Der Landkreis baut im kommenden Jahr die Kreuzung zwischen Buttenheim und Dreuschendorf um.
Wer zwischen Buttenheim und Dreuschendorf unterwegs ist, für den scheint die Lage recht klar: immer der Vorfahrtsstraße nach. Dass man dabei von einer Staatsstraße auf eine Kreisstraße wechselt, dürften die meisten gar nicht bemerken und es dürfte sie auch kaum interessieren. Für die Straßenbauplaner stellt das aber eine recht knifflige Situation dar. Und darum dauerte es auch etliche Jahre bis der Wunsch, die Kreuzung nach dem Ortsausgang von Buttenheim umzubauen und zu entschärfen, in eine konkrete Planung münden konnte.
Die Planung musste schließlich zwischen Freistaat Bayern, Landkreis Bamberg und Markt Buttenheim abgestimmt werden. Denn zwei der vier Straßenäste, die sich hier treffen, gehören zur Staatsstraße 2260, für die das Staatliche Bauamt in Bamberg zuständig ist. Ein Ast - von Dreuschendorf bis zur Kreuzung - bildet die Kreisstraße BA 8 und als Viertes führt von der Kreuzung bei der Rothofmühle eine Gemeindeverbindungsstraße nach Ketschendorf. Das Hauptproblem, das die Kreuzung vor allem für die von Ketschendorf oder von der Staatsstraße von Süden her Kommenden unübersichtlich macht, ist die Tatsache, dass beide Straßen versetzt in die vorfahrtsberechtigte einmünden, und dass diese Einmündungen auch noch seitlich versetzt sind.
Weil sich in den vergangenen Jahren an der Kreuzung immer wieder Unfälle - teils mit Verletzten - gab, forderten Landkreis und Gemeinde eine verkehrssicheren Umbau. Das staatliche Bauamt sah dafür offenbar lange keinen Bedarf. Zum einen handle es sich nicht um einen Unfallschwerpunkt, zum anderen sei das Verkehrsaufkommen für einen Kreisverkehr zu gering - und dass ein Kreisel daher nicht staatlich gefördert würde. Das ging aus den Ausführungen von Landrat Johann Kalb (CSU), dem die Thematik noch als früherer Buttenheimer Bürgermeister vertraut ist, und Kreistiefbau-Chef Michael Dotterweich im Bauausschuss des Kreistags hervor.
Doch nun wurde eine Lösung gefunden, bei der die Kosten zwischen Staat (53 Prozent), Landkreis (33 Prozent) und Gemeinde (14 Prozent) aufgeteilt werden. Fördergelder stehen in Aussicht, so dass als Eigenanteil für den Landkreis bei Gesamtkosten von knapp einer Million Euro noch rund 150.000 Euro verbleiben. Der Bau- und Wirtschaftsausschuss billigte das einstimmig. Nun muss noch eine Vereinbarung mit dem Bauamt und dem Markt Buttenheim geschlossen werden, damit der Umbau wie geplant 2018 unter Federführung des Landkreises durchgeführt werden kann.
Um die Vorfahrtsituation deutlicher zu machen, sollen die Straße von Ketschendorf und der südliche Ast der Staatsstraße künftig nahezu rechtwinklig angebunden werden, erläuterte Dotterweich. Auf der Staatsstraße wird zudem eine Querungshilfe für den Geh- und Radweg auf der Südseite entstehenden Geh- und Radweg. Dieser beginnt in Höhe des Buttenheimer Seniorenzentrums. Bislang müssen Radfahrer zwischen Dreuschendorf und Buttenheim die Straße nehmen, Gehweg ist bislang gar keiner vorhanden. Für den Kreuzungsumbau muss auch der Durchlass für den Deichselbach verlängert werden. Eine zweite Querungshilfe entsteht zwischen auf der Staatsstraße zwischen den beiden Einmündungen bei der Rothofmühle. Zwei weitere barrierefreie Querungshilfen sollen in Richtung Buttenheim auf Höhe des Ortsschildes und des Seniorenheims entstehen.
Eine Besonderheit der Kreuzung ist, dass hier eine Kreisstraße (die BA 8 von Dreuschendorf kommend) gegenüber einer Staatsstraße (der St 2260 von Süden kommend) vorfahrtberechtigt ist. Aus Buttenheim kommend muss die St 2260 noch ein weiteres Mal Vorfahrt gewähren. Und zwar dort wo sie auf die St 2960 trifft, die von der Autobahnanschlussstelle Buttenheim in Richtung Fränkische Schweiz führt. Von dieser Stelle verläuft die Straße allerdings weiter als St 2260 bis Ebermannstadt weiter.