Meistermacher Andrea Trinchieri ist nach drei traumhaften Jahren im vierten Anlauf kläglich gescheitert. Kaum einer wollte ihm am Ende noch folgen.
Ein Kommentar von Sportredakteur Klaus GrohIn Bayreuth hat er mit seiner überzogenen Kritik an einigen Spielern Grenzen überschritten, die Niederlage in Bonn war eine Bankrotterklärung und mit der Pleite in Jena folgte der Offenbarungseid: Meistermacher Andrea Trinchieri ist nach drei traumhaften Jahren im vierten Anlauf kläglich gescheitert, wieder eine Meistermannschaft zu formen. Der leblose Auftritt seines Teams in Jena zeigte offenkundig, dass er seine Jungs nicht mehr erreicht und sie größtenteils auch nicht mehr bereit sind, ihm zu folgen.
Trinchieri weg: Basketball-Serienmeister Bamberg drückt den "Reset-Knopf"
Im Sommer kehrten die wichtigsten Leistungsträger Freak City den Rücken, weil sie in Bamberg endgültig die Reifeprüfung abgelegt hatten und folgerichtig in der NBA oder bei europäischen Topklubs nach neuen Herausforderungen suchten. Es war aber nicht nur die sportliche Perspektive, vielleicht mit Fenerbahce Istanbul, Olympiakos Piräus oder Real Madrid einen Euroleague-Titel zu feiern, sondern teilweise auch der Stress im System Trinchieri, dem sich Nicolo Melli, Janis Strelnieks oder Fabien Causeur nicht länger aussetzen wollten.
Trinchieri: Fehler in der Einkaufspolitik
Und auch der Wechsel von Sportdirektor Daniele Baiesi, der viele entwicklungsfähige Spieler nach Bamberg gelotst hatte, zum Erzrivalen nach München hing zu einem großen Teil mit den unterschiedlichen Auffassungen der anfangs dick befreundeten Italiener zusammen. Die Rekrutierung der neuen Mannschaft lag somit in den Händen von Trinchieri, der vor allem auf erfahrene Spieler setzte, die allerdings zum Teil ihren Zenit bereits überschritten und sich zudem die Saison zuvor mit größeren Verletzungen herumplagen mussten. Der als Königstransfer verkaufte Quincy Miller erwies sich als Flop. Und sein Nachfolger Dorell Wright findet sich nach vielen Jahren in der NBA bis heute nicht mit der physischen Spielweise in Europa zurecht.
Trotz der inzwischen eingeräumten Fehler in der Einkaufspolitik ist in diesem Kader Potenzial vorhanden, doch der Maestro an der Seitenlinie schaffte es im Gegensatz zu den glanzvollen Vorjahren nicht, eine Mannschaft zu formen, die den Ansprüchen in Bamberg gerecht wird. Der Team-Basketball, der die erfolgsverwöhnten Fans in den Meisterjahren von den Sitzen gerissen hatte, wurde schmerzlich vermisst. Und mit ihm und dem zweifelsfrei vorhandenen Verletzungspech, gingen auch die Souveränität und die Dominanz in der Liga verloren. Mittlerweile hat keiner mehr Angst vor Brose Bamberg - im Gegenteil: Selbst Mannschaften aus dem letzten Drittel der Tabelle treten mit großem Selbstbewusstsein gegen den strauchelnden Meister an und belohnen sich dafür mit berauschenden Siegen.
wie im richtigen Leben.... die Arbeitsverweigerer werden behalten und der Trainer muss dafür gehen....
dies wohl nur aus Kostengründen, denn die Spieler sind nicht so einfach mal zu ersetzen
nun wenn man den artikel samt kommentar von klaus groh so liest, vor allem noch etwas zwischen den zeilen weiter liest, dann scheint das training unter trinchieri und dessen sportliche leitung ja das reinste horrorkabinett gwesen zu sein, was nun vornehm und zurückhaltend damit umschrieben wird, dass sich vereinzelt spieler die gegangen sind, sich diesen stress nicht länger antun wollten. man kann vlt auch sagen, dass dieses system bekannt war, aber solange halt der erfolg sich einstellt, hierüber geschwiegen wird, danach kann man ja noch immer fleissig nachtreten
Wer da gescheitert ist, ist die Frage. Andreas Tr. hat eine Superarbeit geleistet. Aber wenn man sich diesen Haufen von angeblich erfahrenen Spielern ansieht und welche erbärmliche Spiele diese abgeliefert haben, dann kann man sagen, dass diese Herren, das Wort Perfektion und Ehre anscheinend nicht kennen.
Was würde wohl Andrea T. zu dem Kommentar von Klaus Groh sagen?
"Signore Groh, you hit the nail on the head!"