Der dreigruppige Kindergarten St. Magdalena wird grundlegend saniert und erweitert.
Der dreigruppige Kindergarten St. Magdalena in Geisfeld wird zurzeit durch die Gemeinde Strullendorf grundlegend saniert und erweitert. Dem bestehenden Gebäude, 1986 vom ehemaligen Schulhaus zum Kindergarten umgebaut, fehlen unter anderem Nebenräume, ein Personalraum, ein Sanitärraum und ein Elternwartebereich. Hinzu kommt ein dringender Bedarf nach Krippenplätzen.
Bisher wurden Kinder unter drei Jahren nur vereinzelt in den regulären Gruppen mit betreut. Eine gut aufgestellte Kinderbetreuung gehört mittlerweile zu den wichtigen Standortfaktoren jeder Kommune. Dazu kommt der gesetzliche Anspruch der Eltern auf eine Kinderbetreuung, die von den Gemeinden vorgehalten werden muss. Daher hatte der Strullendorfer Gemeinderat sich entschlossen eine Sanierung des Gebäudes mit der Erweiterung um eine Krippengruppe auf den Weg zu bringen.
Richtspruch der Zimmerer
Bei schönstem Frühlingswetter konnte am Wochenende Richtfest gefeiert werden. Nicht nur die am Bau beteiligten Firmen, sondern auch Nachbarn und die Geistlichkeit waren gekommen, um den Anlass gebührend zu feiern. Den Richtspruch der Zimmerer sprach Jörg Steinhäuser, von der Firma Leykam Holzbau. Er ließ zusammen mit seinen Kollegen sehr zur Freude der Kindergartenkinder Süßigkeiten vom Dach "regnen". Diese hatten die Gäste bereits mit einem Lied begrüßt und passend zum Anlass ein Gedicht vorgetragen. Anschließend ließen sie noch viele bunte Luftballons in den Himmel steigen. Für die Besucher gab es selbst gebastelte Richtfest-Orden.
Strullendorfs Bürgermeister Wolfgang Desel (CSU) dankte allen Beteiligten für den bisher reibungslosen Ablauf der Baumaßnahme und den Anwohnern für ihr Verständnis für die Unannehmlichkeiten während der Bauphase. Das bestehende Hauptgebäude des Kindergartens wird in Richtung Osten verlängert. Darüber hinaus kommt es zum Abbruch eines Zwischenbaus und zum Neubau eines größeren, zweigeschossigen Baus. Dadurch können die Personalräume ins Obergeschoss verlegt und damit eine optimierte Zuordnung der Räume im Erdgeschoss, gleichberechtigt für alle Gruppen, erreicht werden.
Das Untergeschoss bleibt in seinem ursprünglichen Raumzuschnitt erhalten. Bedingt durch die schwierige, weil beengte Grundstückssituation wird die Kinderkrippe als eingeschossiger Erweiterungsbau mit eigenem Eingang von der Schulstraße her erschlossen.
Behinderten-WC und Lift
Das Bestandsgebäude wird durch den Austausch der Fenster, die Erneuerung der Dämmung beim Dach- und Bodenaufbau sowie durch ein Wärmeverbundsystem an der Außenfassade energetisch ertüchtigt. Um die Barrierefreiheit im öffentlich zugänglichen Erdgeschoss zu gewährleisten, ist der Einbau eines Behinderten-WC sowie eines Plattformlifts zur Überbrückung der versetzten Geschossebenen geplant. Mit der Erneuerung der Haustechnik wird gleichzeitig von Öl-Heizung auf Sole-Wärmepumpen-Technik umgestiegen. Es wird eine Lüftungsanlage eingebaut, und sämtliche Räume sollen eine Fußbodenheizung bekommen. Schallschutz und Brandschutz müssen den aktuellen Vorgaben angepasst werden. Alle Erweiterungen des Kindergartens werden in Holzrahmen-Bauweise ausgeführt. Entscheidende Aspekte für die Wahl der Konstruktion waren vor allem der hohe Vorfertigungsgrad der Holzelemente, der einen schnelleren Baufortschritt ermöglicht, die hohe energetische Effizienz und der Nachhaltigkeitsgedanke. Daher werden a nur emissionsgeprüfte Baustoffe verwendet, so Dieter Nitsche, vom Büro Format4ier aus Litzendorf.
Die Gemeinde Strullendorf hat sich zum Ziel gesetzt, die sehr strengen Richtlinien des Umweltbundesamtes ohne Kompromisse zu erfüllen. Für den Umbau bzw. die Erweiterung der Kindertagesstätte sind Gesamtbaukosten von rund 2,5 Millionen Euro brutto veranschlagt worden. Rund 1,1 Millionen Euro staatliche Zuschüsse wurden bereits zugesagt, so dass noch rund 1,4 Millionen Euro bei der Gemeinde Strullendorf verbleiben.