Rund 1400 Gäste folgten am Samstag der Einladung von Erzbischof Ludwig Schick in die Bamberger Konzerthalle. Hauptredner Pater Anselm Grün griff das Motto des Empfangs auf: "Ordensleben heute und seine Bedeutung für die Zeit".
Gregorianische Choräle, wie sie gerade Mönche und Nonnen noch heute singen, erfüllten den Joseph-Keilbert-Saal in der Konzerthalle - und die Herzen der rund 1400 Gäste aus allen gesellschaftlichen Gruppen, die der Einladung von Erzbischof Ludwig Schick zum Neujahrsempfang gefolgt waren. Die Schola des Bamberger Domchors unter der Leitung von Domkapellmeister Werner Pees stimmte mit Hymnen auf das Thema Ordensleben heute und seine Bedeutung für unsere Zeit ein.
Schließlich begeht Bamberg in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: 1000 Jahre Ordensleben. 1015 wurde der Grundstein für das Benediktinerkloster St. Michael gelegt. "Eine Initialzündung, der viele Klostergründungen im Bereich unserer Erzdiözese folgten", erklärte der Erzbischof.
Aber auch das von Papst Franziskus ausgerufene "Jahr der geistlichen Berufungen, der Orden" solle "die ganze Kirche und die Gesellschaft darauf aufmerksam machen, welche Bedeutung die Orden in Vergangenheit und Gegenwart haben". Die Orden hätten in der dreifachen Aufgabe der Kirche Verkündigung, Gottesdienst und Caritas "hervorragend gewirkt: Sie haben die Stadt und die ganze Diözese Bamberg nachhaltig geprägt. Sie gaben unserer Gesellschaft ein frommes, menschenfreundliches, soziales, gerechtes und solidarisches Gesicht".
Gleichwohl wandte sich der Erzbischof dagegen, im Rückblick zu triumphieren: "Wir sehen auch die negativen Seiten und die dunklen Flecken: bei den Hexenverfolgungen, die der Reformationszeit und der Nazizeit. Wir sehen sie, betrachten sie als Abfall, bereuen und wollen es besser machen."
So solle das Jahr der Orden in der Weltkirche und im Erzbistum kein "nostalgisches Zurückschauen sein, sondern ein hoffnungsvolles nach vorn gehen". Erzbischof Schick sparte nicht mit der Erinnerung an Notleidende dieser Zeit: Hungernde, Verfolgte, Flüchtlinge, Ebola- und Aidskranke, Opfer von Terror, Krieg und Gewalt.
Im 1000. Jubiläumsjahr war es nur stimmig, dass einer der bekanntesten Benediktiner, der Münsterschwarzacher Pater Anselm Grün, als Hauptredner sprach.
Er zitierte Papst Franziskus, der den Ordensleuten zuruft: "Weckt die Welt auf! Habt Mut zu Reformen! Wendet euch dem eigenen Charisma eures Ordensgründers zu, aber macht daraus keine Flasche mit destilliertem Wasser."
Der Papst erwarte von den Orden "wagemutige große Visionen", betonte Pater Anselm. Die Orden sollten die Türen ihrer Klöster öffnen und hinausgehen zu den Menschen, insbesondere zu den Notleidenden: "Verlasst eure Nester und geht an die Peripherie der Männer und Frauen von heute!"
In inspirierender Weise entfaltete Pater Anselm Grün eine Theologie für die Armen, für die Behinderten, Prostituierten, Obdachlosen, Flüchtlinge, Arbeitslosen, in der es um alles andere als um ein romantisches Miteinander mit den Armen geht: "Der Einsatz für die Armen hat auch eine politische Dimension."
Die Option für die Armen entspreche dem prophetischen Auftrag der Orden, die nicht nur zu den Armen gehen, sondern auch für sie eintreten und politisch kämpfen sollen. Orden müssten verbinden, dass sie Ort spirituellen Suchens sein sowie Gespür für die Nöte unserer Zeit entwickeln müssten.
Der Benediktiner räumte ein, dass die Ordensleute heute weniger werden. In den letzten 20 Jahren habe sich die Zahl der Ordensschwestern halbiert, bei den Männern sei es ähnlich. Doch es gebe in den Orden immer wieder Neuaufbrüche. Außerdem lohne es sich auch heute, in einen Orden einzutreten: "Denn die Orden geben die Gelegenheit, miteinander den Glauben zu leben und miteinander hinzuhören, was Gott heute von uns will."
"Die Orden geben die Gelegenheit, miteinander den Glauben zu leben und miteinander hinzuhören, was Gott heute von uns will", so der Benediktiner!
Dieser Benediktiner, bis vor kurzer Zeit noch der wirtschaftliche Leiter des Klosters Münsterschwarzach, Pater Anselm Grün, hat mir einst sein “Jawort“ zugesichert. Diese Zusicherung wurde jedoch alsdann unbarmherzig verachtet.
Solches Verhalten Gottesfürchtiger Leute der katholischen Kirche, diffamieren unser
Christentum schmerzlich.
Was Gott von uns will “Glauben zu leben“ das sollte nicht nur in der Verkündigung dargetan werden, sondern “Glauben zu leben“ bedeutet auch seinen nächsten zu Achten und Ihm das auch sichtbar machen!