Plötzlich verstarb am Reformationstag der Bamberger Mediziner Helmut Täuber. Der Katholik war überaus engagiert in der Kirche und im Hospizverein. Erzbischof Ludwig Schick würdigt besonders seinen Einsatz für die Ökumene.
Fassungslosigkeit herrscht über den plötzlichen Tod von Helmut Täuber. Der Bamberger Mediziner verstarb am Reformationstag (31. Oktober) im Alter von 71 Jahren. Für seinen Weggefährten Stefan Kuhn ist dieser Todeszeitpunkt "ein Zeichen": "Der Katholik Helmut Täuber war ein großer Ökumeniker", sagt der evangelische Christ Kuhn, der gemeinsam mit dem Verstorbenen den Ökumenekreis St.Stephan/St. Martin ins Leben gerufen hatte. Täubers Tod "ist ein unglaublicher Verlust für uns", so Kuhn. Man habe sich "1000-prozentig auf ihn verlassen können, auf seine perfekt und sachkundig vorbereiteten Treffen des Ökumenekreises" auch zu so heißen Eisen wie aktive Sterbehilfe, Vatikansynode zu Ehe und Familie oder Flüchtlingspastoral.
Auch Erzbischof Ludwig Schick würdigt besonders Helmut Täubers Einsatz für die Ökumene. So war der gebürtige Würzburger Täuber lange Jahre Vorsitzender des Diözesan-Sachausschusses Ökumene sowie Mitglied der Ökumenischen Kommission des Erzbistums: "Die Einheit der Christen war ihm ein großes Anliegen. Mit Herz und Verstand hat er die Bitte des Herren, "dass alle eins sind, durch Andachten, Gespräche, Versammlungen und Papiere zu realisieren versucht", so der Erzbischof. Gerne erinnere er sich an die Begegnungen mit dem Verstorbenen, schrieb Schick in einem Kondolenzbrief an die Witwe Dorothea Täuber. "Liebenswürdig im Wesen und engagiert im Einsatz für Gesellschaft und Kirche habe ich ihn erlebt. Über den Tod hinaus danke ich ihm für sein ehrenamtliches Engagement in der katholischen Kirche."
Täuber wurde 2002 zum stellvertretenden Diözesanleiter des Malteser Hilfsdienstes im Erzbistum Bamberg berufen. Von 2007 bis 2010 hatte er das Amt des Diözesanleiters inne.
In Hospizbewegung aktiv Bis zum Oktober 2014 war er Delegierter der Malteser im Diözesanrat, der ihn als gewähltes Mitglied in das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) entsandte. Täuber wirkte aktiv bei der Gründung der bayerischen Hospiz-Akademie Bamberg mit und erwirkte ihre Anerkennung als Weiterbildungsstätte für Ärzte in Palliativmedizin. Im Hospizverein setzte er sich als Referent und Sterbebegleiter ein, eine ihn tief erfüllende Aufgabe, die er gemeinsam mit seiner Ehefrau leistete. Ferner gelang Helmut Täuber die Gründung einer Beratungsstelle für Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht am Christine-Denzler-Labisch-Haus.
Nach seinem Medizinstudium und seiner Dissertation zum Dr. med. arbeitete Helmut Täuber als Assistenzarzt in verschiedenen Kliniken und bildete sich zum Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten sowie zum Facharzt für Arbeitsmedizin weiter. Von 1985 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2005 war er in Bamberg Werkarzt der Robert Bosch GmbH mit Verantwortung für die nördlich des Mains gelegenen 23 Standorte.
Helmut Täuber hinterlässt seine Ehefrau und vier Kinder: zwei leibliche und zwei adoptierte. Am Freitag, 7. November, feiert Pfarrer Anton Heinz in der Filialkirche St. Josef/Hain um 10 Uhr das Requiem. Die Aussegnungsfeier beginnt ebenfalls am Freitag um 12 Uhr in der Großen Aussegnungshalle des Hauptfriedhofes an der Hallstadter Straße.