Das sagen Dienstleister, Gastronomen und Einzelhändler in Bamberg:
Michaela Hohlstein, Physiotherapeutin:
Ihre Praxis war wochenlang nur für Notfälle geöffnet, ab 27. April kann die Bamberger Physiotherapeutin Michaela Hohlstein wohl wieder regulär Kunden empfangen. "Ich gehe aber davon aus, dass die Leute erstmal zurückhaltend reagieren", bleibt sie skeptisch. "Wir sind auf Verschreibungen angewiesen, und viele scheuen sich wohl noch, zum Arzt zu gehen." Die für Unternehmer nötige Planungssicherheit gebe es also weiterhin nicht. "Doch ich bin zuversichtlich, die Krise zu überstehen." Dafür sei aber ein Miteinander von Inhabern, Kunden und Kreditgebern wichtig, sagt sie
Ambros Mahr, Ambräusianum:
Im Ambräusianum wird derzeit mit Rücklagen und Kurzarbeit gearbeitet. "Meine Mitarbeiter sind mir in guten Zeiten treu geblieben und sind es auch jetzt", sagt Ambros Mahr. Er hat studentische Arbeitskräfte an Gärtnereien und Einzelhändler vermitteln können. Die Studierenden seien bereit, nach der Krise wieder im Wirtshaus zu arbeiten. Mit einer Lockerung rechnet er nicht vor Juni. Mahr fürchtet auch, dass es noch viel länger dauern wird, bis sich Gäste wieder wie vor der Krise unter Menschen trauen werden. "Die momentane Situation macht wirklich keinen Spaß."
Michael Minnich, Schuhhändler:
Michael Minnich, Inhaber zweier Schuhhäuser in Zeil und Bamberg, ist vorbereitet. "Wir haben Mundschutz, Desinfektionsmittel für die Hände, Kassenschutz- und Abstandsschilder." Dass es langsam losgehe, sei "dringend notwendig." Überhaupt "wenn die Mitbewerber im Internet zu 20 Prozent reduzieren". Jeden Tag ein paar Schuhe ausliefern, das bringe keinen Umsatz. Bezahlt werden müssen schließlich Personal, Wareneinkauf und Miete. Wobei Minnich froh ist, in seinem Bamberger Vermieter Limberg einen verständigen Partner zu haben, der die Miete bislang stundete.
Sarah Lenhart, Friseurin:
Dank Onlineshop konnten wir die erste Zeit überbrücken", sagt Sarah Lenhart vom gleichnamigen Friseursalon am Heumarkt. Stylingprodukte und Shampoo sind dabei über die virtuelle Ladentheke gewandert. Zwar fiel das für gewöhnlich starke Ostergeschäft flach, aber die Kunden haben sich noch vor der Schließung mit entsprechenden Produkten eingedeckt. Die vorübergehende Schließung sei somit machbar gewesen. Lenhart findet die neuen Regeln für Anfang Mai gut. Wie sie Mitarbeiter und Kunden schützen will, lesen Sie im Text oben.
Ursula Bieber, Werkladen-Betreiberin:
Der Werkladen in der Geyerswörthstraße hat die Kunden in der Krise mit einem Lieferservice versorgt. So konnte die Miete gedeckt werden. Ursula Bieber hat eine Homepage aufgebaut, Unterstützung und Kurzarbeit für Mitarbeiter beantragt. "Wir bekamen viel Solidarität von Kunden, die bei uns anriefen und Mut machten." Freunde und Verwandte boten an, finanziell zu helfen. Ab 27. April öffnet der Laden wieder, mit Mund-Nasen-Schutz für Mitarbeiter und Kunden. Es dürfen nur zwei Kunden gleichzeitig in den Laden. Auch der Lieferservice geht weiter.
Erst gespalten dann spaenla und am schluss brösel