In Eyrichshof war Norbert E. Wirner beim Musikfest für die vielgelobte Ausleuchtung der alten Schloßanlage verantwortlich. Begonnen hat es damit, dass er einfach ein bisschen herumprobiert hat.
Sein Name ist Norbert E. Wirner. Er ist Immobilienfachmann und kennt sich auch in Sachen Werbung aus. Aber weder die ein Sache noch die andere ist es gewesen, mit welcher er am Wochenende beim Musikfest Eyrichshof Hunderte von Besuchern fasziniert hat. Es war sein gutes Gespür für das Licht, das das Anwesen der Familie von Rotenhan zum Leuchten gebracht und den Besuchern ein Staunen aufs Gesicht gezaubert hat.
Anfangs ließ Wirner nur aus Jux und Tollerei die Lichter angehen. Er selbst ist Mieter auf dem Anwesen in Eyrichshof. "Ich habe das mit der Beleuchtung im Schnee einfach mal ausprobiert. Das ging ganz gut und hat schön ausgesehen", erinnert sich der Unternehmer. Eyrichshof muss er als Geburtsstätte vieler seiner Effekte nennen. Ob es Kunst ist? "Ich arbeite unter künstlerischen Aspekten."
Die Herausforderung, die ihm Baron von Rotenhan mit der Mitwirkung am Musikfest in Eyrichshof bot, konnte Wirner somit nicht ablehnen. Er ergänzte das Musikfest zu einem Farbfest. Letztendlich hat er bei dieser Inszenierung allerdings nicht so viele Lampen leuchten lassen, wie eigentlich geplant. "Es waren etwa 150 Leuchtquellen im Einsatz. Mit mehr Leuchtquellen hätten sich die Effekte überlappt", machte Wirner deutlich. "Dazu zählen Sachen wie Glasfaserblumen. Für manche zwar Kinderspielzeug, aber wenn es richtig eingesetzt wird, schaut das faszinierend aus." Auch Taschenlampen wurden für die Illuminierung verwendet, genauso wie Glühbirnen, Kerzen, Theaterverfolger und Energiesparlampen: "Von analogem Licht bis zum High-Tech-Gerät war alles dabei."
Abend für Abend auf Tour An allen drei Abenden des Festes auf dem adeligen Anwesen setzte Wirner die Kulisse mit seinem Licht in Szene. Was er vermeiden wollte, war, das ganze Schloss zu verkabeln, um mit nur einem Knopfdruck alle Leuchtquellen zum brennen zu bringen. Folglich hat er sich Abend für Abend bei Einbruch der Dunkelheit auf den Weg gemacht und jedes Lichtlein per Hand eingeschaltet. Zusätzlich hatte er drei Beamer und fünf Laptops im Einsatz.
Die ersten Pannen musste er schon am Freitagabend feststellen: "Es gibt immer Streuverluste." Hätte es geregnet, "wären 110 Kilogramm mit Vollgas über den Schlosshof gelaufen, um sämtliche Scheinwerfer in Rettung zu bringen", so Wirner über sich und seine Arbeit.
Wirner sieht sich als Nischenkünstler. "Anleuchten, das kann jeder. Vor allem mit den ganz normalen Scheinwerfern." Er liebt es, mit den außergewöhnlichen und einfachen Dingen einzigartige Lichteffekte zu erzeugen. "Das, was mir in die Hände fällt, versuche ich einzusetzen."
Er arbeite gerne mit Sachen, die andere als Spielzeug ansehen und bastelt sich viele Lichtquellen selber. Ganz einfach entstehen auch seine meisten Lichtideen: "Zwischen Regensburg und Eyrichshof bin ich viel mit dem Auto unterwegs. Da kommen mir die Ideen."
Einen Bunker im ehemaligen Bundeswehrgelände hat der Unternehmer und Künstler mit seinem Licht bereits in Szene gesetzt. In Ebern gibt es viele weitere Kulissen, die ihn faszinieren. "Mittlerweile ist das kein Hobby mehr von. Es ist zu einem festen Bestandteil meines Geschäftskonzeptes geworden."
Der leuchtende Mann und seine Highlights sind also zu mieten. Er selbst nennt sich "die wandelnde Bibliothek zum Thema Architekturbeleuchtung". Im Herbstnebel plant Wirner eine Beleuchtung mit Showeffekten an der Ruine Rotenhan. Auch im ehemaligen Kasernengelände will Wirner weitere "Leuchtmarken" setzen.
"Ein hochwertiges Musikevent soll entstehen"