter an den nun prognostizierten Gesamtkosten von 11,9 Millionen Euro wird sich dadurch von 2,15 auf 2,75 Millionen Euro erhöhen. Für die Stadt Bamberg, für die das Gleiche gilt, soll heute der Konversionssenat und bereits morgen der Stadtrat entscheiden. Für den Landkreis hat der Kreisausschuss der Kapitalerhöhung bereits zugestimmt, der Kreistag soll demnach am 30. Mai folgen.
Gejubelt hat natürlich keiner der Kreisräte im Ausschuss. Aber die Zustimmung erfolgte einstimmig, denn aufgrund der besonderen Planungssituation war damit zu rechnen gewesen. Und das Projekt DGZ scheint allen doch wichtig genug. Das von IGZ-Geschäftsführer Konrad Bastian vorgetragene Konzept und der Überblick über die bisherigen und geplanten Aktivitäten überzeugte ebenso wie die von Architekt Ulrich Manz vorgestellte Entwurfsplanung für das Areal in der Nordostecke der ehemaligen Lagarde-Kaserne in Bamberg an der Ecke Zollnerstraße/Berliner Ring.
Im Mai 2016 hatten sich Stadt und Landkreis Bamberg mit ihrem bestehenden IGZ - ebenso wie vier weitere oberfränkische Städte - als Standort für die staatlich geförderte Einrichtung beim Wirtschaftsministerium beworben. Basis war eine Konzeptstudie mit einer Kostenschätzung, die auf eine Summe von 9,1 Millionen Euro gekommen war. Diese Kostenschätzung war mit dem ausdrücklichen Hinweis versehen, dass es sich um vorläufige Schätzungen mit entsprechend hohem Unsicherheitsfaktor handelt.
Ende Juni 2016 wählte eine Jury dann Bamberg und Hof aus. Die Vorgabe lautete, binnen drei Monaten einen Förderantrag bei der Regierung zu stellen, dem eine Entwurfsplanung samt Kostenberechnung zugrunde liegt. Ein Ding der Unmöglichkeit, war die Stadt Bamberg zu jenem Zeitpunkt noch nicht einmal Eigentümer des Lagarde Areals. Die Regierung akzeptierte schließlich das Konzept für den Lagarde-Campus aus der Bewerbung. Die kompletten Unterlagen müssen nun bis Ende Mai nachgereicht werden. Deshalb die Eile in den Gremien.
Altbestand und Neubau
Wenn Kreistag und Stadtrat in den kommen Tagen zustimmen, erhofft man sich bis Ende Juli den Förderbescheid. Im Herbst soll dann die Ausschreibung erfolgen. Die Grundsteinlegung ist für Frühjahr 2018 geplant, die Fertigstellung im Sommer 2019. Die Räumlichkeiten des DGZ werden nach den Plänen von Architekt Manz teils im Bestand (alte Stallungen der Lagarde-Kaserne entlang der Zollnerstraße untergebracht, zum Teil in einem Neubau zum Berliner Ring hin. Als Nutzfläche (Büros, offene Arbeitsbereiche, Konferenzräume, Erholungsflächen, ein Veranstaltungsraum, Verwaltungs- und Technikräume, etc.) sind rund 2200 Quadratmeter geplant. Im Innenhof entstehen neben den Außenanlagen auch die 36 geforderten Stellplätze. Zur Erschließung des Areals muss gegenüber der Einmündung Pestalozzistraße in die Zollnerstraße, eine Schneise in den Altbaubestand geschlagen werden, um eine neue Erschließungsstraße bauen zu können.