Pankraz Deuber tritt aus der Bamberger CSU aus

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Schwere Vorwürfe gegen die Bamberger CSU. Pankraz Deuber verlässt nach über 40 Jahren in der CSU den Kreisverband. Foto: Ronald Rinklef
Schwere Vorwürfe gegen die Bamberger CSU. Pankraz Deuber verlässt nach über 40 Jahren in der CSU den Kreisverband. Foto: Ronald Rinklef

Wenige Tage vor der Stadtratswahl in Bamberg sorgt der bekannte Bamberger CSU-Stadtrat Pankraz Deuber für einen Paukenschlag. Das langjährige CSU-Mitglied verlässt die Partei im Streit und mit schweren Vorwürfen.

Der Zeitpunkt ist pikant. Zweieinhalb Wochen vor der Bamberger Stadtratswahl tritt Pankraz Deuber nach 24 Jahren als CSU.-Stadtrat aus der Partei aus: "Die CSU ist weit davon entfernt, eine christliche und soziale Partei zu sein", begründet Deuber seinen Schritt.

Er wirft den CSU-Verantwortlichen in Bamberg vor, Versprechen gebrochen zu haben. "Die CSU ist für mich nicht mehr glaubwürdig, weder in der Landespolitik noch in der Stadtpolitik", erklärt Deube. Als Grund für den Austritt zwei Wochen vor der Wahl nennt er die "antidemokratische Kampagne der CSU gegen die kleinen Parteien". Zuletzt sei er nicht einmal mehr zu Sitzungen des Ortsverbands eingeladen worden, dessen Ehrenvorsitzender er war. "Dieses Gekasperl mache ich nicht mehr mit."

Überraschend kommt die Trennung nicht: Das Verhältnis zwischen Deuber und der CSU-Spitze ist seit langem zerrüttet. Deuber war wiederholten Aufforderungen des Kreisvorsitzenden Christian Lange nicht nachgekommen, entweder auf seine Kandidatur auf der Liste von Bambergs Unabhängigen Bürgern (BUB) zu verzichten oder aus der CSU auszutreten.

Die Bamberger CSU hat deshalb ein Parteiausschlussverfahren gegen Deuber sowie gegen Mathias Zeck angestrengt, beide kandidieren für BUB. Der CSU-Kreisvorsitzenden Christian Lange bezeichnete die Entscheidung Deubers auss der CSU auszutreten als konsequent, nachdem er sich entschlossen habe, für eine andere politische Gruppierung zu kandidieren. Fragwürdig sei der Zeitpunkt des Austritts. Hier gehe es um maximale Öffentlichkeitswirkung.

Fraktionschef Helmut Müller zeigte sich tief enttäuscht über das Verhalten eines Mannes, der als CSU-Urgestein galt. "Deuber beschmutzt das Haus, in dem er zuletzt sechs Jahre gewohnt hat", sagte Müller. Den Austritt kurz vor dem 16. März bezeichnete Müller als gezielte Wahlkampfattacke. Deuber lasse sich von der BUB-Vorsitzenden als Sprachrohr missbrauchen. Die Vorwürfe, die CSU sei nicht christlich und sozial, wies Müller als pauschal und unbegründet zurück. Sie seien nur vorgebracht worden, um der CSU zu schaden.

Pankraz Deuber ist nicht der einzige CSUler, der in den letzten Monaten ausgetreten ist. Nach dem Austritt von Daniela Reinfelder hatte zum Jahreswechsel auch der 32-jährige CSU-Stadtrat Christian Kübrich dem Kreisverband der Bamberger CSU unter massiven Vorwürfen den Rücken gekehrt.