Der 700 Jahre alte Ortsteil von Stegaurach will in diesem Jahr die Dorferneuerung weitgehend abschließen.
Ganz
Kreuzschuh ist Baustelle. Und das ausgerechnet im Jahr, in dem das 200-Seelen-Dorf in der Gemeinde Stegaurach sein 700. Jubiläum feiern könnte. "Wir feiern dann halt nächstes Jahr groß", sagt Bürgermeister Thilo Wagner, der selbst in Kreuzschuh wohnt, gelassen. Grund für die Großbaustelle ist die laufende Dorferneuerung. Sie begann 2009 mit der Flurneuordnung, die unter anderem einen Ringschluss von Flurwegen rund um Kreuzschuh brachte, mit dem große und schwere landwirtschaftliche Fahrzeuge und Maschinen künftig komplett aus dem Ort selbst herausgehalten werden sollen.
Seit rund eineinhalb Jahren läuft nun Teil 2 des sogenannten kombinierten Verfahrens: die Dorferneuerung, wie Wolfgang Kießling, zuständiger Abteilungsleiter im Amt für Ländliche Entwicklung, erläutert. Dabei werden seit dem vergangenen Herbst unter anderem sämtliche Versorgungsleitungen unterirdisch neu verlegt: Strom, Gas, Wasser und auch Leerrohre für einen möglichen Glasfaseranschluss sämtlicher Haushalte (FTH). Erneuert wurde auch die Kanalisation. Entwässert wird in einem zeitgemäßen Trennsystem.
Für die wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung von Niederschlagswasser in Gewässer ist nun der Bau einer Regenrückhaltung im Bereich von Kreuzschuh notwendig. Gefunden wurde ein Platz direkt am Nordrand des Dorfes, wo ein noch namenloser Bach Richtung Erlach zur Aurach fließt. Es soll jedoch kein betoniertes Rückhaltebecken gebaut, sondern auf gut 3000 Quadratmeter eine flache Mulde gegraben werden, die wieder natürlich bewächst.
350 Kubikmeter Wasser soll diese Mulde zurückhalten können. Das wird zwar nicht direkt den Kreuzschuhern zugutekommen, die selbst kein Hochwasserproblem haben. Aber sie dient dem Hochwasserschutz der Unterlieger an der Aurach. Und die Regenrückhaltung trägt auch zur Verbesserung der Qualität der Gewässer bei, wie Oskar Deglmann vom ALE, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft (TG) der Flurneuordnung in Kreuzschuh, ausführt. Denn größere Wassermassen - etwa nach Starkregen - führen meist verstärkt Sedimente mit sich, die vom Boden abgetragen werden, und weiter unten an den Bach- und Flussläufen zu Problemen führen können. Diese Sedimente sollen sich künftig in der Rückhaltung absetzen. Sie müssen dann bei Bedarf abgebaggert werden.
Bauherr der Regenrückhaltung ist die Gemeinde Stegaurach. Mit der TG wurde eine Vereinbarung geschlossen, wonach sich diese mit 50 Prozent an den Kosten von voraussichtlich knapp 60 000 Euro beteiligt. Dabei erwirbt die Gemeinde im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens die benötigten Flächen, die TG kümmert sich um die Zuwege und die Vermessung.
Insgesamt sind für das Vorhaben Kreuzschuh Kosten von gut 2,3 Millionen Euro veranschlagt. Auf die Dorferneuerung entfallen davon rund 1,5 Millionen, von denen laut Kießling über das ALE etwa 710 000 Euro als Fördermittel bereitgestellt werden. Die innerörtlichen Arbeiten sollen noch in diesem Jahr weitgehend abgeschlossen werden, so dass Kreuzschuh seine Jubiläumsfeierlichkeiten 2018 nachholen kann.
Dieser Bach,der durch Kreuzschuh fließt ist der Tiefseebach und der läuft nicht nach Erlach, sondern nach Erlau in die Aurach. Gruß HJS