Vor einigen Tagen hatte Pfarrer Bogdan Puszkar von der Ukrainischen griechisch-katholischen Pfarrei in Bamberg im Fränkischen Tag um Hilfsgüter für Flüchtlinge in der Ost-Ukraine gebeten. Die Resonanz ist für ihn "überwältigend".
Am Donnerstagmorgen hat der Bamberger Zoll für den Transport grünes Licht gegeben: Bis auf den letzten Zentimeter ist der dreizehn Meter lange Lkw vollgepackt, der nun in die Ukraine rollt. "Danke, danke, danke an die wunderbaren Bamberger!", ist Bogdan Puskar von der übergroßen Hilfsbereitschaft überwältigt, "die alle Erwartungen übertroffen hat".
Erst am 9. Oktober hatte sich der Pfarrer der Ukrainischen griechisch-katholischen Pfarrei in Bamberg mit einem Hilferuf an die Leser des Fränkischen Tags gewandt. Mit seiner Gemeinde wollte der Pfarrer Hilfsgüter für Flüchtlinge in der Ost-Ukraine sammeln. "Alles, was warm macht", lautete seine Vorgabe angesichts des bevorstehenden Winters.
Und tatsächlich setzte sich ein Strom großzügiger Menschen in Bewegung, die das Gemeindezentrum an der Andreas-Hofer-Straße 21 in Gaustadt förmlich überschwemmte.
Mit viel Liebe gepackt "Mit viel Liebe zusammengepackte Kartons und Koffer voller Winterkleidung" hätten die Leute aus Stadt und Landkreis Bamberg gebracht, "nahezu alles brauchbar, sauber und zum Teil extra gekauft", freut sich Pfarrer Puszkar. Auch Schuhe, Decken, Wasserkocher, haltbare Lebensmittel seien eingetroffen. Eine ältere Frau brachte sogar ihren Pelzmantel mit den Worten: "Der macht schön warm!" Andere drückten dem Pfarrer Geldscheine in die Hand. Denn Puszkar hatte auch um Spenden gebeten, um die notwendigen 2500 Euro für einen Ukraine-Transport aufbringen zu können.
"Die Summe ist zusammen gekommen, danke, danke, danke", sagt der Pfarrer wieder.
Ehrenamtliche Helfer und Helferinnen aus der Gemeinde haben die Güter sortiert, damit die Verteilung durch Caritas-Mitarbeiter in der Ukraine gezielt verlaufen kann: also alles aufgeteilt nach Kinder-, Damen- und Herrenkleidung. Währenddessen ist Pfarrer Puszkar zu diversen Kliniken in Franken gefahren, um gespendete Pflegebetten, Ultraschallgeräte, EKG-Geräte, Verbandsmaterialien oder Insulinspritzen abzuholen. "Für die Ukraine ist das alles lebensnotwendig", betont Puszkar. Denn die Notlage der 500 000 Flüchtlinge in der Ost-Ukraine "wird sich nicht so schnell bessern", befürchtet er.
Weiterer Transport Nicht alles, was in diesen Tagen gespendet wurde, kann jetzt schon mitgeschickt werden: Der Laderaum des Lkw ist eben begrenzt.
Doch bereits im November, Dezember soll der nächste Transport von Bamberg aus in die Ukraine gehen: "Wir sammeln weiter", erklärt Puszkar. Er hofft, dass ihm das Erzbischöfliche Ordinariat in einer Immobilie im Kirchenbesitz kostenlos Lagerraum zur Verfügung stellen kann. Positive Signale vom Domberg gibt es immerhin.
"Wenn alle Stricke reißen, lagere ich die Sachen in unserer Kirche", lacht Pfarrer Puszkar. Es sei "für meine Seele jedenfalls Balsam, dass Bamberg die Ukraine nicht vergisst und wirkliche Liebe zeigt" und er etwas für die Menschen in bitterer Not tun könne.
Schließlich erreichen in täglich Hilferufe aus der Ukraine.
So macht sich der Pfarrer erneut auf eine "Betteltour", wie er sagt: "Ich suche gebrauchte Krankenwagen, weil Verletzte nicht transportiert werden können." Und er greift schon zum Telefon, um die örtlichen Rettungsdienste anzufragen ...
Wer sich mit Pfarrer Puszkar in Verbindung setzen möchte. Telefon 0951/7002356 oder mobil 0175/1643153.