Beim "Perfekten Dinner" aus Bamberg durfte am Dienstag Studentin Catalina Paniagua ihre Kochkünste unter Beweis stellen. Die 23-Jährige spricht zwar kein Spanisch, brachte aber zumindest kulinarisch ihre Wurzeln ein.
Bei ihren Mitkandidaten hat Catalina Paniagua schon am ersten Abend Eindruck hinterlassen: Als bunt, ausgeflippt und ein bisschen chaotisch schätzt die Bamberger Kochrunde die Studentin ein. Wird sich dieser Eindruck beim Dinner der 23-Jährigen bestätigen?
Nun, zumindest chaotisch scheint zu stimmen: In Catalinas Flur hängt ein Stadtplan von Bamberg. "Ich verlaufe mich immer noch, auch nach drei Jahren", bekennt die angehende Berufsschullehrerin. Macht aber nix, solange sie sich in ihrer Küche zurecht findet. Und die lobt sie selbstironisch in den höchsten Tönen: Spülmaschinen und Umluftöfen seien völlig überbewertet, und auch die schicken orangenen 70er-Jahre-Kacheln an der Wand wurden selbstverständlich extra für diese Studentenbude maßangefertigt.
"Die Dreharbeiten waren total anstrengend", verrät mir Catalina, als wir gemeinsam "Das perfekte Dinner" gucken.
"Besonders in den ersten Tagen. Ich war immer erst gegen zwei Uhr zuhause, konnte dann aber auch vor Aufregung nicht schlafen. Und um 8 Uhr morgens ging's dann schon wieder weiter." Entsprechend müde sieht Catalina auch aus, als sie dem Filmteam die Tür öffnet. Aber sie lässt sich das nicht anmerken und schlägt sich wacker.
Getrennte Betten und Fernsehteams Als erstes gibt's eine Wohnungsführung für die Kamera. Großes Erstaunen im Schlafzimmer: Getrennte Betten bei Catalina und ihrem Freund Timo! Und das mit 23? Die Gäste können's nicht glauben. Moment, woher wissen die überhaupt, was gerade in Catalinas Wohnung passiert? "Die waren mit zwei Kamerateams unterwegs und haben parallel gedreht", erzählt Catalina, "die haben sich ständig SMS geschickt mit Anweisungen, was sie die anderen vier Kandidaten fragen sollen." Aha! Übrigens, um das
Liebesleben der 23-Jährigen muss man sich keine Sorgen machen: Die getrennten Betten stehen normalerweise zusammen, das war nur vorübergehend, weil beide zum Zeitpunkt der Dreharbeiten im Praktikum waren und zu unterschiedlichen Zeiten aufstehen mussten.
Das Menü der Studentin steht unter dem Motto "Studentenfutter" - und die Einladung ist entsprechend ein selbst gebastelter Diplomandenhut, beschriftet mit der Speisenfolge und gefüllt mit - natürlich - der berühmten Nussmischung. Eine Gestaltung, die zumindest bei der Mehrheit der Gäste gut ankommt.
Währenddessen macht sich die Köchin auf den Weg zum Einkaufen. In der Küche geht ihr dann Kollegin und Freundin Agnes zur Hand.
Die trägt, soviel Werbung muss sein, ein T-Shirt des Jugendkulturtreffs "Immer hin". Während Agnes also Gemüse schnibbelt und Catalina bei dem Versuch verzweifelt, gefrorene Erdbeeren mit dem Pürierstab zu zerhäckseln, darf sich die Küchenhilfe über die Köchin äußern. "Sie ist eine ganz herzliche, geht offen auf alle zu und ist immer freundlich", sagt Agnes.
Wehrhafte Korken Zu Ehren der Gastgeberin kommen die Gäste bunt - wobei der Grad der Farbigkeit da doch große Unterschiede aufweist. Was soll's, der Gedanke zählt, und Catalina ist gerührt. Der Aperitif scheint kurzfristig an einem fest sitzenden Korken zu scheitern, aber letztlich schafft es dann doch Gast Ronald, mit einem Korkenzieher Abhilfe zu schaffen.
Sonst hätten die fünf am Ende die Eiswürfel aus Erdbeersaft pur lutschen müssen - wäre aber bestimmt auch lecker gewesen.
Zu Essen gibt's nicaraguanische Fischsuppe, Hühnchen mit Gemüse und Kartoffelbrei und zum Nachtisch Frozen Joghurt und weiße Mousse au Chocolat. "Ich kann gar kein Spanisch", gesteht Catalina zwischen Hauptgang und Dessert, "aber zumindest kulinarisch hab' ich von meinen nicaraguanischen Wurzeln einiges mitbekommen."
Zwischen den Mahlzeiten können sich die Gäste in der Studentenbude der 23-Jährigen austoben. Alexander probiert gleich mal den Snoopy-Bademantel, Vera kann alle eventuell vorhandenen Aggressionen beim Verhauen einer Papp-Piñata abbauen. Währenddessen steht Catalina in der Küche und rappt ein paar Zeilen in die Kamera. "Ich hab so gehofft, dass die das nicht rein schneiden", sagt die Catalina vor dem Fernseher.
Aber so ist das eben beim Fernsehen: Je skurriler und potenziell peinlicher eine Situation ist, umso sicherer ist, dass sie ausgestrahlt wird.
Mitten in der Nacht ist es dann geschafft: Die Gänge sind verspeist, die Punkte vergeben. Mit 27 Zählern liegt die Studentin derzeit auf Platz zwei. "Sie hat das alles sehr schön und gut gemacht, aber es war kein perfektes Dinner", urteilt Kandidatin Vera. Als nächster darf Alexander in Litzendorf seine Qualitäten am Herd unter Beweis stellen. "Der war in der Drehwoche mein absoluter Held", betont Catalina. "Wir hatten uns alle die Woche frei genommen, nur Alex hat trotzdem noch acht Stunden am Tag gearbeitet, und dann hat er auch noch seine Kinder!" Wie sich diese Mehrfachbelastung auswirkt und wie sich der 30-Jährige sonst so schlägt, wird sich zeigen. Am Mittwoch um 19 Uhr bei Vox.