Landesbischof in Bamberg: "Dem Glauben müssen Taten folgen"

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Etliche Menschen zog der Dekanatsgottesdienst in die Bamberger Erlöserkirche. Foto: Ronald Rinklef
Etliche Menschen zog der Dekanatsgottesdienst in die Bamberger Erlöserkirche. Foto: Ronald Rinklef
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm Foto: Ronald Rinklef
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm  Foto: Ronald Rinklef
 
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
 
Foto: Ronald Rinklef
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Foto: Ronald Rinklef
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Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
 
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
 
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
 
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
 
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
 
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
 
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
 
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
 
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
 
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
 
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
 
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
 
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
 
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
Gottesdienst in der Erlöserkirche in Bamberg am 1.11.2014 Foto: Ronald Rinklef
 
 
 

In Bamberg führte der Dekanatsgottesdienst zum Reformationsfest viele Besucher in die Erlöserkirche. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm setzte mit seiner Predigt über die Seligpreisungen dabei einen deutlichen Akzent.

Selbstredend, dass Martin Luthers Reformationslied "Ein feste Burg ist unser Gott" in diesem abendlichen Festgottesdienst am Reformationstag nicht fehlte. "Ein Lied des Vertrauens" hatte es Hans-Martin Lechner, Dekan des evangelisch-lutherischen Dekanates Bamberg, genannt. So drang der Gemeindegesang in der vollbesetzten Erlöserkirche stimmgewaltig gen Himmel, begleitet vom Dekanatsposaunenchor und Orgelspiel. Da klang das Gebet, das Pfarrerin Anette Simojoki vortrug, fast widersprüchlich: "Mit leeren Händen treten wir vor Gott, dass er sie fülle." Denn zumindest die Herzen der Gottesdienstbesucher waren erfüllt von der liturgischen Gestaltung und dem Willen, über Konfessionsgrenzen hinweg den Glauben an den dreifaltigen Gott zu bezeugen: Auch zahlreiche Katholiken hatten sich in geschwisterlichem Respekt eingefunden.


Dürsten nach Gerechtigkeit

Wie ein roter Faden zogen sich
die biblischen Seligpreisungen Jesu durch den Gottesdienst. Schauspielerprinzipal Martin Neubauer las akzentuiert die entsprechenden Verse aus dem Matthäusevangelium sowie Sätze aus einer Allerheiligenpredigt des Bamberger Reformators Johann Schwanhauser, der vor bald 500 Jahren mit Leidenschaft für die Überwindung der Grenzen zwischen arm und reich eingetreten ist. "Dem Glauben müssen Taten folgen", zitierte Neubauer den einstigen Vikar am St. Gangolf-Stift. Denn: "Selig sind die, die da hungert und dürstet nach Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden. Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen."

Für Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm öffnete sich bei diesen Worten "ein weiter Raum, der die Enge all dessen sprengt, was wir denken, sehen und fühlen können". In seiner Predigt verknüpfte Bedford-Strohm die "wunderbare innere Freiheit, dass wir gerechtfertigt sind allein aus Glauben und nicht aus Werken" mit dem Engagement für die äußere Freiheit, von dem Dienst am Nächsten, von dem Einsatz für die Armen. Martin Luther selbst habe "unerbittlich darauf beharrt, dass ein Gottesdienst, der nur die innere Freiheit anspricht und der das Engagement für die Armen vergisst, dass der zum reinen Kult, ja zum Götzendienst wird", so der Landesbischof.
Jesus Christus habe die Armen seliggepriesen: "Wie können wir da gleichgültig wegschauen, wenn heute Menschen in Not sind?"


Asylsuchenden beistehen


Bedford-Strohm führte beispielhaft die Flüchtlinge und Asylsuchenden an, die nach schlimmen Erfahrungen etwa in Syrien oder im Nordirak hierzulande Aufnahme suchen: "Wie wir mit dieser humanitären Herausforderung umgehen, wird zeigen, ob wir die christlichen Werte nur im Munde führen, oder ob wir sie auch dann leben, wenn es Zeit und Geld kostet", betonte der Prediger. Jedenfalls würden die Seligpreisungen Jesu Rückenwind geben. Denn selig seien nicht nur die, die Hilfe erfahren, die Leid tragen, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, sondern selig seien auch die Helfer selbst: die Barmherzigen, die Sanftmütigen, die Friedfertigen.


Kinder aus 15 Nationen

Vor der Predigt hatte der Drittklässler Jonathan Friedrich aus der Gangolfschule, in die Kinder aus fünfzehn Nationen gehen, eine solche Friedfertigkeit anschaulich geschildert: "Wenn es in der Pause Streit gibt und die Kinder sich nicht verstehen, helfen die Kinder, die schon gut Deutsch können oder ihre Sprache sprechen." Und am Ende würden sie sich versöhnen.

Von Achtung und Toleranz konnten auch Christine Fößel und Hubertus Schaller berichten, die sie während der Bamberger Landesgartenschau im "Garten der Religionen" von Christen, Juden und Muslimen ausgemacht haben. Dass das "Zelt der Religionen" nun eine dauerhafte Bleibe am Markusplatz gefunden habe, sei ein "sichtbares Zeichen der Freundschaft und des interreligiösen Dialogs in Bamberg".

So konnte Landesbischof Bedford-Strohm der großen Gemeinde versichern, dass "wir heute selig nach Hause gehen dürfen, denn es ist Christus selbst, der uns seligpreist". Christus öffne eine Welt, die schon jetzt sichtbare Zeichen der Barmherzigkeit, der Sanftmut, der Friedfertigkeit und der Gerechtigkeit setze und in der am Ende "kein Leid mehr sein wird noch Schmerz noch Geschrei, in der alle Tränen abgewischt sind und alles neu wird".