In der Flur bei Buttenheim und im Gemeindeteil Tiefenhöchstadt stehen Kulturgüter, die für die Nachwelt erhalten werden müssen.
Es wird wieder renoviert. Das Feldkreuz in der Flur bei Buttenheim, das dort steht, wo vor vielen, vielen Jahren offenbar der Galgen gestanden hatte, wovon sich der entsprechende Flurnamen ableitet. In Buttenheim sagt man noch heute, dass man "zum Galgen geht ", wenn man sich in diesen Bereich begibt, erklärt der heimatkundlich engagierte Marktgemeinderat Bernhard Bickel (Neue Wählergemeinschaft). Wie er in Erfahrung gebracht hatte, handelt es sich bei diesem Feldkreuz um ein besonderes, ein hochwertiges. Weiter möchte er sich zum derzeitigen Zeitpunkt eigentlich noch nicht festlegen.
Denn seine Recherchen gehen weiter und dauern an. Er vermutet allerdings stark, dass es dem Stil zufolge einem Schüler des bekannten Ebermannstadter Herrgottsschnitzers Friedrich Theiler zugeordnet werden könnte. Ganz sicher ist er sich jedoch darin, dass dieses Kreuz unbedingt für die Nachwelt erhalten werden muss.
Davon ist auch der Buttenheimer Marktgemeinderat überzeugt. Und genau deswegen soll es nach seiner Renovierung nicht mehr draußen, sondern dann in geschütztem Raum aufgestellt werden, "weil es sich um ein wichtiges Kulturgut handelt", so Bernhard Bickel.
Keine "leere" Stelle Bleibt die angestammte Stelle dann leer? Keineswegs. Vom Corpus wird eine Replik gefertigt und das Kreuz selbst erneuert, so dass es dann wieder wie gewohnt in die Flur grüßen wird, aber eben nicht mehr im Original, wie Bürgermeister Johann Kalb (CSU/ZWdG) verdeutlicht. Das ebenfalls schadhafte Kreuz wird seinerseits erneuert.
Die Gemeinde geht dabei von Gesamtkosten in der Höhe von rund 7500 Euro aus. Wobei der Bauhof bei Arbeiten am Replik-Kreuz in Aktion treten und das Original in die Obhut des renommierten Buttenheimer Restaurateurs Zdravko Paravac gegeben wird.
Kreuze wie diese zu erhalten, so ist sich der Gemeinderat einig, sind wichtig für die Bevölkerung. Sie gehören zur Identität, sind "ein Stück Kultur", wie Kalb es formuliert.
Fachfirma erforderlich Ein Stück unverwechselbare Ortskultur stellt das Kreuz dar, das in der Mitte des Gemeindeteils Tiefenhöchstadt steht. Auch dieses Sandsteinkreuz ist in die Jahre gekommen und bedarf dringend einer Restaurierung. Einem ersten Angebot zufolge ist dabei mit Kosten von rund 2500 Euro zu rechnen. Bürgermeister Kalb geht jedoch davon aus, dass weitere Angebote wohl eine günstigere Lösung bringen. Selbstverständlich wird sich eine Fachfirma darum kümmern.
Das ist schon deswegen notwendig, so der für Tiefenhöchstadt, Kälberberg und Hochstahl zuständige Marktgemeinderat Thomas Hirsch (Wählergemeinschaft), "weil hier auch Muschelkalk mit verarbeitet wurde". Das erfordere ein behutsames Vorgehen. Anders als das Buttenheimer Flurkreuz wird das Tiefenhöchstadter an Ort und Stelle restauriert.
Dies war übrigens das letzte Mal vor etwa 30 Jahren der Fall, erinnert sich Hirsch. Damals war es von einem Lkw umgefahren und auch der Zaun der es bis dahin umgeben hatte, war beschädigt worden. "Das Kreuz war schon immer an der Stelle", weiß Hirsch aus den Schilderungen der Tiefenhöchstadter. Vermutlich stand ein Vorgängerkreuz noch vor der 1852 eingeweihten Kirche hier.
Mit seinen imposanten Maßen - das Kreuz selbst ist 2,70 Meter hoch, der Sockel darunter 1,70 Meter hoch und 1,40 Meter breit, ortsbildprägend und gehört damit auch ein zur Identität der Tiefenhöchstadter.
Ganz besonders in den Mittelpunkt rückt ist es immer am Fest Kreuzerhöhung im September, "dann kommt die Prozession zu dem hier aufgebauten Altar", erklärt der Marktgemeinderat. Tiefenhöchstadt zählt übrigens rund 110 Einwohner. Das Kreuz steht auf Gemeindegrund. Die Pflege der Hecke, die es an drei Seiten umgibt, und den Blumenschmuck übernehmen die Tiefenhöchstadter selbst.