Die Gesundheitsministerin ist mittlerweile Stammgast bei der Sendung Fastnacht in Franken. Die Bambergerin erzählt aus erster Hand über die Kultsendung.
Ganz sicher: Als Krankenschwester oder in Arzt-Montur wird sie uns nicht anstrahlen oder zuwinken. Heuer nicht und auch in keinem anderen Jahr. In welcher Montur wird uns Melanie Huml aber dann aus Veitshöchheim ins Wohnzimmer blicken? Wir wissen nur so viel: Es soll wieder einen Bezug zu
Bamberg haben. Und - möglicherweise trägt die 40-Jährige dabei erstmals Perücke . "Weil es bei diesem Kostüm eigentlich erforderlich ist."
Seit 2008 ist die aus Hallstadt stammende Abgeordnete bei der Kult-Faschingssendung zu sehen - "Fastnacht in Franken", die Rekordsendung des Bayerischen Fernsehens. Die stattliche Anzahl an Faschingsorden belegt: Melanie Huml gehört inzwischen zur Stammprominenz. "Ich empfinde es als Auszeichnung, dass man hindarf." Nach vielen Jahren, in denen sie auf der anderen Seite der Mattscheibe dabei war. Was hat sie nun ins Publikum vor Ort gebracht? Der Bayerische Rundfunk lädt das Kabinett ein, weist Plätze zu. Und die Kosten? Es wird immer um eine Spende für den Fränkischen Fasching gebeten.
Das Kostüm darf nicht zu warm sein
Bei ihrem ersten Mal Veitshöchheim war Melanie Huml pünktlich mit der Saalöffnung vor Ort. Um dann praktisch noch vor Besuchern und Promis die Restarbeiten im Saal live zu erleben. Zu dem, was Veitshöchheim zu Veitshöchheim macht gehört auch, dass die Prominenz erst um dreiviertel sieben aufkreuzt. Die gemeinsame Feier mit Leberkäs-Brötchen und allen Akteuren ist gleichfalls Bestandteil, die Atmosphäre insgesamt unbeschreiblich.
Das Ehepaar Huml kommt nun selbstverständlich auch immer erst um Viertel vor. Ebenso verzichtet man auf allzu warme Kostümierung. "Die vielen Scheinwerfer machen ganz schön warm." Mindestens 20 Grad schätzt die Staatsministerin. Es ist zwar ordentlich warm, aber vor allzu großem Getränkekonsum sei eher zu warnen, weil Toilettengänge im Programm nicht so gut ankommen. Am ehesten noch, während die Garden im Bild sind. Geheimtipp der Ärztin - sie geht einfach vor der Veranstaltung.
Dennoch "Markus Söder als Eisbär hat gut geschwitzt", schmunzelt sie. "Als Ghandi hatte er's leichter." Söders Verkleidungen sind legendär. Ebenso wie die des früheren Ministerpräsidenten Günther Beckstein. Nachfolger Horst Seehofer mit seinem schwarzen Smoking hingegen - "da muss man eher auf die Nuancen bei der Fliege achten", empfiehlt Melanie Huml. Über die jeweilige Kostümierung wird im Kabinett nicht viel geredet. Melanie Huml geht aber davon aus, dass Innenminister Joachim Herrmann es Seehofer gleichtut, er also kommt "wie immer".
Niemand würdigt die teuren Stiefel
Das Sheriff-Outfit ist ihm inzwischen zur Faschings-Dienstkleidung geworden. Er hatte zuvor auch andere Kostümierungen, hat Melanie Huml gesehen. Im zweiten Jahr als Sheriff erweiterte er die Kostümierung - um extra teure Westernstiefel. "Keiner hat's gewürdigt." Im Gegenteil: Herrmann bekam von den Programm-Akteuren noch fünf Euro, für ein neues Kostüm. Das war's dann. "Sheriff, finde ich, das passt zu ihm", gibt Huml die Diplomatin.
Nochmal zurück zu Seehofer. Wenn die Staatsministerin nun ihrem Boss ein Kostüm verpassen dürfte? "Dann würde er als Löwe gehen, als bayerischer Löwe, so wie er für uns kämpft." Das wäre der Bezug.
Manches Kabinettsmitglied suche einen Bezug. Kultusminister Spaenle als Späne fand die Bambergerin "sehr originell gestaltet". Auch sie und ihr Ehemann mögen in der Kostümierung einen Bezug. Relativ leicht ging's - bereits Jahre vor Spaenle - sich als Hummeln in Szene setzen. Melanie und Markus erschienen auch schon als Heinrich und Kunigunde. Die Kostüme hatten sie im Theaterfundus entdeckt und schon war die Verbindung zu Bamberg hergestellt. Letztlich entscheide sie immer recht kurzfristig und spontan, erklärt die Ministerin.
Meist sei sie eher spät dran. Auch mit dem Aufbruch nach Unterfranken. "Ich habe mich schon beim Friseur umziehen müssen, so knapp war's." Während der einstündigen Fahrt ist dann zumindest noch genug Zeit fürs Schminken. So sehr verkleiden, dass man sie gar nicht erkennt, das möchte die 40-Jährige aber nicht. Bei manchen Kollegen rätsle man eine ganze Zeit, bis man dahinter steige, wer sich da maskiert habe. Sicherheitshalber erfrage der BR Kostümierungen. Auf die wird in manchen Texten angespielt. "
Ist es nun schlimmer durch den Kakao gezogen zu werden, oder nicht? "Ich finde es gut, wenn man dabei ist. Wenn man nicht erwähnt wird, sollte man das nicht überbewerten." Angesprochen werde sie nach der Sendung sowieso. Weil sie öfters im Bild erscheint, ist das anschließend immer ein Thema. Welche Themen mag die 40-Jährige in Veitshöchheim nicht? Nicht Themen, sind es, die ihr missfielen, sondern wenn es persönlich werde, wenn Familienmitglieder was abkriegen. "Bei uns Politikern ist das in Ordnung, wir stehen im Rampenlicht." Ansonsten lache sie hier immer so richtig herzhaft. "Ich finde Fasching ganz schön, aber ich brauche es nicht jeden Tag." Veitshöchheim jedoch sei etwas ganz Besonderes und darauf freue sie sich.
Wenn uns heute Abend aus der bunten Faschingsmenge eine Krankenschwester oder Ärztin zuwinkt, wissen wir jedenfalls: Weitersuchen, wenn wir unsere Bamberger Ministerin entdecken wollen.
für sooo viel Geheimhaltung war es dann aber auch uuuunglaublich originell.......
Frei nach dem Motto: Nicht auffallen, wie in der Politik halt auch
Dieses Indianerkostüm war die Geheimhaltung nicht wert.
Kein Wunder, in diesem Kostüm wäre mir das Lachen
auch schwer gefallen. "Nächstes Jahr bleib ich in Bamberg -
denn da bin ich derhoam". Humor lernt man in Kreut halt nicht!
was die Huml für ein Kostüm trägt?
Zur Zeit könnten ALLE Politiker als Kaschber gehn.
Die Aufführung liefern sie ja bereits zur Genüge.