Hunderte feierten 40-jähriges Priesterjubiläum mit Erzbischof Schick

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Auch für die jüngsten Gratulanten hatte der Erzbischof gute Worte parat.Foto: Bärbel Meister
Auch für die jüngsten Gratulanten hatte der Erzbischof gute Worte parat.Foto: Bärbel Meister
Erzbischof Schick gesellte sich zu Ehrengästen: v.l. Bürgermeister i.R. Andreas Schlund, Landrat Johann Kalb, Stadtrat Gerhard Seitz und Innenminister Joachim Herrmann. Foto: Bärbel Meister
Erzbischof Schick gesellte sich zu Ehrengästen: v.l. Bürgermeister i.R. Andreas Schlund, Landrat Johann Kalb, Stadtrat Gerhard Seitz und Innenminister Joachim Herrmann. Foto: Bärbel Meister
 
Viele Ordensleute waren gekommen, um dem Erzbischof zu gratulieren. Foto: Bärbel Meister
Viele Ordensleute waren gekommen, um dem Erzbischof zu gratulieren. Foto: Bärbel Meister
 
Domdekan Hubert Schiepek überreichte Erzbischof Ludwig Schick die Jubiläumsgeschenke. Foto: Bärbel Meister
Domdekan Hubert Schiepek überreichte Erzbischof Ludwig Schick die Jubiläumsgeschenke. Foto: Bärbel Meister
 
Foto: Bistum Bamberg/Hendrik Steffens
Foto: Bistum Bamberg/Hendrik Steffens
 
Foto: Bistum Bamberg/Hendrik Steffens
Foto: Bistum Bamberg/Hendrik Steffens
 
Foto: Bistum Bamberg/Hendrik Steffens
Foto: Bistum Bamberg/Hendrik Steffens
 

Mit einem Pontifikalamt und einem Begegnungsabend beging Ludwig Schick sein 40-jähriges Priesterjubiläum. Aus dem ganzen Erzbistum Bamberg strömten Gratulanten herbei.

Pater Alard Maliszewski sah aus wie der klassische Mönch auf dem Werbeplakat einer Brauerei: braune Kutte, ein volles Bierglas in der Hand. Und der Franziskaner aus dem Wallfahrtsort Marienweiher strahlte über das ganze Gesicht: "Das Fest ist sehr schön! Gut, dass der Erzbischof mit der Gemeinde feiert wie ein einfacher Priester!" meinte der Pater und schaute im Hof des Dompfarrheims um sich.

Tatsächlich überwogen die unbekannten Gesichter, die Gratulanten aus dem ganzen Erzbistum Bamberg, die Erzbischof Ludwig Schick am Tag seines 40-jährigen Priesterjubiläums die Aufwartung machten. Zumeist bekennende Bischof-Fans wie etwa Renate Betz, die auch sonst bei keiner Gelegenheit fehlt, in der Erzbischof Schick in Erscheinung tritt. "Ich habe ihm schon im Dom gratuliert", plauderte die Burgebracherin munter los.

Auch Monika Saffer aus Friesen bei Hirschaid und ihre Freundin Waltraud Fuchs aus Bamberg zeigten sich noch ganz überwältigt von der "passenden Messfeier" und den "bewegenden Worten des Erzbischofs". "Er hat sich auch zu seinen Fehlern und Schwächen geäußert, das war korrekt", nickten die beiden Frauen zustimmend und machten sich auf durch das Gewühl, um dem Jubilar persönlich die Hand zu schütteln.

Karikatur zum Jubiläum

Der Erzbischof ließ sich die vielen Aufmerksamkeiten lächelnd gefallen. Für jeden fand er ein freundliches Wort. Stadtrat Gerhard Seitz (CSU) bahnte sich den Weg durch die Menge, um sein besonderes Geschenk loszuwerden: einen Katalog der Karikaturenausstellung zum 1000-jährigen Bistumsjubiläum 2007 im Klinikum - jede Karikatur vom jeweiligen Künstler handsigniert. Amüsiert schaute Erzbischof Schick auf sein karikiertes Konterfei in der Gestalt des Bamberger Reiters. Seitz hatte mit seiner Gabe eine Punktlandung hingelegt.

