Am Wochenende kämpften beim WSV Neptun acht Mannschaften beim "Stand-up-Paddling"- Polo-Turnier um den Sieg.
Zweifellos: Sport verbindet, er kann manchmal aber auch einen gehörigen Familienkrach heraufbeschwören. Wenn sich beispielsweise Vater und Tochter beim "Stand-up- Paddling"-Polo-Turnier (SUP) im Wassersportverein Neptun in gegnerischen Mannschaften gegenüberstehen. Da wird schnell mal der neunjährigen Tochter mit Taschengeldentzug oder Hausarrest gedroht, falls sie es wagen sollte, den Vater zu besiegen.
Doch gottlob: Am Ende stellten sich die Drohungen nur als Spaß heraus - obwohl Jasmins Mannschaft die ihres Vaters klar mit 2:1 besiegt hat. "Wir haben am Turnier teilgenommen, weil wir beide gerne auf Surfbrettern paddeln und zum anderen, weil uns die neue Sportart als kurzweilig und spaßhaft erscheint", schilderte Thomas Kehrberger.
Seine große Liebe zum "Stand-up-Paddling" hat er vor rund einem Jahr im Urlaub entdeckt.
Seitdem steht er regelmäßig zusammen mit sportlichen Familienmitgliedern auf den Brettern, und gemeinsam paddeln sie auf der Regnitz umher. Der Reiz an dem neuen Trendsport sieht der Hirschaider vor allem darin, dass man sehr schnell lernen kann, auf den Brettern zu stehen und dass man auf dem Wasser scheinbar schwerelos dahingleitet.
Starke Strömung
An einem Polo-Turnier haben Vater und Tochter allerdings das erste Mal teilgenommen. "Wir haben zwar nur zwei Mal fünf Minuten gespielt, aber es sind doch anstrengende zehn Minuten gewesen, zumal bedingt durch das Hochwasser die Strömung sehr stark war", schilderte Kehrberger.
Eine Einschätzung, die auch Marcus Paweletz teilte. Zusammen mit seiner Frau und einem Bekannten war er eigens für das Turnier aus Ansbach nach Bamberg gereist.
"Man muss sich schnell auf den Brettern im Wasser bewegen und muss sich oft drehen und wenden, das kostet Kraft. Zumal die Paddel ein Loch haben, um den Ball besser spielen zu können. Dadurch fehlt ihnen aber eine gehörige Portion an Schubkraft", erläuterte Paweletz.
Insgesamt traten beim WSV Neptun am Wochenende acht Mannschaften gegeneinander an. Jeweils zwei Teams mit je drei Spielern (sowie einem möglichen Auswechselpieler) kämpften auf ihren SUP-Boards innerhalb eines mobilen 20 mal 25 Meter großen Polofeldes auf dem Wasser darum, den Ball möglichst oft mit Hilfe des Paddels ins gegnerische Tor zu werfen. Der Ball darf nicht gespielt werden, wenn man auf dem Board kniet oder im Wasser liegt - nur im Stehen ist paddeln und werfen erlaubt. Ferner darf der Ball nur mit dem Paddel bewegt werden, nicht mit Händen oder Füßen. Erlaubt ist es aber, denjenigen mit dem Bord zu rammen, der gerade im Ballbesitz ist.
Verschiedene Foul-Varianten werden mit einem Freiwurf oder mit einer Auszeit bestraft.
Zufrieden waren am Ende des Turniers auch die Veranstalter. "Das Wetter hat bis auf eine Wolke gehalten. Dennoch wären es bei sonnigerem Wetter sicherlich mehr Zuschauer gewesen", bilanzierte Dima Podporin, Abteilungsleiter beim WSV Neptun. Nichtsdestotrotz glaubt er fest an eine Fortsetzung des Turnieres im nächsten Jahr. Möglich wäre auch ein Turnier im Bambados.