In Pettstadt wühlen die Bagger

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Bürgermeister Jochen Hack (dritter von links) und seine Frensdorfer Amtskollege Köstner Jakobus Kötzner (vierter von links) als Repräsentant des Zweckverbands Wasserversorgung Auracher Gruppe sowie die Projektleiter der Gewobau, der Architekten und Baufirmen hatten leichtes Spiel beim symbolischen ersten Spatenstich: In 30 Zentimeter Tiefe steht weder Grundwasser noch eine zähe Lehmschicht an in Pettstadts Neubaugebiet am Zwieseler Weg. Foto: Werner Baier
Bürgermeister Jochen Hack (dritter von links) und seine Frensdorfer Amtskollege Köstner Jakobus Kötzner (vierter von links) als Repräsentant des Zweckverbands Wasserversorgung Auracher Gruppe sowie die Projektleiter der Gewobau, der Architekten und Baufirmen hatten leichtes Spiel beim symbolischen ersten Spatenstich: In 30 Zentimeter Tiefe steht weder Grundwasser noch eine zähe Lehmschicht an in Pettstadts Neubaugebiet am Zwieseler Weg.  Foto: Werner Baier
Bagger und Lkw bestimmen das Bild derzeit am südwestlichen Ortsrand von Pettstadt. Foto: Werner Baier
Bagger und Lkw bestimmen das Bild derzeit am südwestlichen Ortsrand von Pettstadt. Foto: Werner Baier
 
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Im Südwesten des Ortes hat die Erschließung von 30 künftigen Bauparzellen begonnen. Die Frage der Entwässerung war lange umstritten. Lösung: Das Oberflächenwasser versickert in Rigolen.

Nach einer jahrelangen Planungsphase geht es nun ans Werk: Die Erschließung des Pettstadter Neubaugebiets "Zwieseler Weg" wurde dieser Tage begonnen. Beim symbolischen ersten Spatenstich freute sich Bürgermeister Jochen Hack, dass das Projekt nun bald konkrete Formen annehmen wird. Immerhin wächst die 2000-Einwohner-Gemeinde um 30 Wohnhäuser und damit wohl um die 100 Frauen, Männer und Kinder. Um die noch intakte Infrastruktur Pettstadts zu erhalten, sind vor allem junge Familien willkommen.

In einzelnen Fällen dürfte es sich allerdings nur um einen Umzug im Ort handeln, wenn die Häuser in wenigen Jahren gebaut und bewohnbar sind. Denn ein wesentliches Argument im Baugebietsverfahren war, dass für junge Pettstadter in ihrer Heimatgemeinde Siedlungsmöglichkeiten fehlen. Das verwundert angesichts von annähernd 100 baureif erschlossenen Parzellen in der Gemeinde.


Weil frühere Baugebietsausweisungen in Pettstadt nicht mit einem zeitlich befristeten Bauzwang flankiert worden sind und viele Grundbesitzer ihre Brachflächen für Nachkommen reservieren oder aus spekulativen Gründen derzeit nicht versilbern wollen, konnte die Gemeinde das Landratsamt und die Bezirksregierung für ein kleines Baugebiet erwärmen (In der weiter von Bamberg entfernten Nachbargemeinde Frensdorf werden Baugebiete in ganz anderen Dimensionen genehmigt, d. Red.).


Sorge vor dem Grundwasser

Ein heikles und lange umstrittenes Kapitel beim Pettstadter Neubaugebiet am Westrand war die Frage der Abwasserentsorgung: Etliche Anlieger fürchten durch die teilweise Versiegelung der bislang landwirtschaftlich genutzten Fläche von rund 2,25 Hektar und durch die punktuelle Versickerung des Niederschlagswassers einen steigenden Grundwasserpegel. So mancher Nachbar sieht Beeinträchtigungen der in den 70er- und 80er-Jahren errichteten Häuser, Fundamente oder Keller voraus.

Als Kompromiss wurde schließlich ein System der Rigolenversickerung des Oberflächenwassers vereinbart: Regen- und Schmelzwasser der Verkehrsflächen wird in einer separaten Leitung zu Gitterkästen geführt, die unter dem künftigen großzügigen Kinderspielplatz eingebaut werden. Abseits der Bestandshäuser kann das Oberflächenwasser dort versickern. Den künftigen Bauherren im Neubaugebiet wird von vornherein die Errichtung von "weißen Wannen" gegen das in geringer Tiefe anstehende Grundwasser dringend empfohlen.

Das Schmutzwasser aus dem Neubaugebiet wird der Pettstadter Kläranlage zugeführt. Dazu wird derzeit ein Anschluss an den Kanalsammler der Bahnstraße hergestellt, was vorübergehend zu Straßensperren führt. Es können jedoch alle bewohnten Grundstücke angefahren werden.


Eine Million Euro Kosten

Die 30 Baugrundstücke zwischen Röbersdorfer Weg und Langer Straße werden zwischen 460 bis 950 Quadratmeter groß sein. Wegen der begrenzten Verwaltungskapazität der Gemeinde Pettstadt wird das Areal mit Hilfe der Gewobau Bamberg erschlossen und vermarktet. Die Bauarbeiten zur Erschließung werden von der Raab Baugesellschaft, Ebensfeld, durchgeführt, die Wasserversorgung übernimmt der Zweckverband Auracher Gruppe. Die Erschließung wird rund eine Million Euro kosten. Der Betrag wird wie üblich auf die späteren Grundstückskäufer umgelegt. Voraussichtlich im Juli 2016 können die Baugrundstücke zur Bebauung freigegeben werden. An Bauinteressenten mangelt es nicht, verriet Georg Neuberger von der Gewobau am Rande des Spatenstichs.