Kunst, die Grenzen überschreitet

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Einen Auszug aus der Performance sahen Besucher der Kurzfilmtage. Am 26. Februar gibt's die gesamte Improvisation erstmals in der Alten Seilerei zu sehen. Foto: Guido Apel
Einen Auszug aus der Performance sahen Besucher der Kurzfilmtage. Am 26. Februar gibt's die gesamte Improvisation erstmals in der Alten Seilerei zu sehen. Foto: Guido Apel
Die Performance-Künstler bei den Kurzfilmtagen Foto: Guido Apel
Die Performance-Künstler bei den Kurzfilmtagen Foto: Guido Apel
 
Foto: Marlene Ceh
Foto: Marlene Ceh
 
Foto: Jürgen Schabel
Foto: Jürgen Schabel
 
Foto: Marlene Ceh
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Sechs Künstler erarbeiteten "Das Responsorium 1 - x", das am 26. Februar in der Alten Seilerei Premiere feiert. Was dürfen Besucher erwarten?

Lyrik, Musik, darstellendes Spiel und bildende Kunst - all das bringt "Das Responsorium 1 - x" auf einen Nenner. Fünf Künstler der freien Szene Bambergs erarbeiteten gemeinsam mit dem Norwegischen Lyriker Arild Vange die 60-minütige Improvisation, die auf diese Weise zwei Generationen verbindet. Besucher der Kurzfilmtage bekamen schon einen Vorgeschmack auf das Projekt, das als Gesamtkunstwerk erstmals am 26. Februar in der Alten Seilerei zu erleben sein. Und das ist nur der Anfang, wie die Protagonisten berichteten.

Zunächst aber mal die Frage, wer neben Vange hinter dem "Responsorium" als Novum der Bamberger Kunstszene steht: Olga Seehafer beispielsweise, die viele als Schauspielerin und Performancekünstlerin vom Theater im Gärtnerviertel her kennen. Ebenso wie Jakob Fischer, der darüber hinaus als Gitarrist, Sänger und Percussionist von Bands wie Brotmüller oder Dr. Umwuchts Tanzpalast auf der Bühne steht.
Dazu kommen der Lyriker, Performancekünstler und Impro-Schauspieler Felix Forsbach (Ensemble Ernst von Leben), Nikolaus Durst als weiterer Musiker und David Grimm als freischaffender Künstler, Grafiker und Szenenbildner.


Als Sänger in der Punkszene

Mit ihnen erarbeitete also Arild Vange als derzeitiger Stipendiat der Villa Concordia die Improvisation: Ein kreativer Kopf, der sich im Lauf der Jahre durch diverse Genre der Kunst arbeitete: als Lyriker, Performance-Künstler und Sänger, der in der Punk- und New Wave-Bewegung der 80er Jahre mitmischte.

Den Stein für das Gemeinschaftsprojekt brachte im Sommer vergangenen Jahres der erste "Tag der Performance" ins Rollen. Kreative Köpfe aus fünf Ländern hatten ihn im vergangenen Sommer an der Regnitz gestaltet. Ebenfalls ein Novum, das von Felix Forsbach und Jakob Fischer mitinitiiert wurde, die in mehr als einer Hinsicht Brücken schlugen. Ein Gesamtkunstwerk entstand, das nach wenigen Stunden wieder verschwand, aber manches in Bewegung setzte.

Wie eben das "Responsorium 1 - x" , das sich aus dem damaligen Projekt antifon entwickelte. Wobei sich in den vergangenen Monaten noch weitere kreative Köpfe dem Vorhaben anschlossen. Alles dreht sich in der Alten Seilerei nun erneut um "Improvisation als essenziellem Bestandteil kreativen Schaffens - in der Musik, im Schreiben und Sprechen, im Theater und Tanz", so die Protagonisten. "Wir bedienen uns der Techniken und Inhalte dieser Kunstformen und führen sie zusammen." Eine gemeinsame, impulsgeleitete Improvisation entstünde auf diese Weise - eine Performance, die "mit neuen ästhetischen Kategorien spielt, um zeitgenössischen Kunstphänomenen wie der Aufhebung der Grenzen zwischen den Künsten und jener zwischen Kunst und Leben zu begegnen".



Zweiter "Tag der Performance"

Bei einer Performance bleibt es dann auch nicht, wie schon der Name "Responsorium 1 - x" andeutet. So soll das Projekt, das in der Alten Seilerei (auf dem ehemaligen Schaeffler-Gelände) am 26. Februar ab 20 Uhr gezeigt wird, in anderen Städten fortgeführt werden: Nürnberg, Coburg, München, auch in Österreich und Norwegen, wenn's nach den Initiatoren geht. Übrigens soll es heuer einen zweiten "Tag der Performance" geben, wie über Felix Forsbach noch zu erfahren war - "vermutlich aber erst im Oktober".