Die Don Bosco-Musikanten spielten zünftig auf, fanden Gefallen auch beim bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU), der beim Verspeisen von Bratwürsten aufmerksam lauschte. "Bamberg ist immer eine Reise wert", meinte er launig und mischte sich unter"s Volk - ein Albtraum für jeden Bodyguard.

Vor dem Begegnungsabend stand der Dankgottesdienst im Dom, untermalt von den Domchören unter der Leitung von Domkapellmeister Werner Pees. Gleichwohl verzichtete dieses Pontifikalamt auf jede überbordende Festlichkeit und berührte durch seine Schlichtheit. Farbtupfer boten die Kolping-Banner und die Farbentragende Studentenverbinung KDStV Fredericia Bamberg, die mit den Domkapitularen sowie etlichen Priestern und Diakonen aus dem Erzbistum in die Kathedrale einzogen. Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und Landrat Johann Kalb saßen mit dem Innenminister und dessen Ehefrau als Ehrengäste in der ersten Bankreihe.

Weihbischof Herwig Gössl entfaltete in seiner Predigt Gedanken zum priesterlichen Dienst "mitten unter den Menschen - ausgespannt zwischen dieser Welt, in der er lebt, und der jenseitigen Welt, auf die er hinweist". Gössl sprach von Spannungen, denen sich Priester und Bischof ausgesetzt sähen. Spannungen "zwischen Lob und Ehrung, Schmähung und Gehässigkeit, Zeitdruck, Sorgen, Ohnmacht, Arbeitslast, schlaflose Nächte". Und bei allem solle "der Diener Gottes" Langmut, Liebe und Güte ausstrahlen: "Mancher fühlt sich sicher auch zerrissen in dieser Position", räumte der Weihbischof ein. Es sei jedoch "die verborgene Weisheit Gottes, die im Kreuz Christi aufstrahlt, für der Priester Zeugnis ablegt", so der Prediger. Die Welt brauche, damit sie Zukunft habe, dieses Zeugnis der Hoffnung, "das aus der jenseitigen Welt herüberleuchtet". Dafür stehe der Priester mit seinem Leben ein.

Domdekan Hubert Schiepek überreichte schließlich dem Erzbischof die Geschenke des Domkapitels: Das druckfrische Buch "Seht auf eure Berufung", in dem zwanzig Ansprachen von Schick anlässlich von Diakonen- und Priesterweihen zusammengefasst sind. Ferner eine Neuauflage des Werkes "Die Erzbischöfe von Bamberg", das um ein Kapitel über Ludwig Schick bereichert wurde. Und schließlich gab es noch ein außergewöhnliches Präsent: Drei "Sukzessionstafeln", auf die alle Namen der Bamberger Bischöfe von Eberhard bis Schick eingemeißelt sind. Die Dombauhütte hat diese Liste auf Vratzka-Kalkstein geschaffen, die nun an der Westkrypta des Domes steht. "Es sind genau zweieinhalbtausend Buchstaben", schmunzelte Ulrich Först, der Leiter der Dombauhütte später am Dompfarrheim.

"Gott hat mich wie auf Flügeln getragen"

Das letzte Wort im Gottesdienst hatte Jubilar Schick selbst. Er sprach davon, dass die vergangenen 40 Jahre keine Last gewesen seien: "Gott hat mich wie auf Flügeln getragen." Er dankte allen, für die er in den 40 Jahren da sein durfte - von den Täuflingen bis Sterbenden, Armen und Kleinen in den Entwicklungsländern. Und der Erzbischof bat um "Nachsicht und Vergebung für Fehler und Mängel" - sowie um "das Almosen des Gebetes" für ihn.