Süßes mit oder ohne Schokolade findet immer seine Abnehmer. Auch im US-Senat, wo der Süßkram eine eigene Schublade hat.
Mit Verboten ist es so eine Sache. In vielen Fällen haben sich die Verantwortlichen etwas bei deren Einführung gedacht. Tempo-30-Zonen in engen Straßen sollen Rasen verhindern und der Sicherheit von Autofahrern und Fußgängern dienen. Rauchen in einer Halle voll Papier kann lebensgefährlich werden. Dass sich Schokolade weder auf spiegelnden Museumsfluren noch auf Teppichen gut macht, kann jeder nachvollziehen, der schon mal Flecken vom Sofa entfernen wollte und fortan nichts mehr genascht hat - jedenfalls bis zum nächsten langweiligen Krimi.
Möglicherweise sind ähnliche Überlegungen der Grund dafür, dass im US-Senat eigentlich ein Ess-Verbot herrscht. Eigentlich. Denn all der Süßkram, für den es seit 1965 eine eigene Schublade - amerikanisch übertrieben Candy Desk, Süßigkeiten-Schreibtisch - gibt, muss ja schließlich aufgegessen werden. Nachschub ist dank der findigen Lobbyarbeit der Süßwarenhersteller, die ihrem Senator die Schublade füllen, immer garantiert.
Und so wird munter weggefuttert, was der Candy Desk so an Weingummi, Schoko-Nüssen, dunklen und hellen Schoko-Honig-Müsli-Riegeln hergibt. Nach einem wird man allerdings vergeblich suchen: Überraschungseier. Die sind - wegen des Spielzeuginnenlebens - in den USA verboten.