Michael und Nicola Busch - Unser Redakteur, Vater einer 13-jährigen Tochter, schreibt seine Erfahrungen in einer wöchentlichen Kolumne auf.
Es ist ein durchaus ernstes Thema. Es geht um das Internet. Ich bin mit diesem Ding, das die Kanzlerin Merkel einst mit den Worten "Neuland" bezeichnete, aufgewachsen. Ich habe die Geburt des Internets erlebt, das Kleinkindalter und die jetzige Zeit, die so ähnlich der Pubertät von Nicola ist.
Ein blöder Vergleich, meinen Sie? Ganz und gar nicht! Das Internet weiß noch nicht so recht, was es eigentlich ist. Wie in die eigenen Kinder stecken viele Menschen, vor allem die Nutzer des Internets, viel Hoffnung in dieses auf Bits und Bytes gestützte System. "Das entwickelt sich und wird die Zukunft maßgeblich mitgestalten!", eine der vielen Aussagen, die man immer mal zum weltweiten, zunächst imaginären Netz hören kann.
Das möchte ich für meine Tochter auch. Dass sie ihren Weg findet und "was G'scheites aus ihr wird". Dass sie sich weiterentwickelt und wächst. Nicht unbedingt in der Größe, sie reicht mir bereits jetzt bis an die Ohrläppchen - es geht um die innere Größe. Sie soll Informationen sammeln, verarbeiten, Schlüsse ziehen und das eine oder andere weitergeben.
"Papa, was habt Ihr eigentlich ohne Internet gemacht?", ist ihre Standardfrage, wenn ich mal wieder über dasselbige philosophiere und schwadroniere. "Bücher haben wir in der Buchhandlung gekauft, Reisen im Reisebüro gebucht und Informationen im Großen Brockhaus nachgeschlagen." Statt einer abfälligen Bemerkung frei nach dem Motto "Du hattest echt eine schwere Kindheit", fand Nicola mit ihren 13 Jahren dann doch überraschende Worte: "Boah, bei Euch ging ja im Leben noch was!"
Ja, vor allem wir gingen - und das meistens zu Fuß. Ich traute mich gar nicht zu sagen, dass wir statt in Sekunden eine Mail über das Netz an jemanden zu schicken, Postkarten oder gar Briefe nutzten, die dann auch noch tage-, manchmal wochenlang unterwegs waren.
Als ich 13 Jahre alt war, gab es Wählscheiben auf orangen, grauen oder grünen Telefonen, nur Neureiche hatten schon Tasten.
Im Fernsehen gab es drei Programme und Netflix war nicht mal als Wort erfunden. Und heute muss ich erkennen, dass Nicola und das Internet ähnliche Entwicklungsstufen aufweisen? Scheiß Pubertät!
Und was sagt Nicola?Ich kenne noch eine Gemeinsamkeit von Internet und mir: Man kann uns, auch wenn man es will, nicht einfach abschalten. Das erzähl ich Analog-Papa aber besser nicht!
Oberflächlicher Unsinn: Schade um jedes Wort!
Wen interessiert dieser Artikel?? versucht man jetzt bei FT so seine Seiten zu füllen??!!
Seit dem 5. Oktober 2016 werden wir bereits mit dieser wöchentlichen Kolume beglückt.
Ein einziger Kommentar wurde zu all den Pubertäts-Erkenntnissen bisher abgegeben - von mir:
Zitat:
von Heinrich am 24.02.2017 05:01 Uhr
Hallo Herr Busch, so eine Pubertät ist ja manchmal ganz putzig. Ich habe selbst 2 eigene Kinder durch die Irrungen und Wirrungen begleitet. Aber Sie wissen schon, dass diese Zeit bis zu 2 Jahre in Anspruch nehmen kann?! Nix für ungut, aber müssen wir da jetzt alle mit durch?
Oder sagt Nicola:" Ich hau' mich nei, dann geht's vielleicht a weng schneller!"
Zitat Ende
Der FT hatte Herrn Busch wahrscheinlich einen 2-Jahresvertrag für diese Kolumne angeboten. Ich finde die Beiträge jedenfalls nicht mehr lustig!
Lieber Herr Busch, ich habe Ihnen ja bereits neulich geschrieben, dass ich einige Artikel über Sie, Ihre Tochter und die Pubertät ganz putzig finde. Ich habe Sie aber auch gefragt, ob wir denn Nicola und Sie jetzt ca. 2 Jahre durch diese Phase begleiten müssen. Das fände ich nämlich absolut übertrieben.
Wenn Sie denn unbedingt weiterschreiben wollen, hier noch einige reizvolle und nicht ganz ernst gemeinteThemen zur Pubertät: Gartenarbeit, Ostern, Schulnoten, die Bamberger Symphoniker, das Bamberger Kasperle und last but not least die Brose Baskets. Das hat mit Pubertät auch ungefähr so viel zu tun wie es bei einigen Ihrer Themen der Fall ist. Nix für Ungut!