Kunst- und Antiquitätenwochen in Bamberg: ein Mekka für Kunstfreunde

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Zwölf Händler bieten im barocken Antiquitätenviertel ihre Schätze an (im Bild Matthias Wenzel in seinem Laden in der Karolinenstraße). Foto: Matthias Hoch
Zwölf Händler bieten im barocken Antiquitätenviertel ihre Schätze an (im Bild Matthias Wenzel in seinem Laden in der Karolinenstraße). Foto: Matthias Hoch
Foto: Matthias Hoch
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Foto: Matthias Hoch
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Leon Paletta am Flügel Foto: Matthias Hoch
Leon Paletta am Flügel Foto: Matthias Hoch
 
Foto: Matthias Hoch
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Foto: Matthias Hoch
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Die Bamberger Kunst- und Antiquitätenwochen wurden feierlich in der Villa Concordia eröffnet. Dieses Kulturereignis schreibt seit zwanzig Jahren eine Erfolgsgeschichte.

All die schönen Dinge in den Altstadt-Galerien korrespondierten auf wunderbare Weise mit der Gestaltung dieses Festaktes, mit dem die 20. Bamberger Kunst- und Antiquitätenwochen eröffnet wurden. Schon der Austragungsort, in den die illustre Gästeschar strömte, ist Kultur pur: nämlich das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia mit seiner frischgebackenen Ingeborg Bachmann-Preisträgerin Nora Eugenie Gomringer als Direktorin.

Einen außergewöhnlichen Hörgenuss bot der Schüler des E.T.A.-Hoffmann-Gymnasiums, Leon Paletta, am Flügel. Der Jungpianist und erfolgreiche Teilnehmer mehrerer musikalischer Wettbewerbe zauberte Werke von Claude Debussy und Johannes Brahms in die festliche Atmosphäre, die zu vibrieren schien.

Nachdenkliche Heiterkeit erzeugten die "poetischen Antiquitäten" von Christian Morgenstern, Joachim Ringelnatz oder Clemens Brentano, die Prinzipal Martin Neubauer zu
rezitieren wusste. Eine Kostprobe aus dem Stück "Die Uhr von Loewe" des unvergleichlichen Karl Valentin: "Dann hab ich mir statt der neumodischen Taschenuhr eine ganz alte Wanduhr gekauft, hab mir mit einem Hammer einen Nagel in die Brust geschlagen, und hab die Uhr hingehängt. Es war entsetzlich ..."

Kunst- und Antiquitätenwochen in Bamberg: Erinnerung an Istvan Csonth

Berührend war die Reminiszenz an den unvergessen Istvan Csonth, die Fiona Freifrau Loeffelholz von Colberg entbot. Die Sprecherin und Organisatorin der Kunst- und Antiquitätenwochen würdigte den Verstorbenen als Begründer und Motor dieses Kulturereignisses. Istvan Csonth habe gemeinsam mit Kunsthändler Walter Senger die Wochen "weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt gemacht" und als festen Programmpunkt im Kunstkalender etabliert. Die Rednerin bat ihre Zuhörer, "in dieser schnelllebigen Zeit manchmal inne zu halten und sich auf seine Wurzeln zu besinnen". Der Geschichte nachspüren, nannte von Colberg ein solches Atemholen.

Tatsächlich verleiten die wertvollen Objekte aus sieben Jahrhunderten, die die zwölf Händler im barocken Antiquitätenviertel am Fuße des Dombergs anbieten, in die Historie abzutauchen. Sich etwa zu fragen: "Wo stand dieser Silberleuchter schon einmal? Welche Entscheidungen wurden an jenem Tisch gefällt? Welche Briefe wurden an diesem Sekretär geschrieben? Und wem mag diese Uhr schöne Stunden geschlagen haben?"

Fragen, die die Kunsthändler gern ihrem nationalen und internationalen Käuferkreis beantworten, wie Fiona von Colberg wusste. Denn Bamberg sei für Sammler nichts anderes als "das Mekka des Kunst- und Antiquitätenhandels", versicherte auch Bürgermeister Christian Lange (CSU), der in Vertretung von Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) zu der Versammlung sprach. Es habe sich weltweit herumgesprochen, dass in Bamberg "außergewöhnliche Ware und beste Qualität angeboten wird", so Lange.

Kunst- und Antiquitätenwochen in Bamberg: Bühne für junge Künstler

Als Kulturreferent freue er sich besonders darüber, dass die Villa Concordia bereits zum vierten Mal Kooperationspartner der Kunst- und Antiquitätenwochen sei. Der Bürgermeister dankte den Galeristen, dass sie den "jungen, noch nicht so bekannten Künstlern eine Bühne bieten". Stipendiaten des Künstlerhauses präsentieren in einigen Geschäften ihre modernen Werke.

So sprach auch Direktorin Gomringer ein Grußwort, ebenso Oberfrankens Regierungspräsident Wilhelm Wenning. Sebastian Preuss, stellvertretender Chefredakteur der Zeitschrift "Weltkunst" aus dem Zeit-Kunstverlag und ausgewiesener Experte für den internationalen Kunstmarkt, reflektierte über die Frage "Warum wir Antiquitäten brauchen?"