Die Bamberger Metall-Beschäftigten legten am Freitag die Frühschicht lahm. Auf ihrer Großkundgebung in der Wunderburg forderten sie eine gerechtere Entlohnung sowie eine Eindämmung der Leiharbeit.
Die IG Metaller in Bamberg sind wild entschlossen: Sie wollen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln für mehr Lohn, für unbefristete Übernahme der Auszubildenden und gegen die Leiharbeit kämpfen. Eine erste Machtprobe im Arbeitskampf setzten sie am Freitagvormittag: Die Arbeiter legten die Frühschicht der drei Bamberger Betriebe Bosch, Wieland und Trench lahm, 1500 Demonstranten zogen sternförmig von den drei Betrieben in die Wunderburg.
Bei der dortigen, rund eineinhalbstündigen Kundgebung, wo sich nicht zuletzt durch die Unterstützung von anderen Metall-Gewerkschaftlern aus der Region knapp 2500 Demonstranten versammelten, taten sie ihre Forderungen kund. "Als 2009 die Krise unsere Arbeitgeber gebeutelt hatte, haben wir Beschäftigte die Arbeitsplätze erhalten. Jetzt jedoch will man uns mit drei Prozent Lohnerhöhung abspeisen", wetterte Jürgen Wechsler, Bezirksleiter der IG Metall Bayern.
Dafür sollten sich die Arbeitgeber in Grund und Boden schämen. Da es der Wirtschaft jetzt wieder besser gehe und deutliche Gewinne eingefahren würden, wollten auch die Arbeitnehmer, gerecht - und zwar mit 6,5 Prozent mehr Lohn - entlohnt werden. Zudem forderten Wechsler und die anderen zahlreichen Redner ein größeres Mitspracherecht in Sachen Leiharbeit bzw. deren Eindämmung. "Diese moderne Form der Sklaverei muss Einhalt geboten werden", unterstrich der bayerische Bezirksleiter.
Aber auch die Jugendlichen meldeten sich bei der Kundgebung zu Wort. So betonte beispielsweise Christina Pickel, Jugendvertreterin bei der Firma Bosch in Bamberg, dass auch bei Bambergs größtem Automobilzulieferbetrieb bei weitem nicht eitel Sonnenschein herrsche.
"Nur ein kleiner Teil unserer Auszubildenden erhalten nach ihrer Lehre einen unbefristeten Arbeitsvertrag.
Der große Rest driftet ab in eine unsichere Zukunft oder gar in die Teilzeit", bekräftigte sie. Dabei brauchten doch auch Jugendliche eine sichere Zukunftsperspektive, um eine Familie zu gründen, eventuell ein Haus zu bauen oder die Produkte der Industrie zu konsumieren. Auch würden junge Menschen oftmals nur schwerlich eine Wohnung finden, da kaum ein Vermieter bereit wäre, an Beschäftige mit befristetem Arbeitsvertrag zu vermieten.
Dass die IG Metall Bamberg für einen langen und harten Arbeitskampf bereit stehe, unterstrich Matthias Gebhardt, 1. Bevollmächtigter der IG-Metall Verwaltungsstelle Bamberg: "Wenn es am 15. Mai am Verhandlungstisch zu keiner Einigung kommen wird, stehen wir auch für einen flächendeckenden Streik bereit."
Die Sklaverei mit den Leiharbeiterm muss verboten werden. Es ist eine Frechheit, dass sich Unternehmer eine goldenen Nase verdienen und die Leiharbeiter nicht mal einen Erholungsurlaub lieisten können. Wenn die Kapitalisten nicht endlich mit der Sklaverei aufhören, müssen die 1.000.000 (Einmillion) deutschen Leiharbeiter auf die Strasse und dann muss man mal schauen was passiert.
dass 6,5% für alle Betriebe verkraftbar ist?!
Es sollte lieber in Innovation und Weiterbildung investiert werden als in Radau.
... wiederholt. Mit der Lohnforderung geht es ja in Ordnung, denn den Betrieben geht es - zumindest in der Mehrzahl - sehr gut. Nur bei der Zeitarbeit und der Übernahme von Auszubildenden werden sich die Unternehmen nicht hineinreden lassen. Auch die Befristung neuer Arbeitsverträge ist heute schon fast wie ein Gesetz - dank Schröder mit seinem Teilzeit- und Befristungsgesetz im Zusammenhang mit den Hartz-Gesetzen!!!