Anlässlich des 90. Weihejubiläums der Kirche St. Mauritius sind im Schloss Sassanfahrt historische Objekte zu sehen.
Dass die Sassanfahrter hartnäckig ihre Ziele verfolgen ist hinlänglich bekannt. Das haben sie auch bereits im 20. Jahrhundert getan. Insbesondere als es galt eine eigene Pfarrkirche im Ort zu haben und sich damit den manchmal oft schwierigen Weg nach Seußling zu ersparen. Ein nicht einfaches Unternehmen für die überwiegend armen Korbflechter und Tropfhäusler.
Bevölkerung engagierte sich
So wurde 1905 ein Kirchenbauverein gegründet, 1928 kam es zur Grundsteinlegung durch Domkapitular Josef Nagengast und knapp ein Jahr später folgte die feierliche Kirchenweihe durch den Bamberger Erzbischof Jacobus Hauck. Als Architekt konnte damals Hans Reissinger gewonnen werden. Nur durch die großen Anstrengungen und die vielen Hand- und Spanndienste der Bevölkerung konnte der Kirchenbau realisiert werden. Im Sommer 1954 wurde der Turm aufgestockt und so erhielt die Kirche ihr heutiges Erscheinungsbild.
Aus Anlass des 90. Jubiläums der Pfarrkirche hat man den Sassanfahrter Heimatforscher Rainer Zeh beauftragt, der Geschichte des Gotteshauses nachzugehen und den oft nicht einfachen Weg der Sassanfahrter zur eigenen Pfarrkirche in "einer notorisch armen Gemeinde" aufzeigen. Dafür hat er zahlreiche Akten gewälzt und einige interessante Details zur Kirchen- und zur Lokalgeschichte herausgearbeitet. Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellungseröffnung im Sassanfahrter Schloss und in enger Abstimmung mit dem Colloquium Historicum Wirsbergense (CHW) statt am am morgigen Freitag, 25. Januar, um 19.30 Uhr statt.
In der Ausstellung selbst sind zahlreiche interessante Objekte aus St. Mauritius zu bestaunen, so unter anderem Messgewänder, Urkunden und ein Fotoalbum von Pater Sales Heß, der den Kirchenbau akribisch fotografiert hat. Sehenswert auch das Kirchenmodell und eine "Mauritius-Ziegel", wie sie früher an fast jedem Haus in Sassanfahrt gehangen hat, wie sich Rainer Zeh erinnern kann. Wahrscheinlich bekam jeder, der einen gewissen Obolus für den Kirchenbau gegeben hat, eine Ziegel mit dem Relief des Hl. Mauritius.
Zwei Vorträge
Eröffnet wird die Ausstellung unter der Schirmherrschaft des Dritten Hirschaider Bürgermeisters Hans Wichert (WG Sassanfahrt-Köttmannsdorf-Rothensand).
Möglichkeiten zur Besichtigung gibt es dann jeden Sonntag, jeweils von 13 bis 17 Uhr, bis einschließlich Ostersonntag. Sonderführungen können unter Telefon 09543/4401870 vereinbart werden. Der Eintritt ist frei.
Zur Ausstellungsthematik werden noch zwei weitere Vorträge angeboten. Am 8. März spricht Robert Schäfer über "Gottesburgen und neue Dome. St. Mauritius in Sassanfahrt und der Kirchenbau der Weimarer Jahre im Landkreis Bamberg". Annette Schäfer referiert am 5. April über "Mauritia von Pflummern. Wohltäterin und Kirchenpatronin". Beginn ist bei beiden Vorträgen um 19.30 Uhr in Schloss Sassanfahrt.